SGD Nord: Spundwände stärken den Hochwasserschutzdeich in Trier

Trier. Ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Gewährleistung des Hochwasserschutzes für den Trierer Norden: Im Rahmen der Arbeiten zur Ertüchtigung des Schutzdeiches zwischen der Deutschen Jugendherberge und dem RATIO-Einkaufsmarkt sind Spundwände aus Stahl gesetzt worden.

„Somit ist sichergestellt, dass die Stadt Trier vor einem 50-jährlichen Hochwasser geschützt ist“, sagt Dr. Ulrich Kleemann, der Präsident der bei den Arbeiten federführenden Struktur- und Genehmigungs-direktion (SGD) Nord.

Seit November 2019 laufen die Arbeiten zum zweiten und finalen Bauabschnitt der Sanierung. Auf einer Länge von 1,5 Kilometern wird der Deich instandgesetzt. Rund 4 Millionen Euro werden dafür investiert. 90 Prozent hiervon übernimmt das Land. Ende 2018 war bereits der erste Bauabschnitt zwischen der Kaiser-Wilhelm-Brücke und der Jugendherberge fertiggestellt worden, der 5,5 Millionen Euro kostete.

Durch den Deich entlang des Zurlaubener Ufers werden 25.000 Menschen und zwei Krankenhäuser in den dahinter liegenden Stadtgebieten schon seit Jahrzehnten vor Überflutungen geschützt. Allerdings hatte der Deich aus den 1930er-Jahren über die Jahre an Standsicherheit verloren. Mit dem voraussichtlichen Ende der Bauarbeiten im kommenden Jahr wird der Deich aber wieder den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen.

Vor eine besondere Herausforderung waren die Planer aufgrund der Bäume auf der Deichkrone sowie auf den wasser- und landseitigen Böschungen gestellt. Deren Baumwurzeln reichen tief in den Deich hinein bis in das Grundwasser und lockern den dichten Boden auf, was sich negativ auf die Standsicherheit auswirkt. „Um möglichst viele Bäume erhalten zu können, erfolgt die Deichsanierung im Wesentlichen durch den Einbau der jetzt fertiggestellten Spundwand als Innendichtung“, erklärt Dr. Kleemann. Somit habe eine Durchsickerung des Deiches oder eine Beschädigung der Deichböschungen keine Auswirkungen auf den Hochwasserschutz der Stadt Trier.

Für den Einbau der Spundwand im erforderlichen Abstand zu den Bäumen und den Neubau des Deichverteidigungsweges musste die Deichkrone verbreitert werden. Dazu wurde im Bereich zwischen Jugendherberge und Cusanushaus eine circa 200 Meter lange Winkelstützwand gebaut und hinterfüllt.

Der Einbau der Spundwände musste wegen der nahen Bebauung der Jugendherberge und des Fast-Food-Restaurants möglichst erschütterungsarm erfolgen. Ein Gutachterbüro überwachte die Erschütterungen in den Gebäuden, während die Spundwände in den Boden eingepresst wurden.

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