SGD Nord: Regionales Verbundsystem Westeifel – Genehmigungsverfahren im Zeitplan, Umweltministerin übergibt Förderbescheid

Trier. “Mit dem Regionalen Verbundsystem  Westeifel entsteht eine neue Lebensader für die Westeifel“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken zu Jahresbeginn bei der Auftaktveranstaltung des Projekts der Kommunalen Netze Eifel (KNE). Jetzt hat sie sich gemeinsam mit SGD-Präsident Dr. Ulrich Kleemann und den KNE-Verantwortlichen bei einem Besuch in Trier über den aktuellen Sachstand des Projekts informiert.
Höfken, deren Ministerium das Vorhaben insgesamt mit rund 26 Millionen Euro fördern wird überreichte den Verantwortlichen einen Bewilligungsbescheid über 446.850 Euro für die Planungsphase hin zum baureifen Projekt. “Dieses Leuchtturm-Projekt zeigt vorbildlich, wie die Infrastruktur in ländlichen Regionen für die Zukunft aufgestellt werden kann. Durch die integrierte Planung und die Mehrfachnutzung des Leitungsgrabens leistet es einen Beitrag für stabile Gebühren, mehr Wertschöpfung in der Region“, erläutert die Umweltministerin und ergänzt: „Durch die Vernetzung von Anlagen für Strom aus Biogas, Wind, Sonne und Wasser wird die Energiewende hier konkret und vorbildlich umgesetzt.“

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Von links: Winfried Schreiber (Referent im Umweltministerium), Dr. Ulrich Kleemann (SGD-Präsident), Dr. Olaf Hornfcek (SWT-Vorstand), Ulrike Höfken (Umweltministerin), Wolfram Leibe (OB Trier), Arndt Müller (SWT-/KNE-Vorstand); Bildnachweis: SWT.

Die SGD Nord führt zurzeit das wasserrechtliche Genehmigungsverfahren durch, an dem zahlreiche weitere Stellen mitwirken. “Wir haben die Planungsunterlagen im März 2016 erhalten und liegen in der Verfahrensführung – auch dank der guten Zusammenarbeit mit den Projektverantwortlichen von KNE und SWT – sehr gut in der Zeit”, erklärt SGD-Präsident Dr. Ulrich Kleemann. Im Rahmen des Verfahrens, werden neben den wasserrechtlichen auch die naturschutzrechtlichen und forstrechtlichen Vorgaben umgesetzt. „Nach dem aktuellen Stand der Dinge sind wir zuversichtlich, dass wir die Genehmigung im gewünschten Zeitrahmen der KNE erteilen können“, so Kleemann.

Oberbürgermeister Wolfram Leibe unterstreicht, wie wichtig die regionale Zusammenarbeit in Sachen Infrastruktur ist und in Zukunft sein wird. “Megatrends wie der demografische Wandel und die Digitalisierung, aber auch höhere gesetzliche Vorgaben stellen uns als Stadt, aber auch die Städte und Kommunen in der Region immer wieder vor neue Herausforderungen. Die beste und einfachste Möglichkeit diese im Sinne der Bürgerinnen und Bürger zu meistern, sind regionale Partnerschaften auf Augenhöhe”, so Leibe. Dafür sei das Verbundprojekt ein gutes Beispiel. Das belegt auch das Vorgehen der Projektverantwortlichen. Im Rahmen der Genehmigungsplanung für die Trasse des Hauptgrabens hat die SGD Nord in Zusammenarbeit mit der KNE und den Stadtwerken Trier alle zuständigen Institutionen und die betroffenen Ortsgemeinden am Verfahren beteiligt.

“Darüber hinaus haben wir in den Ortsgemeinden in mehreren Abendveranstaltungen über das Projekt informiert und in Abstimmung mit dem Gemeinde- und Städtebund, dem Bauern- und Winzerverband und dem Waldbesitzerverband Entwürfe für die Gestattungsverträge erarbeitet”, erklärt KNE-Vorstandssprecher Arndt Müller. Diese schaffen die rechtliche Grundlage, um die neuen Leitungen in der geplanten Trasse zu verlegen. Darüber hinaus seien die Satzungsentwürfe für die Dachgesellschaft „Landwerke Eifel“ und auch die Businesspläne für die Sparten Wasser und Biogas fertiggestellt und würden nun mit den jeweiligen Partnern endabgestimmt. “Alles in allem sind wir in diesem Jahr einen Riesenschritt in Richtung Realisierungsphase gegangen”, freut sich Müller.

Hintergrund:

Das Verbundnetz ist ein bundesweit einmaliges Projekt unter Federführung der Kommunalen Netze Eifel (KNE). Die KNE wurden 2009 gegründet. Anteilseigner sind der Eifelkreis Bitburg-Prüm und die Stadtwerke Trier AöR. Die Umsetzung des Projektes soll demnächst die neu gegründete Gesellschaft „Landwerke Eifel“ übernehmen. In dieser gemeinsamen Dachgesellschaft sollen die acht kommunalen Projektpartner durch die Weiterentwicklung der Infrastruktur eine verbesserte Versorgung vorantreiben. Das Verbundnetzprojekt beinhaltet die Verlegung von Wasser- / Energie- und Glasfaserleitungen mit dem Ziel der optimierten Nutzung regenerativer, regionaler Energie bei den Verbrauchern vor Ort (regionaler Energieabgleich). 2015 wurde das Bauvorhaben im Rahmen des bundesweiten Innovationswettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ geehrt.

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