Neuer Standort, bewährte Qualität -Stahl- und Metalllbau Nett baut in Kelberg

Die Firma Nett GmbH Stahl- und Metallbau zieht im Herbst vom Firmenstandort im Gewerbepark Meuspath ins Industriegebiet „Auf der Struth“ nach Kelberg.

Am neuen Standort wird der bereits seit 1884 bestehende traditionsreiche Betrieb eine 80m lange und 25m breite moderne Produktionshalle mit Sozialräumen und zusätzlich ein neues zweigeschossiges Verwaltungsgebäude mit 450m² Bürofläche errichten. Am vergangenen Donnerstag haben sich die Bürgermeister Johannes Saxler (VG Kelberg) und Wilhelm Jonas (OG Kelberg) gemeinsam mit den Verantwortlichen der Nett GmbH ein Bild von den laufenden Bauarbeiten gemacht.

v.l.n.r. Daniel Daus (Assistent der Geschäftsleitung), Klaus Lauermann (Geschäftsführer), Christian Schmitz (Betriebsleiter Beschichtungswerk), Sebastian Lauermann (Geschäftsführer), Johannes Saxler (VG-Bürgermeister Kelberg), Wilhelm Jonas (Ortsbürgermeister Kelberg)

„Die Entscheidung ist wohl überlegt“ so Geschäftsführer Klaus Lauermann, er fügt jedoch hinzu, dass diese Entscheidung sowohl ihm selbst als auch seinem Sohn, Sebastian Lauermann, ebenfalls Geschäftsführer, nicht leicht gefallen sei. „Bereits beim Bau unseres sehr erfolgreichen Beschichtungswerks im Jahr 2016 mussten wir auf den Standort Kelberg zurückgreifen“, so Lauermann junior, „es gab im Gewerbepark keine Baugrundstücke mehr“. In den knapp 5 Jahren, die nach der Eröffnung vergangen sind, etablierte sich das neue Beschichtungswerk als feste Größe auf dem Markt.

Christian Schmitz, der seit der Eröffnung das Beschichtungswerk in Kelberg leitet und in Sachen Korrosionsschutz durch zahlreiche Qualifikationen eine umfassende Expertise hat, ist sichtlich zufrieden: „Nach dem Bau des Werkes Kelberg und dessen Eröffnung im September 2016 überholte uns der Erfolg der Anlage rasch. Es konnten innerhalb kurzer Zeit mehr als das doppelte der geforderten Arbeitsplätze besetzt werden, unsere Kunden sind mit der Qualität sehr zufrieden und auch externe Zusatzaufträge füllen die Kapazitäten des neu errichteten Werks Kelberg. Dies führte dazu, dass die Anlage bereits Ende 2017 nochmals um einige Verschiebebahnen erweitert wurde.“

Dieser Erfolg lässt sich natürlich auch an den Zahlen der Stahl- und Metallbau Nett GmbH ablesen, wie Daniel Daus, Assistent der Geschäftsleitung, schildert: „Zu der guten personellen und technischen Entwicklung gesellte sich eine in den letzten Jahren eingefahrene 30-prozentige Umsatzsteigerung, welche unter anderem auch auf den vollen Erfolg der Investition in Kelberg zurückzuführen ist.“

In den vergangenen Jahren wuchs, sowohl bei den Mitarbeitern als auch bei den leitenden Angestellten, immer mehr der Wunsch, die beiden 11km auseinander liegenden Firmenteile zu verbinden. Nach zweimaligem Um- und Ausbau der Betriebsstätte Meuspath ist für eine weitere Expansion kein Platz mehr auf dem Grundstück – nach aktuellem Stand schafft die Gemeinde Meuspath auch keinerlei Baugrund mehr im Gewerbegebiet Meuspath, was einer Zusammenführung der beiden Betriebsteile, gerade auch schon aus damaliger Sicht zum Bau des Beschichtungswerks am Standort Meuspath im Wege stand.

