Politik trifft Wirtschaft

Daun. In Sachen A1-Lückenschluss war vergangene Woche der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Hendrik Wüst mit seinem Referatsleiter für Bundesfern- und Landstraßen im NRW-Verkehrsministeriums Dr. Dipl-Ing. Markus Mühl und MdL Klaus Voussem als Mitglied im NRW-Verkehrsausschuss bei der TechniRopa Holding in Daun zu Gast. Auf die Informationen aus erster Hand war man sehr gespannt. Welchen Stellenwert das Thema Lückenschluss für die rheinland-pfälzische CDU-Opposition hat, machte auch der Besuch von Patrick Schnieder aus dem Deutschen Bundestag, Landes-CDU-Fraktionschef Christian Baldauf, MdL Gordon Schnieder und dem ehemaligen MdB und MIT-Bundesvorsitzenden Peter Rauen deutlich. Nach dem Regierungswechsel in 2017 nimmt besonders in NRW das Thema Lückenschluss deutlich an Fahrt auf.

v.l.n.r.: Landes-CDU-Fraktionschef Christian Baldauf, MdB Patrick Schnieder – Mitglied im Verkehrsausschuss des Bundestages, NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst, MdL Gordon Schnieder, Peter Lepper – Geschäftsführender Gesellschafter der TechniRopa Holding GmbH, MdL Klaus Voussem – Mitglied im NRW-Verkehrsausschuss, Peter Rauen – ehem. MdB und MIT-Bundesvorsitzender sowie Dr. Dipl-Ing. Markus Mühl – Referatsleiter für Bundesfern- und Landstraßen im NRW-Verkehrsministeriums

Seit mehr als vier Jahrzehnte ist der A1-Lückenschluss ein leidiges Thema. Seit rund 29 Jahren SPD-Regierung stockt das Thema in Rheinland-Pfalz. Ministerpräsident Kurt Beck und seine SPD-Landesregierung hatte es vorgezogen Hunderte Millionen Euro in unnötige Betonbauten am Nürburgring, in Hotelbauten und lahmende Flughäfen zu versenken. Die Eifel wurde grundsätzlich abgehängt von bedeutenden Infrastrukturinvestitionen. Die Zusammenarbeit zwischen den Ministerien in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen war in der Vergangenheit schlecht und ist heute leider auch nicht viel besser.   

Anstelle den Bauabschnitt von rheinland-pfälzischer Seite unter FDP-Federführung nun endlich zur Baureife voranzutreiben, wird immer noch ziemlich gebummelt. Fehlendes Fachpersonal sei inzwischen der Grund. Ob genug Lückenschlussplaner auf rheinland-pfälzischer Seite an dem Projekt arbeiten ist weitestgehend unbekannt. Wenn man in Mainz in diesem lähmenden Rhythmus weitermacht, wird NRW mit seinem unbedenklichen Bauabschnitt vor Mainz die Baureife erreichen. Konkrete Bautermine werden von keiner Seite abgegeben. Man kann aber dem CDU-Verkehrsminister in NRW keinen schwarzen Peter zuschieben, wenn sein SPD-Vorgänger die Priorität des A1 Lückenschlusses nicht für wesentlich gehalten hat.

Der geschäftsführende Gesellschafter der TechniRopa Holding hatte sich 1977 mit der Perspektive des A1-Lückenschlusses in Daun mit seinem ersten Unternehmen TPS TechniTube Röhrenwerk GmbH niedergelassen, übrigens so, wie zahlreiche andere Unternehmer in der Region auch. Eine ganze Unternehmergeneration in der Eifel hat ex Ministerpräsident Kurt Beck mit leeren Versprechungen jahrzehntelang hingehalten. Inzwischen weist fast jedes Dorf in der Region ein Gewerbegebiet aus. Nur der Lückenschluss, sozusagen die Hauptschlagader der A1 wird seit Jahrzehnten blockiert. Die Gesundheit der Menschen in den Dörfern spielt für die Mainzer Landesregierung scheinbar keine Rolle. Viel wichtiger ist ein eventuell mögliches Habitat für ein Haselhuhn-Phantom, das im hiesigen Raum noch niemand gesehen hat. So verrückt ist inzwischen die Welt, dass nun auf NRW-Seite ein Tunnel geplant wird, um dieses theoretisch existierende Haselhuhn-Habitat zu umfahren. Zusätzliche Kosten: ca. 60 Millionen Euro.

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