Ergocast leitet Restrukturierungsprozess ein

Jünkerath. Die seit drei Jahren rückläufige Entwicklung auf dem Kraftwerksmarkt zwingt die Eisengießerei Ergocast in Jünkerath dazu, sich im Markt neu aufzustellen. Die traditionsreiche Gießerei, die seit 1687 am Standort Jünkerath existiert, beschäftigt aktuell 200 Mitarbeiter.

Jährlich werden 17.000 Tonnen Guss ausgeliefert. Der extrem geschrumpfte Bedarf an Gussteilen für Gas- und Dampfturbinen hat zu einem Ergebniseinbruch geführt. Zwar ist es dem Management in den vergangenen Jahren gelungen, andere Aufträge für Gussteile zu akquirieren. Da es aber im Markt noch immer ein deutliches Überangebot und in den Gießereien große Überkapazitäten gibt, waren die erzielten Preise häufig nur schwach auskömmlich. Nicht zuletzt die hohen Tarifabschlüsse und erhebliche Preissteigerungen beim Rohmaterial haben das Ergebnis aufgezehrt.

Um dem Standort Jünkerath positive wirtschaftliche Perspektiven zu geben, hat die Gechäftsführung ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Ziel ist es, die Produktion auf die profitablen Produkte zu konzentrieren, um mit einer angepassten Kostenstruktur wieder erfolgreich am Markt agieren zu können. Die Geschäftsleitung strebt deshalb kurzfristig Gespräche mit den Kunden an, um mögliche Auftragsvolumina für die Zukunft auszuloten und ist optimistisch, mit allen Beteiligten ein tragbares Zukunftskonzept erarbeiten zu können.

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