Jugendleiter lernen Methoden für Corona-Zeiten kennen

Wittlich – Auf einer schattigen Wiese liegen zehn regungslose Körper, mit Tüchern bedeckt, unter denen nur ein Arm, ein Bein oder gar ein Finger hervorlugen. Wer hier liegt? Das müssen die „Detektive“ herausfinden. Zum Glück handelt es sich hier nicht um einen Kriminalfall, sondern um ein Spiele-Seminar für Jugendleiter des Bistums Trier, und die zehn jungen Männer und Frauen stehen kurz darauf wieder munter auf der Wiese. Um hier Neues kennenzulernen und auszuprobieren, fuhren die Teilnehmer teilweise bis zu 80 Kilometer nach Wittlich. Die Fachstelle Plus für Kinder- und Jugendpastoral Marienburg und Wittlich veranstaltete das Seminar am 25. Juni. Der Clou an den Spiele-Ideen für Kinder- und Jugendgruppen: Sie eignen sich für das Spielen im Freien und mit genügend Abstand – konform der Corona-Abstandsregeln.

„Wir brauchen kreative Ideen für unsere Ferienfreizeit, damit wir auch in Corona-Zeiten mit den Kindern unserer Jugendgruppe in Dörbach spielen können“, erzählt die 23-jährige Lea. Deshalb sei sie mit ihrer Co-Leiterin extra nach Wittlich zu dem Abendseminar gekommen. Auch die 17-jährige Micky ist mit der Frage gekommen, welche Spiele am besten dazu geeignet sind, die Kontaktbeschränkungen einzuhalten, wenn sie die Kinder während der Ferienfreizeiten zwischen den Programmpunkten beschäftigen möchte.

Lorenz Müller von der Fachstelle fiel es schwerer als gedacht, geeignete Spiele zu finden: „Bei der Vorbereitung habe ich mit Freude festgestellt, dass unsere Spiele normalerweise viel Körperkontakt haben. Daher war es gar nicht so leicht, Corona-taugliche Spiele für dieses Seminar zu finden. Bei vielen Spielen mussten wir auch die Regeln anpassen, damit sie den Vorgaben entsprechen.“

Damit sich die Teilnehmer kennenlernen konnten, startete das Seminar getreu dem Motto „Alles beginnt mit einem Spiel“ mit dem Klassiker „Kofferpacken“. Dabei sollte der Vorname gesagt werden und jeweils ein zum Anfangsbuchstaben passendes Land und Gericht. So nahm beispielsweise Pia „Paprika“ mit und kam aus „Papua-Neuguinea“. Der nächste wiederholte das Gesagte und fügte etwas Eigenes hinzu. Bei Spielen mit Materialien wie Bällen oder Tüchern achtete Müller nicht nur auf den gebotenen Abstand, sondern auch darauf, dass jeder nur ein Tuch benutzte oder Hände und Material im Anschluss gereinigt wurden. Dadurch konnten die Teilnehmer auch Geschicklichkeits- und Kooperationsspiele ausprobieren, bei denen sie ein gemeinsames Ziel erreichen mussten. Zum Beispiel sollten sie einen Becher mit Wasser auf einem Tuch transportieren oder sich schnellst möglich Bälle zuwerfen.

Am Ende des Seminars freute sich Müller besonders über die motivierten Teilnehmer. Denn für ihn steht fest: „Ein großes Repertoire an Spielen zu haben ist wichtig. Aber am wichtigsten ist es, als Leiter selbst motiveiert zu sein und die Lust am Spielen nicht zu verlieren – auch nicht in Zeiten der Corona-Krise.“

Weitere Seminare oder Spielideen gibt es auf www.jugend-marienburg.de, unter Tel.: 06542-901353 und E-Mail: fachstellejugendplus.marienburg@bistum-trier.de.

 

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