Aktionsfestival gegen Atomwaffen mit Margot Käßmann in Büchel

Büchel. Ein generationenübergreifendes Friedensfest neben dem Bundeswehrstützpunkt in Büchel feierte den 2. Jahrestag des UN-Vertrags zum Verbot von Atomwaffen. Am vergangenen Sonntag, dem Höhepunkt des Aktionsfestivals in Büchel, besuchten etwa 1.000 Gäste einen ökumenischen Gottesdienst mit Dr. Margot Käßmann. Mit dem mehrtägigen, bunten Festival protestierten die Teilnehmenden gegen die Stationierung der US-Atomwaffen in Deutschland und setzten sich für die Ächtung von Atomwaffen ein.

Foto: Ralf Schlesener

In ihrer Predigt kritisierte Dr. Margot Käßmann die Befürworter der nuklearen Teilhabe und von Atomwaffen: „Angesichts solcher Aussagen von Menschen, die Verantwortung tragen, muss es uns doch gruseln. Da ist Widerspruch gefragt. Massenvernichtungsmittel sind nicht verantwortbar“. Käßmann weiter: „Ich war einmal in Hiroshima. Wer die Zerstörung der Bombe damals vor Augen hatte, kann sich nicht vorstellen, dass diese 20 Bomben in Büchel, die hier – unbestätigt, aber doch sehr wahrscheinlich – lagern, eine x-fache Kraft der Hiroshima-Bombe von damals haben“.

Bereits seit Freitag kamen Aktivisten/innen aus ganz Deutschland zum Aktionsfestival in Büchel zusammen. Das von den Friedensnobelpreisorganisationen ICAN und IPPNW gestaltete Wochenende fand im Rahmen der Aktionspräsenz „20 Wochen gegen 20 Atomwaffen“ statt. Es wurden verschiedene kreative Workshops angeboten und die Ergebnisse am Sonntag auf einer großen Bühne dem Publikum präsentiert. Unter anderem fand eine Performance mit 20 Bombenattrappen statt, um sichtbar zu machen, was hinter dem Militärzaun geheim gelagert ist.

Mahnwache in Büchel (Foto: Ralf Schlesener)

„Mit der Aktion weisen wir darauf hin, dass Deutschland im Rahmen der nuklearen Teilhabe mit dem Einsatz von Atomwaffen und damit mit millionenfacher Vernichtung droht.“, so Xanthe Hall, Vorstandsmitglied von ICAN Deutschland. Derzeit wird sogar über die Anschaffung neuer Trägersysteme für die modernisierten B61-12-Bomben der USA diskutiert. „Statt sich weiter an die völkerrechtswidrige Abschreckungspolitik zu klammern, sollte Deutschland den abrüstungspolitischen Worten auch Taten folgen lassen und dem Vertrag zum Verbot von Atomwaffen beitreten“, so Hall.

Der Vertrag zum Verbot von Atomwaffen wurde vor zwei Jahren, am 7. Juli 2017 im Rahmen der Vereinten Nationen, verabschiedet. Bisher haben 70 Staaten den Vertrag unterschrieben, 23 bereits ratifiziert. Der Vertrag tritt drei Monate nach der 50. Ratifizierung in Kraft.

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