Murks & Marx aus Trier – gleich A.R.T.?

Karikatur: Ritter

Das A.R.T.-Müllkonzept des Zweckverbandes Stadt Trier – Kreise Trier-Saarburg, Bitburg-Prüm und Bernkastel-Wittlich sowie Vulkaneifel – ist ein absolutes Desaster. Dass die Biotonne abgeschafft wurde ist frevelhaft. Das neue „Tütchen-Biomüll-Konzept“ ist ein Schlag ins Gesicht der Bürgerinnen und Bürger. Das neue Konzept ist nicht umweltfreundlich. Ganz im Gegenteil: Es versaut unsere Umwelt.

Karl Marx ist in Trier geboren, in Großbritannien gestorben und hätte sicherlich dieses Biomüll-Konzept nicht befürwortet. Auch wenn er mit seinem kommunistischen Manifest die Welt gespalten hat, hat der Kommunismus bekanntlich nirgendwo für Glück und Wohlstand gesorgt. So auch nicht das stinkende und unhygienische A.R.T.-Biotütchen.

Warum auch der Kreistag des Vulkaneifelkreises schlussendlich mehrheitlich für das umweltschädliche neue Biomüll-Konzept gestimmt hat, ist kaum zu glauben, aber leider wahr.

80 % der Bürgerinnen und Bürger gegen neues Konzept

Eine nicht repräsentative Umfrage hat ergeben, dass über 80 % der Bürgerinnen und Bürger mit dem neuen Konzept nicht einverstanden sind. Haben denn die Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen (5 Sitze), CDU (16 Sitze) und FWG (4 Sitze) nicht erahnen können, dass das neue Konzept nicht von der Bevölkerung akzeptiert wird? Haben diese Herrschaften keinen Kontakt mehr zu den Menschen?

Die Quittung kommt bei der nächsten Kreistagswahl ganz bestimmt. Diesen A.R.T.-, CDU- und Co.-Müll-Murks werden die Bürgerinnen und Bürger nicht so schnell vergessen. Man kann heute schon erahnen, dass die Wahlbeteiligung wahrscheinlich keine 33 % mehr sein wird. Man kann auch erahnen, dass CDU, FWG und Die Grünen bei der nächsten Kreistagswahl wahrscheinlich deutlich weniger Mandate erhalten. Mag sein, dass durch die geringe Wahlbeteiligung sozusagen ein Ausgleich erfolgt. Denn: Die frustrierten Bürger/innen werden wahrscheinlich gar nicht zur Wahl gehen. Wohl aber die Anhänger/innen von CDU und Co. Bei der Kreistagswahl im Jahr 2019 betrug die Wahlbeteiligung immerhin noch 62,5 % im Vulkan-eifelkreis.

Heinz-Peter Thiel, Landrat im Vulkaneifel-Kreis (bei der Wahl am 02.12.2012 unabhängiger Kandidat) wurde mit 61,3 % der Stimmen gegen Frank Bender (CDU) zum Landrat des Landkreises Vulkaneifel gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei nur 37,6 %. Dies bedeutet, dass nur 23 % der Wahlberechtigten für ihn gestimmt haben. Das ist noch nicht einmal ein Viertel der Wahlberechtigten.

Vor einigen Wochen verkündete Heinz-Peter Thiel, dass er sich bei der nächsten Landratswahl wieder zur Wahl stellen wird. Heinz-Peter Thiel ist seit dem 01.04.2013 Landrat des Vulkan-eifel-Kreises.

Die SPD/UWG Fraktion mit 8 Sitzen im Kreistag, die FDP mit 3 Sitzen und die Linken mit 1 Sitz hatten in einer der letzten Kreistagssitzungen die Aussetzung der Beschlusssatzung über das neue Biomüll-Konzept bewirken wollen und darüber hinaus ein Moratorium für den Erhalt der Biotonne gefordert. SPD-Sprecher Jens Jenssen beantragte geheime Abstimmung. Ihm hatten überraschend alle Kreistagsmitglieder im Saal zugestimmt. Das Ergebnis war eindeutig: Nur 12 Kreistagsmitglieder stimmten für ein Moratorium (leider nur 31,6 %).

Sammelstellen laufen über

Am 29.12.2019 haben Bürger des Vulkaneifel-Kreises Fotos von den Biomüll-Stationen gemacht und uns zugesandt. Wie man sieht ist dies ein absolutes Desaster. Eine Schweinerei. So geht es nicht! Das neue Biomüll-Konzept ist nicht durchdacht. Warum schafft man ein bewährtes Biotonnen-System ab?

Fakten sind erwünscht

Die Befürworter des neuen Bio-Systems sollten der Bevölkerung einmal klipp und klar sagen was das neue System die einzelnen Mitglieder im Zweckverband kostet. Wie viel Geld hat zum Beispiel der Vulkaneifel-Kreis nach Trier überwiesen? Ist es richtig, dass der Eifelkreis Bitburger-Prüm mit mehr Einwohnern viel weniger nach Trier gezahlt hat? Was kostet das neue Müllsystem wirklich und wie viel hat das alte System pro Jahr gekostet?