„Da neben unserem Beschichtungswerk noch Bauland vorhanden und frei war, hat sich die Firma Nett GmbH entschieden, dieses zu erwerben und die beiden Unternehmensteile so auf einem Grundstück zusammen zu führen“, führen Klaus und Sebastian Lauermann aus, „Gerade auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist dies ein Schritt in die richtige Richtung, da aus aktuellen Zahlen und Hochrechnungen hervorgeht, dass unheimlich viele Pendelfahrten zwischen den Betriebssitzen stattfinden. Sei es mit eigenen Fahrzeugen oder auch von Lieferanten wie zum Beispiel der Verzinkerei, die in Kelberg anliefert und in Meuspath lädt.“

Die jetzt getroffene Entscheidung fiel nicht von ungefähr auf den Standort Kelberg. „Seit dem ersten Gedanken an eine Standortverlegung waren wir im regen Austausch mit Ortsbürgermeister Jonas und Verbandsgemeindebürgermeister Saxler“ erzählt Klaus Lauermann. „Bereits beim Bau des Beschichtungswerks waren wir von der unkomplizierten und herzlichen Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern und den Behörden in Kelberg äußerst positiv überrascht“. Sein Sohn Sebastian fügt hinzu, dass dies heutzutage keine Selbstverständlichkeit sei. „Sowohl die Bürgermeister als auch die Behörden haben uns geholfen und haben das Projekt mit vorangetrieben und unterstützt -sonst wäre das so nicht möglich gewesen“.

Zu den sich ansammelnden unproduktiven Stunden aus den Pendelfahrten und den Kosten für Treibstoff, Instandhaltung sowie Extra-Fahrzeugen gesellen sich ebenfalls die Auswirkungen auf die Umwelt durch Feinstaub-Ausstoß.  Dieser Faktor ist im Einklang mit einer Ressourcenschonung nicht zu unterschätzen, da die gesamten Pendelfahrten damit überflüssig werden. Weiterhin können an der verbesserten Lage zur Autobahn A1, Anschlussstelle Kelberg weitere überflüssige Fahrten vermieden werden – Dies auch mit Weitblick auf die Fertigstellung der A1, welche im vergangenen Jahr als vorrangiges Projekt durch das Verkehrsministerium bezeichnet wurde.

Nicht nur durch Verzicht auf Fahrten möchte die Nett GmbH sich für die Zukunft aufstellen, auch die erneuerbaren Energien kommen bei dem Projekt nicht zu kurz: Auf die neue Halle werden Photovoltaik-Module montiert, es wird Ladesäulen für E-Mobilität geben und geheizt wird mittels effizienten Wärmepumpen. In einem zweiten Schritt soll das Dach des Beschichtungswerks ebenfalls mit Photovoltaik bestückt werden. „So könnte die Firma Nett GmbH bereits im Jahr 2023 ihren gesamten Strom zu 100% selbst produzieren“ erklärt Daniel Daus, der sich bereits in seiner Projektarbeit zum geprüften Betriebswirt intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und diese als Landesbester von Rheinland Pfalz abgeschlossen hat.

Nicht nur aus kaufmännischen und Umweltschutzgründen soll die Firma verlegt werden, sondern vor allem auch für die jetzigen und die zukünftigen Mitarbeiter der Firma Nett GmbH. „Die 2016 im Beschichtungswerk Kelberg realisierte Innovation soll auch in der Produktion Einzug halten, was aber aus Platzgründen am Standort Meuspath absolut nicht mehr realisierbar ist“ schildert Lauermann, „Die neue Produktionshalle soll einen moderneren, helleren und großzügigeren Arbeitsplatz bieten“ – dafür schafft die Geschäftsleitung neue Gerätschaften wie eine moderne Bandsäge, neue Absauggeräte und mehrere Brückenkrane an. Es gilt hier, den Arbeitsplatz noch attraktiver und besser zu gestalten. Gerade aus heutiger Sicht im Hinblick auf den demografischen Wandel und den Fachkräftemangel im Handwerk hat der Punkt für die beiden Geschäftsführer, Klaus & Sebastian Lauermann, eine große Tragweite und Wichtigkeit –  „weil die Firma Nett GmbH auch mit der Konkurrenz und den großen Firmen in puncto Mitarbeitergesundheit und -zufriedenheit mitgehen möchte“ erklärt Sebastian Lauermann.

Das Projekt in Kelberg wird von der europäischen Union und dem Land Rheinland-Pfalz aus dem Fonds für regionale Entwicklung gefördert. Auch hier läuft die Zusammenarbeit mit der dafür zuständigen Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz reibungslos. Im Zusammenhang mit der Expansion und der Förderung sucht die Nett GmbH natürlich neue Mitarbeiter. Die Stellenanzeigen sind bereits online unter www.nett-metallbau.de/jobs zu finden.

„Wir freuen uns darauf, hier etwas für die Zukunft unserer Firma, als auch für die Zukunft und die Entwicklung der Ortsgemeinde Kelberg und der Entwicklung des ländlichen Raums hier in der Vulkaneifel zu schaffen“ sind sich die Geschäftsführer und das leitende Personal einig. Die Fertigstellung des neuen Standorts ist für Herbst diesen Jahres geplant.

 

 

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