Die Maler- und Lackierer-Innung Trier-Saarburg wirbt um Nachwuchs. Etwa mit einem 20 Meter langen Truck.

Maler-Gesellen bei der Lossprechung im August sowie Obermeister Eschle mit Mitgliedern des Prüfungsausschusses

Trier. Bei der Lossprechungsfeier in der Arena Trier Mitte August war nichts zu sehen von einem Nachwuchsproblem im Maler- und Lackierer-Handwerk. Zehn Auszubildende wurden in den Gesellenstand erhoben. Dennoch ist es nicht leicht für die Betriebe, guten Nachwuchs zu finden, wie auf der Jahreshauptversammlung der Maler- und Lackierer-Innung Trier-Saarburg deutlich wurde.

Die Maler setzen deshalb verstärkt auf Berufsmessen und Informationstage an Schulen, bei denen das Handwerk vorgestellt wird. Das betonten Innungsobermeister Michael Eschle und der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg Olaf Fackler. Die Nachwuchswerbung müsse von allen Betrieben mit getragen werden. Der Farbenhersteller Brillux, der auch in Trier einen Standort hat, zeigt, was alles möglich ist. Die Firma hat einen 20 Meter langen Showtruck bauen lassen, der von Stadt zu Stadt fährt. Darin sieht es aus wie in einem Jugendzimmer. An mehreren Stationen bekommen zumeist Schulklassen einen Einblick in den Beruf des Maler- und Lackierers sowie des Stuckateurs. Zudem gibt es die Imagekampagne des Handwerks „Ist das noch Handwerk?“, die den Übergang von der Tradition in die Modernität des Handwerks zeigt.

Werbung für das Maler-Handwerk hat auch Antje Harz aus Rheinland-Pfalz gemacht. Sie trat im vergangenen Jahr auf der Berufs-Europameisterschaft „EuroSkills“ in Budapest an. Sie verfehlte zwar knapp das Siegerpodest, erhielt aber eine „Medal of Excellence“ für ihre weit überdurchschnittlichen Leistungen. Dass der Innung der Nachwuchs wichtig ist, sieht man auch daran, dass sie die Busfahrt der Auszubildenden zur Messe Farbe, Ausbau, Fassade in Köln mit 500 Euro unterstützt hat.

Obermeister Michael Eschle (r.) mit Marco Endres bei der Überreichung des Silbernen Meisterbriefes anlässlich der diesjährigen Jahreshauptversammlung im Mai.

Die Innung beteiligt sich immer wieder gerne an sozialen Projekten. So konnte sie in den letzten Jahren den Fährturm in Mehring in neuem Glanz erstrahlen lassen. Zudem half die Innung bei der Restaurierung und bei Malerarbeiten bei der Kirche in Kreuzweiler. Bei der Stadt Trier übernahm die Innung die Patenschaft für die Sanierung und Restaurierung der Figuren im Palastgarten.

Das Regensburger Modell ist bisher sehr gut angelaufen. Es dient der Bekämpfung von Schwarzarbeit und unzulässiger Werbung. In sechs Fällen aus dem Malerhandwerk wurden Unterlassungserklärungen unterzeichnet. Die Wettbewerbsgerechtigkeit soll so für alle Betriebe gewahrt werden.

Auf der Hauptversammlung wurden noch einmal Vorteile der Innungsmitgliedschaft erwähnt. Das sind neben den geldwerten Vorteilen, wie Vergünstigungen beim Autokauf oder eine Ausfallversicherung, die bis zu 20.000 Euro pro Auftrag absichert, auch die Lobbyarbeit gegenüber der Politik. Einer der Erfolge ist etwa, dass ein Hersteller nun die Kosten übernimmt, wenn es Mängel im Material gibt und Nacharbeiten für Betriebe fällig werden.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen