Krankenhaus Gerolstein: Schließung der Chirurgie liegt allein in der Verantwortung des Trägers

Staatssekretär Dr. Alexander Wilhelm  (Foto: MSAGD/RLP)

Mainz. Zur Entscheidung des Krankenhausträgers – der Marienhaus Kliniken GmbH – die stationäre chirurgische Versorgung am Krankenhausstandort St. Elisabeth-Krankenhaus des Marienhausklinikums Eifel in Gerolstein zum Jahresende 2020 einzustellen, die dem rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerium mit Schreiben vom 21. Dezember 2020 mitgeteilt wurde, äußerte sich Staatssekretär Dr. Alexander Wilhelm heute wie folgt:

„Ich bedauere diesen nicht zuletzt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter offensichtlich überraschenden Schritt, der allein in der Verantwortung des Krankenhausträgers liegt. Vorwürfe von Vertretern des Stadtrats der Stadt Gerolstein, dass man sich von Gesundheitsministerin Bätzing-Lichtenthäler belogen fühle, weise ich auf das Schärfste zurück. Richtig ist, dass im vergangenen Sommer dem Gesundheitsministerium tatsächlich noch keine Pläne über Änderungen der Fachabteilungsstruktur bekannt gemacht worden waren. Noch im September war dem Gesundheitsministerium auf Nachfrage infolge von in der Region geäußerten Zweifeln an der Zukunft des Krankenhauses von Seiten des Krankenhauses mitgeteilt worden, dass alle im Krankenhaus vorgehaltenen medizinischen Abteilungen unter Einhaltung des Facharztstandards fortgeführt werden.“

Erst im November habe man vom Krankenhausträger anlässlich eines Gesprächs zu einem anderen Krankenhausstandort von möglichen Problemen im Zusammenhang mit dem Ausscheiden des chirurgischen Chefarztes erfahren, so Staatssekretär Dr. Wilhelm weiter. Offensichtlich habe man seitens des Krankenhausträgers keinen Ersatz gefunden sowie weitere Personalabgänge zu verzeichnen gehabt und sich zur Einstellung des stationären chirurgischen Angebots entschlossen.

„Die Fortführung eines ambulanten chirurgischen Angebots mit der Durchführung auch von ambulanten Operationen ist zu begrüßen, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Region um Gerolstein mit der Schließung der stationären Chirurgie einen Verlust erleidet. Gleichwohl möchte ich darauf hinweisen, dass insbesondere mit den chirurgischen Abteilungen der Krankenhäuser in Daun, Bitburg und Prüm auch die stationäre chirurgische Versorgung in der Region sichergestellt bleibt. Speziell die Chirurgie am Krankenhaus Maria Hilf in Daun – im gleichen Landkreis wie Gerolstein – dürfte durch die Entwicklungen eine Stärkung erfahren“, so Dr. Wilhelm.

 

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