Angelverein Gillenfeld 1948 e.V. stiftet Insektenhotels

Gillenfeld. Ein Angelverein und die Natur, dass passt zusammen. Vielen Menschen ist es bewusst noch nicht so aufgefallen, aber, wann haben Sie das letzte Mal so richtig die Windschutzscheibe voller Insektenflecken gehabt? Waren es nicht immer sehr viele Wespen und Bienen, die sofort am Start waren, wenn man im Garten Kuchen gegessen hatte? All das hat, so lästig es manchmal auch war, sehr nachgelassen. Aber wie kommt man vom Fisch auf die Insekten? Insektenforscher haben festgestellt, dass 75% aller Insekten bereits verschwunden sind.In Anbetracht dieser Nachricht und dem diesjährigen Jubiläum des 70jährigen Bestehens des Angelverein Gillenfeld 1948 e.V. hat sich der Verein entschlossen zwei große Insektenhotels in Gillenfeld zu stiften um dem Insektensterben entgegen zu wirken. Ein Insektenhotel wurde am Holzmaar und ein weiteres am Pulvermaar aufgestellt.

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“
– Albert Einstein –

Die Ursachen des massiven Insektensterbens sind vielfältig. Die Hauptursache für das Sterben von Insekten wie Schmetterlingen und Bienen ist die industrielle Landwirtschaft mit ihren Giften (Neonicotinoide…), Herbiziden (Glyphosat…), Überdüngung und die „pflegeleichte“ ausgeräumte, monotone Agrar-Landschaft. Ein besonders bedrückendes Phänomen ist die Fernwirkung der Gifte und Düngemittel selbst in weit entfernte Naturschutzgebiete. Neonikotinoide sind für Insekten deutlich giftiger als für Säugetiere oder Vögel. Experten zufolge können die Wirkstoffe sie bereits bei einer niedrigen Dosierung lähmen, töten oder das Lernvermögen und die Orientierungsfähigkeit beeinträchtigen. Die tödliche Dosis liege für viele der Wirkstoffe bei etwa vier Milliardstel Gramm pro Biene. Zu den weiteren Ursachen des Rückgangs zählen Biotopverluste bei Pflanzen aufgrund erhöhten Stickstoffgehalts im Boden. Aus zweimal gemähten artenreichen Wiesen wurden stark gedüngte artenarme Produktionsflächen für Biogasanlagen und Hochleistungskühe. Die Giftorgien in Privatgärten dürfen bei der Ursachenanalyse nicht außer Acht gelassen werden.

Als weitere mögliche Ursachen gelten Klimawandel, Flächenverbrauch und Bebauung, der zunehmend beschleunigte Verkehr, Lichtverschmutzung und die massenhafte Tötung von Insekten an Lichtquellen. Jeder von uns kann seinen Beitrag leisten. Ein Insektenhotel im Garten, eine Blumenwiese anstatt einen reinen Zierrasen. Allein schon den Rasen nicht zu oft und zu kurz mähen hilft unseren kleinen Freunden, die am Anfang unseres wichtigem Ökosystems stehen! Ein Leben in dieser Welt ist nur mit der Natur möglich! Abgesehen von den Insekten, kümmert sich der Angelverein Gillenfeld 1948 e.V. auch um die Sauberkeit an den beiden Vereinsgewässern, dem Holz- und Pulvermaar und um die Renaturierung des Sammetbaches. Die Bachpatenschaft über den Oberlauf der Sammet (vor dem Holzmaar) besitzt der Angelverein Gillenfeld 1948 e.V. schon seit Jahren und hat auch schon eine Auszeichnung seitens des Umweltministerium dafür bekommen. Seit 2017 hat der Angelverein Gillenfeld 1948 e.V. nun ab dem Auslauf des Holzmaares die Sammet bis zum Stauwehr-Sammetbach gepachtet, was eine Bachstrecke von etwa 4km beträgt.

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