Interview: Drei Fragen an Bürgermeisterkandidat Gerald Schmitz zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung

EAZ: Herr Schmitz, wie sehen sie aktuelle Situation der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum?

Der leitender Notarzt Dr. Florian Dunkel und Bürgermeisterkandidat Gerald Schmitz sind sich einig.: Das Krankenhaus in Gerolstein und der Erhalt des Notarztstandortes haben oberste Priorität.

Gerald Schmitz: Die Bürgerinnen und Bürger erwarten, unabhängig von ihrem Wohnort, medizinische und pflegerische Leistungen. Auch in unserer ländlich geprägten Verbandsgemeinde ist die Sicherstellung einer wohnortnahen und qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung unverzichtbar. Mir ist wichtig, dass die Menschen – insbesondere ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger – ausreichend am medizinischen Fortschritt teilhaben können. Aus diesem Grund will ich für unsere Bürgerinnen und Bürger für eine flächendeckende und bedarfsgerechte medizinische und pflegerische Versorgung sorgen.

EAZ: Wie wollen Sie eine ausreichende Ärzteversorgung sicherstellen?

Gerald Schmitz: Die Zukunft der Ärzteversorgung in unserer Region kann nur mit einem Bündel von Maßnahmen sichergestellt werden. In den nächsten fünf Jahren werden rund 60 Prozent aller Hausarztpraxen aufhören. Neben der Entwicklung von medizinischen Zukunftskonzepten muss auch die Anziehungskraft für Landärzte durch gezielte Struktur- und Fördermaßnahmen auf dem Land erhöht werden. Durch die Einrichtung gezielter Stipendienprogramme kombiniert mit einer Landarztquote zur Stärkung der ambulanten, insbesondere hausärztlichen Versorgung, sind bereits erste Schritte auf Landesebene in die Wege geleitet worden. Auch will ich gezielt persönliche Gespräche mit Ärztinnen und Ärzten führen, die hier in der Region aufgewachsen sind. Ich möchte ihnen Hilfestellungen geben, wie sie sich in ihrer Heimat niederlassen können.

EAZ: Mit welchen Maßnahmen wollen Sie das örtliche Gesundheitswesens stärken?

Gerald Schmitz: Zur Sicherung einer bedarfsgerechten und wohnortnahen Gesundheitsversorgung bin ich für Modellprojekte wie medizinische Vorsorgezentren. Diese dienen sowohl der hausärztlichen Versorgung als auch der Bündelung der medizinischen Angebote in der Region. Hier sind bereits erste gute Ansätze in der Region ersichtlich. Als ein weiterer Baustein des öffentlichen Gesundheitswesens im ländlichen Raum stärkt beispielsweise das Modell der Gemeindeschwestern die Betreuung von Patienten in deren Wohnungen. Zudem sollten auch ambulante Pflegedienste in kommunaler Trägerschaft in Betracht gezogen werden. Dies schafft mehr medizinische Versorgungssicherheit vor Ort. Für die flächendeckende Grundversorgung ist das Krankenhaus in Gerolstein ein wichtiger Bestandteil. Hier dürfen nicht noch weitere Abteilungen schließen. Bedenklich finde ich die Situation für werdende Mütter, die ihr Kind in einem Krankenhaus zur Welt bringen wollen. Hier werde ich mich für eine Verbesserung einsetzen! Darüber hinaus stehe ich positiv zum Projekt der „Mobilen Retter“. Je schneller bei Herz-Kreislauf-Stillständen mit lebensrettenden Maßnahmen begonnen wird, desto höher ist die Überlebenschance. Mehr ausgebildete Ersthelfer, intelligente Alarmierungssysteme und eine deutliche Zunahme der Laienreanimation sind hierbei ein entscheidender Weg zum Erfolg!

EAZ: Herr Schmitz, vielen Dank für das Interview.

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