36 goldene Meister

Trier. Vor 50 Jahren haben sie ihren Meisterbrief erhalten. Sie haben Nachwuchs ausgebildet, Kunden glücklich gemacht und die Wirtschaft in Schwung gehalten. Dafür wurden nun 36 Alt-Meister von der Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg geehrt.

Es war Klaus Wageners Wunsch von Kindesbeinen an, Tischler zu werden. Nun bekam er und 35 weitere Handwerksmeister den Goldenen Meisterbrief verliehen. Vor 50 Jahren haben sie ihren Meisterbrief erhalten. Es war das Jahr 1969. Neil Armstrong betrat als erster Mensch den Mond. In Trier war Josef Harnisch Oberbürgermeister. So viele Geehrte gab es lange nicht, sagte Kreishandwerksmeister Gerd Benzmüller. „Der Goldene Meisterbrief findet zunehmend mehr Anklang.“

Die von Walter Oberbillig moderierte Ehrung wurde von der Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg organisiert. Handwerkskammer-Präsident Rudi Müller sagte zu den Alt-Meistern: „Sie haben vielen Menschen über Jahrzehnte hin Arbeit gegeben, haben manchem benachteiligten Jugendlichen eine Berufs- und damit eine Lebensperspektive gegeben und haben die Probleme und die Wünsche von tausenden Kunden gelöst. Außerdem haben Sie jede Menge Steuern gezahlt und damit zum Wohlstand für uns alle beigetragen.“

Vieles sei in den vergangenen 50 Jahren passiert, sagte Müller. Das Handwerk sei High-Tech geworden. Vieles sei einfacher, manches aber auch unpersönlicher geworden. „Umso wichtiger ist es, dass wir Handwerker unsere alten Tugenden und Werte pflegen. Die Nähe zu unseren Kunden, die Problemlösung und vor allem das Herzblut, das wir in unsere Arbeit stecken. Das ist unser Lebens-elexier.“

Die Hauptgeschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg, Bärbel Schädlich, sagte gerade in Hinblick auf die Wiedereinführung der Meisterpflicht in zwölf Gewerken habe der Goldene Meisterbrief einen besonderen Stellenwert. Hier zeige sich, wer die Wirtschaft getragen habe. Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe sprach von der „Lebensleistung einer Aufbaugeneration“.

Zu dieser gehört auch der Tischlermeister Hans Berres (80). Schon sein Vater war Schreiner. Schornsteinfegermeister Manfred Zahren (73) hat den aktuellen Innungsobermeister Klaus Kwiatkowski ausgebildet, der auch an dem Tag anwesend war. Der Maler- und Lackierermeister Norbert Klinkhammer (76) hat in seinem Berufsleben 25 Lehrlinge und drei Meister ausgebildet. Der Goldene Meisterbrief sei für ihn „das schönste, was man im Beruf erreichen kann“. Am Ende griff der singende Malermeister noch zur Überraschung aller Anwesenden, insbesondere der Band Ulis PopLounge, zum Mikrofon und sang von Lolita „Seemann (deine Heimat ist das Meer)“. Der gesamte Saal sang mit.


Die Geehrten

Bäckermeister: Franz Koltes, Franz Schmitz

Buchdruckermeister: Helmut Marmann

Damenschneidermeisterin: Lieselotte Keukert

Elektroinstallateurmeister: Michael Dany, Werner Lehnen, Rudolf Pauli, Gerhard Traut, Herbert Trossen

Friseurmeister: Pietro Petrini

Gas- und Wasserinstallateur-Meister: Hermann Kirchen

Goldschmiedemeister: Ludwig Perrot

KFZ-Mechanikermeister: Gerhard Auler, Helmut Görres, Günter Wener

Maler- und Lackierermeister: Karl-Josef Barth, Norbert Klinkhammer, Ferdinand Lorscheider

Maurermeister: Alfred Klaes, Adolf Sturm, Horst Wegener

Schornsteinfegermeister: Edmund Bernard, Wolfgang Michel, Manfred Zahren

Tischlermeister: Karl-Heinz Bamberg, Hans Berres, Manfred Johann, Heinz-Albert Klein, Helmut Mushoff, Wilhelm Oberst, Franz Schwind, Helmut Stroh, Norbert Thull, Klaus Wagener, Hermann Zillgen

Zimmerermeister: Günther Tschickardt

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