Massive Probleme bei der Schülerbeförderung im Kreis Vulkaneifel

Bei uns herrschen seit längerer Zeit enorme Probleme mit den Busfahrsituationen unserer schulpflichtigen Kinder. Es fing an mit der neuen Ausschreibung der Schülerbeförderung und der anschließenden Vergabe an fremde Busunternehmen (ortsansässige Unternehmen konnten die Dumpingpreise der Großunternehmer nicht halten). Seitdem ein anderes Busunternehmen für uns zuständig ist, kommt es zu diesen nicht hinnehmbaren Zuständen.

Unpünktlichkeit im Hinblick auf die Fahrzeiten, unzuverlässige und ungeschulte Fahrer, gefährliche Situationen wie Handy am Steuer, Anhalten an nicht vorgesehenen Haltepunkten, starkes Abbremsen, um Schüler zu ermahnen, vergessene Busverbindungen, viel zu lange Fahrzeiten (unsere Kinder sitzen für eine Strecke von 13 km eine Dreiviertelstunde im Bus – laut Plan – in der Realität meist noch länger: Schulschluss 13:00 Uhr – Ankunft in Schönbach 13:54 Uhr).

Zurzeit häufen sich die Vorfälle, dass zeitweise der Grundschulbus mittags gar nicht fährt, teilweise auch ohne vorherige Ankündigung, so dass mittags das Lehrpersonal an die 40 betroffene Kinder an der Haltestelle betreuen muss bis sämtliche Eltern telefonisch erreicht sind und zum Abholen eintreffen.

Das dauert zeitweise über eine Stunde in der die Kinder nicht ausreichend betreut werden. Wir sprechen hier von Kindern im Alter von 6-10 Jahren. Ein weiteres Problem, das vor allem die Kinder betrifft, welche die Realschule plus in Kelberg besuchen, stellt die Veränderung der geänderten Buslinien dar. An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Schule in Kelberg für Utzerather und Schönbacher Kinder die nächstgelegene Realschule im Kreis Daun ist. Dennoch wird unseren Kindern ein Umstieg bei Hin- und Rückfahrt zugemutet und reine Fahrzeiten von etwa 40 bzw. 50 Minuten als normal dargestellt. Wir reden hier von einer Strecke von 10 km.

In Uhrzeit gesprochen stellen sich die Umstände noch verschärfter dar: Hinfahrt: Schönbach ab 07:14 Uhr – Kelberg an 07:54 Uhr (Umstieg in Gefell); Rückfahrt: Kelberg ab 13:17 Uhr – Schönbach an 14:08 Uhr (Umstieg in Darscheid). Die Rückfahrt war zu Beginn des Schuljahres überhaupt nicht im Fahrplan vorgesehen (sie war schlichtweg vergessen worden) und wurde erst möglich gemacht, nachdem Eltern und Schule sich bei der Kreisverwaltung beschwert hatten. Daher konnte – laut Herrn Dieter Klein – nur eine Notlösung gefunden werden, die jedoch bis heute nicht zum Tragen kam, weil ja angeblich alles funktioniert. In der Realität sieht es anders aus. Die Schüler müssen bei der Rückfahrt in Gefell umsteigen. Langes Warten auf den Grundschulbus ist die Folge. Dadurch sind die Kelberger Kinder zwar früher, die Mehrener Grundschüler jedoch später zu Hause als im Plan vorgesehen.

Wir fragen uns, was passiert da mit unseren Kindern bei diesen unzumutbaren Fahrzeiten und Fahrstrecken in maßlos überfüllten Bussen? Man hat sich augenscheinlich bei der Änderung des Busnetzes überhaupt keine Gedanken über die Schülerzahlen in den jeweiligen Dörfern gemacht. Teilweise wurden auch die Schulzeiten gar nicht beachtet. Den Abfahrtszeiten von Schulbussen wurde mehr Priorität geschenkt, als dem Unterrichtsschluss der Kinder.

Wir haben uns bereits an die zuständigen Stellen gewandt wie Busunternehmen, VRT, Kreisverwaltung, Verbandsgemeinde, etc. jedoch ohne Erfolg. Es scheint so, als würde sich keiner zuständig fühlen und die Verantwortung jeweils auf Andere abwälzen. Wir sind zudem auch verärgert darüber, dass in der Presse das ausgebaute Verkehrsnetz der Eifel so hochgepriesen wird. Was nützt es unseren Kindern, wenn im Laufe des Vormittages zahlreiche Busse durch Schönbach fahren und so eine augenscheinlich gute Anbindung an die umliegenden Städte signalisieren? Diese Linien werden nicht genutzt und verursachen unnötige Kosten, während für die Beförderung unserer Schulkinder kein Geld zur Verfügung gestellt wird.

Annemarie Bill und Heidi Höfer, Schönbach

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen