Bischof Ackermann weiht neues Chorhaus am Dom ein

Trier. Seit zwölf Jahren geplant, seit zwei Jahren im Bau, zur Heilig-Rock-Wallfahrt in Betrieb genommen. Nun ist das neue Chorhaus am Dom auch offiziell eingeweiht worden. Bischof Dr. Stephan Ackermann segnete die neue Heimat der Domchöre am 18. August im Rahmen eines Festakts. „Ich freue mich, dass die Umbauarbeiten so gut gelungen sind. Nun haben wir ein Chorhaus, das einlädt sich hier aufzuhalten – nicht nur zum Arbeiten und zum Singen, sondern auch um die Gemeinschaft zu erleben“, sagte Bischof Ackermann. Domprobst  Prälat Werner Rössel schloss sich dem an: „Ich wünsche dem neuen Chorhaus, dass immer genug Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer hier den Weg zum Lob Gottes durch den Gesang finden mögen.“

Das Herzstück des neuen Chorhauses ist der Große Chorsaal, der in Zukunft von den Domchören als Probenraum genutzt wird. Er bietet Platz für bis zu 120 Sängerinnen und Sänger. Im zweiten Probenraum, dem Kleinen Chorsaal, und im Klavierraum des Chorhauses können die Stimmbildung, die musikalische Früherziehung sowie der Unterricht der Bischöflichen Kirchenmusikschule stattfinden. Vor den Umbauarbeiten stand den Chören eine Nutzfläche von 285 Quadratmeter für ihre Probearbeiten zur Verfügung. Nach den Bauarbeiten hat sich diese mehr als verdoppelt: In Zukunft können die Chöre 660 Quadratmeter zur Konzertvorbereitung nutzen.

Am Nachmittag öffnete das Chorhaus am Dom dann zu einem Tag der Offenen Tür. Neben der Möglichkeit zur Besichtigung der Chorsäle standen die Architekten sowie Mitglieder des Fördervereins „Freunde der Dommusik Trier e. V.“ zum Gespräch bereit und führten Interessierte durch die Räume. In einer Fotoausstellung konnten die Besucher die Baufortschritte nochmals Revue passieren lassen und sich ein Bild über die aufwändigen Baumaßnahmen machen.

Außerdem gaben die drei Chöre – Domsingknaben, Mädchenchor und Domchor – sowie die Kinder der musikalischen Früherziehung und der Vorchor der Mädchen in jeweils 30-minütigen öffentlichen Kurzproben einen Einblick in ihre wöchentliche Probenarbeit. Das Einweihungsfest wurde im Anschluss an den Tag der Offenen Tür mit einem Konzert im Trierer Dom feierlich beendet. Bei der geistlichen Abendmusik zeigten Domchor, Mädchenchor und Domsingknaben sowie das Dombläserensemble ihr Können in einem einstündigen Konzert. Dabei präsentierten die Musikerinnen und Musiker einen Auszug aus ihrem Repertoire.

„Zu Beginn der Bauarbeiten wurden das Dach sowie das Geschoss über dem Romanischen Saal zurückgebaut, da das Platzangebot sowie der vorhandene Brandschutz für heutige Zwecke ungenügend war“, erklärt Domkapellmeister Stephan Rommelspacher. Durch Teileinbeziehung des Brüderhausgebäudes und durch den Anbau eines neuen Treppenhauses könne der Platz  zwischen Dom und der Heilig-Rock-Kapelle nun optimal genutzt werden.

Insgesamt finanzierte der Bischöfliche Stuhl gemeinsam mit der Hohen Domkirche die Baukosten von 3,5 Millionen Euro – einschließlich der Umgestaltung des Hauses der Dombrüder, der Freiflächengestaltung, der Sicherung der historischen Bausubstanz des Romanischen Saals sowie Ausstattung und Nebenkosten. Erste Planungen der Baumaßnahmen fanden bereits im Jahr 2001 statt, der Beschluss des Domkapitels zu den umfangreichen Baumaßnahmen erfolgte dann im April 2010. Im Juni des gleichen Jahres wurde die Baugenehmigung erteilt, sodass die Realisierung der Umbauarbeiten im Juli 2010 beginnen konnte. Zur Heilig-Rock-Wallfahrt wurden die neuen Räumlichkeiten bereits von dem Domchören sowie den angereisten Gastchören zur Vorbereitung auf das Singen im Trierer Dom genutzt. Die Fertigstellung der Außenanlage und somit der Abschluss der Bauarbeiten erfolgte im Juni diesen Jahres.

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