Ist es nicht so, dass die private Firma Remondis weitgehend für die Müllentsorgung zuständig ist? Man muss sich natürlich auch fragen, warum die Vulkaneifel (CDU + Anhang) mehrheitlich für das neue Müllkonzept gestimmt hat. Vielleicht weil der Chef der A.R.T., Dr. Monzel, der aus Daun stammen soll, viele Jahre Fraktionsvorsitzender der CDU in Trier war? Die CDU im Vulkaneifel-Kreis kann die nächste Kreistagswahl nur dann gut überstehen, wenn – wie schon zuvor gesagt – die Wahlbeteiligung äußerst schlapp ist. Murks & Marx kommen beide aus Trier und die
Eifelbevormunder A.R.T. auch!

Warum sich zum Beispiel der Vulkaneifel-Kreis freiwillig in die Hände einer Trier Organisation begibt ist nicht nachvollziehbar. Beigefügt finden Sie Fotos von neuen „Sauställen“, aufgenommen am 29.12.2019. Zwei Bilder wurden von den Tonnen am Bauhof in Daun gemacht, ein weiteres am Schwimmbad in Gerolstein.

So kann es nicht weitergehen

Zurzeit haben wir die kalte Jahreszeit. Das neue Biomüll-System wird in der wärmeren Jahreszeit Mäuse, Ratten, Maden, Insekten und anderes Getier und Ungeziefer anziehen. Alle Beteiligten sollten dringend zusammenkommen um ganz schnell wieder ein funktionierendes Entmüllungssystem auf die Beine zu stellen. Es kann ja auch nicht angehen, dass in Zukunft ein Teil des Biomülls im Wald und an Feldrändern „entsorgt“ wird. Auch an öffentlichen Parkplätzen laufen die Abfallbehälter über. Die CDU, die Grünen und die FWG haben sich im Dauner Kreistag zusammen mit Landrat Heinz-Peter Thiel keinen Gefallen getan und der Bevölkerung schon gar nicht.

Demokraten verhalten sich anders

Es scheint wirklich so gewesen zu sein, dass Ende August Dr. Max Monzel, Geschäftsführer der A.R.T., in der Kreisausschusssitzung in Daun bekanntgab, dass er grünes Licht für die Lieferung der neuen Mülltonnen und Biotüten erteilt hat. Seltsam: Erst eine Woche später, nämlich am 02.09.2019 erfolgte die Zustimmung dazu im Kreistag. Wie schon gesagt mit den Stimmen der CDU, den Grünen und der FWG. Fazit: Der zweite Schritt wurde also vor dem ersten gemacht. Das Prinzip lautet „á la Scheuer“. Der Bundesverkehrsminister hatte ja bekanntlich einen Mautauftrag an die österreichische Firma Kapsch TrafficCom und an die deutsche Ticketfirma CTS Eventim gegeben, ohne die Urteilsverkündung des Europäischen Gerichtshofes dazu abzuwarten. Warum hat Scheuer nicht gewartet? Warum hat Dr. Monzel nicht warten können? Demokraten verhalten sich anders. Warum alle CDU-, Grünen- und FWG-Kreistagsmitglieder für den Unsinn gestimmt haben ist nach wie vor ein Rätsel. Haben sich die meisten dafür stimmenden Kreistagsmitglieder mit der Sache überhaupt nicht befasst? Oder sind sie schnurstracks dem strammen Trier-CDU-Mann Monzel und seinen Kollegen in der Vulkaneifel gefolgt?

Politik sollte für die Menschen gemacht werden…

… und nicht umgekehrt. Deshalb begrüßen viele Bürger im Vulkan-eifel-Kreis jede Bürgerinitiative, die sich für die Wiedereinsetzung der Biotonne einsetzen. Ganz klar ist, dass dies so von der Mehrheit der Bürger/innen im Vulkaneifel-Kreis gewünscht wird. Interessant: Im Osten der Republik wird die Biotonne gerade eingeführt und auch in fast allen Landkreisen in Deutschland existiert die Biotonne nahezu flächendeckend. Die Biotonne entspricht ganz klar dem Abfallwirtschaftsgesetz. Aber offensichtlich gilt dies nicht für die Abfallsatzung des A.R.T. Soll vielleicht auch heißen: Biomüll kann man auch in der Restmülltonne entsorgen.

Wer zahlt den Schaden, der schon angerichtet wurde? Wahrscheinlich sind die Bürger wieder die Gebeutelten, die den Mist ausbaden müssen. Sicherlich kann man die Pro-A.R.T. Kreistagsmitglieder nicht persönlich haftbar machen. Wie aber ist dies vielleicht bei Dr. Monzel der Fall? Interessant: Im Impressum der A.R.T. taucht Herr Dr. Monzel nicht auf. Gelten für das Impressum einer nicht privaten Organisation andere Gesetze?

Schädlich, auch für den Tourismus

Nicht zu vergessen ist unser Tourismus. Viele Touristen aus NRW machen sich schon die Mühe, die letzten Kilometer über Landstraßen zu uns zu kommen, weil es den seit über vier Jahrzehnten versprochenen A1-Lückenschluss immer noch nicht gibt. Die NRW-Touristen kommen wegen unserer natürlichen Landschaft und werden angeekelt sein, wenn sie an mehreren Stellen in den Vulkan-eifel-Städten den Biomüll neben den Biotonnen herumliegen sehen. Wer hat eigentlich so etwas erfunden? Dass dann erwachsene Leute so etwas akzeptieren und abzeichnen und durch die Gremien jagen, ist Verachtung des Volkswillens und zeigt gleichzeitig, wie diese Herrschaften in arroganter Art und Weise die Bevölkerung verulken – um es einmal nett auszudrücken.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen