Siegergemeinden beim Regionalentscheid „Unser Dorf hat Zukunft“ stehen fest

Region. Der Gebietsentscheid in der Region Trier im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2018 ist abgeschlossen. Die Fachjury der Region Trier hat sich festgelegt. Einen herausragenden ersten Platz konnte die Ortsgemeinde Bettingen (VG Bitburger-Land) in der Hauptklasse erzielen. Zweiter Sieger wurde die Ortsgemeinden: Schalkenmehren (VG Daun) gefolgt von Zeltingen-Rachtig (VG Bernkastel-Kues) als dritter Sieger.
Die Ortsgemeinde Dudeldorf (VG Bitburger-Land) wurde erstplatziert in der Sonderklasse, in der die Gemeinden zusammengefasst sind, die in früheren Jahren bereits im Gebietsentscheid waren. Auf Platz zwei folgt die Ortsgemeinde Waldweiler (VG Kell am See).

Die vorgenannten fünf Siegergemeinden aus der Region Trier nehmen am Landesentscheid teil, der im August 2018 startet. Die Teilnehmer am Bundesentscheid 2019 werden aus den Siegern der Haupt- und Sonderklassen der Landeswettbewerbe 2017 und 2018 ausgewählt. Die fünf Siegergemeinden wurden dicht gefolgt von den weiteren Teilnehmern des Landeswettbewerbs im Gebietsentscheid Trier (alphabetische Reihenfolge): Berschweiler, Eisenach, Föhren, Konz-Könen, Nasingen und Üdersdorf-Tettscheid.

Die Siegergemeinden aus dem Verbreitungsgebiet der Eifel-Zeitung:

Schalkenmehren

Schalkenmehren

Das in der Vulkaneifel gelegene Maaredorf Schalkenmehren mit rd. 630 Einwohnern ist anerkannter Erholungsort und darüber hinaus erhielt 2015 die Region die Aus-zeichnung offizieller UNESCO Global Geopark. Der Ort bietet den Bewohnern und den zahlreichen Urlaubern eine Vielzahl von Freizeit-, Sport und Erholungsmöglichkeiten, wie ein Naturfreibad am Schalkenmehrener Maar, Gastronomiebetriebe, Campingplatz bis hin zum 4 Sterne Superior Hotel an. Besonderer Wert wird in Schalkenmehren auf die Innenentwicklung gelegt. Dies gelingt in Form von Lückenschließungen und Bestandskartierungen d.h. konsequenter Vorrang gegenüber der Außenentwicklung und der Ausweisung neuer Bauflächen, um den Ortskern weiter zu stärken. Es wird der Leitsatz gelebt: „Altes erhalten, Neues gestalten“. Abgerundet wird der äußere Eindruck durch eine Vielzahl von gut gestalteten ländlich geprägten Gartenflächen mit einer Vielzahl von Pflanzenarten und mit guter Vernetzung zwischen privaten und öffentlichen Freiräumen. Hierbei gilt es insbesondere den Färbergarten zu erwähnen, welcher mit dem aktuellen Dorferneuerungsprojekt Erweiterung und Sanierung der „Alten Schule“ mit Webereimuseum in Verbindung mit der Kirche als neue Ortsmitte projektiert werden soll.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist die in der Gemarkung gelegene imposante Sternwarte, in der eine Künstlerkolonie bemüht ist, diese künstlerische Zwecke zu erschließen. Die in herausragender Lage von Schalkenmehren mit einzigartiger Schönheit der Landschaft mit Maaren, Wiesen, Weiden und Wäldern ist durch ein sehr gut ausgebautes Wander-und Radwegenetz touristisch, aber auch für die Bewohner bereits erlebbar. Die Ortsgemeinde möchte sich nach eigener Aussage nun auf den Weg machen, um mit Hilfe einer Dorfmoderation das in die Jahre gekommene Dorferneuerungskonzeptes fortzuschreiben, um eine optimale Vernetzung zwischen den vorherrschenden touristischen Besonderheiten und der Wohngemeinde zu erreichen.


Zeltingen-Rachtig

Panorama von Zeltingen-Rachtingen

Die Moselgemeinde Zeltingen-Rachtig im Landkreis Bernkastel-Wittlich hat derzeit mit seinen beiden Ortsteilen rd. 2.300 Einwohner. Durch die begünstigte Lage im Moseltal verfügt das Dorf über eine qualitativ hochwertige touristische Infrastruktur. Dies wird insbesondere durch die Tatsache belegt, dass jährlich rund 150.000 Übernachtungen zu verzeichnen sind. Der Tourismus hat somit für den Ort eine herausragende wirtschaftliche Bedeutung. Neben sehr guten Wein-baubetrieben verfügt die Moselgemeinde über eine intakte Infrastruktur mit neuem Kindergarten, Grundschule, Ärzte, Apotheke und eine Vielzahl von Nahversorgungsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf. Konzeptionell ist Zeltingen-Rachtig auf einem guten Stand der Dorfentwicklung. Als anerkannte Investitions- und Schwerpunktgemeinde wurde 2014 das Dorferneuerungskonzept fortgeschrieben und im Anschluss wurde die Aufstellung eines Leerstandmanagementkonzeptes beschlossen, um drohende Leerstände frühzeitig zu er-kennen und hier entsprechende Gegenmaßnahmen zu erarbeiten.

Der Weinort verfügt über eine sehr hochwertige und teilweise unter Denkmalschutz stehende Altbausubstanz. Die Gemeinde hat bereits früh erkannt, dass Tourismus, Gastronomie und Ortsentwicklung ein qualitätsvolles Ortsbild benötigen, welches durch viele gute und behutsame Restaurierungen bereits vorbildlich umgesetzt wurde. Hier ist insbesondere der historische Marktplatz hervorzuheben auf dem einmal im Jahr die mittlerweile weit bekannte Moseloperette „Zeltinger Himmelreich“ mit Laienschauspielern aus der Ortsgemeinde durchgeführt wird. Des Weiteren ist ein sehr guter Ansatz eines ortsansässigen Gastronomen gelungen, historische Gebäude, welche im räumlichen Zusammenhang stehen, in hochwertige Ferienwohnungen umzugestalten.

Die besonders reizvolle Landschaft ist durch intensive weinbauliche Nutzung und das Moseltal geprägt. Als Besonderheit ist hier der geschaffene experimentelle Sortengarten auf einer ehemaligen Weinbergfläche hervorzuheben, welcher zum einen ehrenamtlich unterhalten und zum anderen einen Anziehungspunkt zum touristisch stark frequentierten Moselsteig darstellt.

Gerne hätte die Jury weitere Gemeinden bei deren hohen Leistungsdichte in den Landesentscheid entsandt. Dies war jedoch auf Grund der diesjährigen Anzahl der teilnehmenden Gemeinden auf 3 Gemeinden in der Hauptklasse und auf 2 Gemeinden in der Sonderklasse begrenzt. In der Region Trier haben insgesamt 25 Gemeinden teilgenommen; von diesen Gemeinden haben sich 12 Gemeinden (9 HK und 3 SK) für den Gebietsentscheid qualifiziert. Der nächste Bundesentscheid findet 2019 statt.


Allgemeine Informationen zum Wettbewerb:

Grundlage für die rheinland-pfälzischen Landeswettbewerbe 2017/2018 „Unser Dorf hat Zukunft“ sind die Richtlinien mit Wirkung vom 1. Januar 2017. Jede Gemeinde mit bis zu 3.000 Einwohnern hat die Möglichkeit, am Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilzunehmen und im Kreis-, Gebiets-, Landes- und Bundesentscheid Auszeichnungen entgegenzunehmen.

Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ ist in besonderem Maße dazu geeignet, die Menschen zu motivieren, Perspektiven für das Dorf und die Region zu entwickeln und nachhaltig zu gestalten. Von den vielfältigen Effekten gemeinsamer Anstrengungen und Erfolge können letztendlich alle Wettbewerbsteilnehmer profitieren. Schon die Entscheidung am Wettbewerb teilzunehmen, ist ein großer Gewinn für das Dorf.

Der Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ wurde auf Kreisebene in 141 Gemeinden (72 Gemeinden in der Hauptklasse / 69 Gemeinden in der Sonderklasse) in den Gebieten Trier, Koblenz und Neustadt a.d.W. durchgeführt. Die Bereisung der Ortsgemeinden, die sich für den Landesentscheid qualifiziert haben, beginnt ab Montag, den 06. August 2018 in der Hauptklasse und ab 20. August 2018 in der Sonderklasse.

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