Die virtuelle Lehrwerkstatt

Die Firma GKN Driveline hat ihre Lehrwerkstatt virtuell nachbauen lassen. Schüler der Moseltal-Realschule plus in Ehrang konnten diese beim Berufsinformationstag mit einer VR-Brille betreten.

Die Trierer Firma GKN Driveline hat ihre Lehrwerkstatt virtuell komplett nachbauen lassen. Nun können sich Achtklässler der Moseltal-Realschule plus in Trier-Ehrang bei dem Tag der Berufs- und Studienorientierung mit Hilfe einer VR-Brille in der Werkstatt umschauen und zu jeder Station springen. Die Grafik ist eindrucksvoll. Mit Hilfe von Handschuhen und Controllern kann man etwa Metallblöcke in den Bohrer stecken oder mit der CNC-Fräse bearbeiten. GKN Driveline stellt unter anderem Antriebswellen und Kugelnaben für Autos her und bildet für drei Handwerksberufe aus: Industriemechaniker (Wartung und Reparatur von Maschinen), Zerspanungsmechaniker (CNC-Drehen etwa von Kugelnaben) und Werkzeugmechaniker (Produktion von Werkzeugen). Ausbilder und Industriemeister Metall, Kevin Simon, präsentiert GKN in Ehrang gemeinsam mit den Auszubildenden Isabell Betzhold (1. Lehrjahr Werkzeugmechanikerin) und David Weller (3. Jahr Industriemechaniker). Dreieinhalb Jahre dauert die Lehre. „14 Monate laufen die Schüler im Betrieb mit, den Rest der Zeit sind sie in der Lehrwerkstatt“, sagt Simon. Dort werden sie ausgebildet, ohne schon in der Produktion Verantwortung übernehmen zu müssen. Zudem werden sie auf Prüfungen vorbereitet.

In einem anderen Klassenraum versucht sich Schüler Angel mit einer Japansäge an einem Kantholz. „Immer zum Körper hin sägen“, sagt Schreinermeister Carsten Vogel von der Schreinerei Vogel. Es sind etliche Firmen gekommen, um sich den Schülern zu präsentieren, darunter Elektro Bloeck, die damit werben, dass jeder Lehrling ein iPad für die Arbeit erhalte. Die Elektronikermeister Simon Terres und Pascal Blasius-Didier lassen die Schüler Steckdosen installieren. Bei der Firma Flach GmbH Bad und Heizung sehen die Schüler, wie man ein Mehrschichtverbundrohr mit Hilfe einer elektrischen Presse mit einem Winkel verbindet. Die Straßen- und Sonderbaufirma Heinrich Köhler zeigt in einem Video, warum sich eine Ausbildung dort lohnt, zum Beispiel wegen einer flachen Firmenhierarchie und einer für den Mitarbeiter kostenlosen Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio.

Friseurmeister Vinzenz Thielen zeigt, wie man die Schere richtig hält und lässt die Schüler an einem Echthaarpuppenkopf üben. „Sie muss mit angewinkeltem Ellenbogen geführt werden.“ Bei Stuckateurmeister Pasquale Buccio gibt es Stuckrosetten zu sehen. Lehrling Miguel Adorissio bessert kaputte Stellen mit Kalkzement-Mörtel aus. „Es ist ein Beruf mit viel Tradition“, sagt Buccio.

Beim Meisterbetrieb Hub – Bodenbau und Raumausstattung kann Schülerin Antonia unter Anweisung von Malermeister Torsten Weibler Tapete mit einer Tapezierwalze andrücken. Einzelhandelskauffrau Birgit Schulze berät Kunden bei den Produkten und Dienstleistungen, welche von dem Unternehmen angeboten werden. Bodenbeläge und Raumausstattung seien ein großes Feld, sagt Schulze.

Auch die Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg war mit Olaf Fackler und Simone Zender beim Berufsinformationstag an der Realschule in Ehrang vertreten. Geschäftsführer Fackler gab den Schülerinnen und Schülern Tipps für Praktika und Ausbildung. Es lohne sich immer nachzufragen, warum etwas auf eine bestimmte Art gemacht werde. Damit zeige man direkt Interesse, so Fackler.

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