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Schulleiterin des Hubertus-Rader-Förderzentrum in Gerolstein wehrt sich gegen Abordnung

Gerolstein. Nunmehr seit 13 Jahren leitet Frau Neugebauer-Kraft als Schulleiterin das Hubertus-Rader-Förderzentrum in Gerolstein.

Nach den Herbstferien wurde sie überraschend aus dienstlichen Gründen zur ADD Koblenz abgeordnet. Den Eltern wurde bekannt gegeben, dass die Schule ab sofort vom Schulleiter des Dauner Förderzentrums, Herrn Schneider, mitgeleitet wird. Der Abordnungsverfügung gingen mehrfache Auseinandersetzungen mit dem Landkreis Vulkaneifel als Schulträger voraus.

Immer wieder hat die Schulleiterin die Belange der Schule gegenüber dem Landkreis zum Wohle der ihr anvertrauten Schülerinnen und Schüler vertreten. So kam es beispielsweise zu Streitigkeiten wegen der Schülerbeförderung für schulische Sonderveranstaltungen wie Bundesjugendspiele oder vorweihnachtliche Tage der offenen Tür an Samstagen.

Zuletzt hat der Schulträger, ohne Einbindung der Schule, das Mittagessen, das bisher in den Klassenräumen eingenommen wurde, auf Buffetform im Speisesaal der Schule umgesetzt. Die Schulleiterin hatte um ausreichend Zeit gebeten, damit sie sich mit ihrem Kollegium in der Gesamtkonferenz auf diese Änderung vorbereiten könnte. Grundsätzlich steht sowohl die Schulleiterin wie auch das Kollegium dieser veränderten Essensform sehr aufgeschlossen und positiv gegenüber.

Bei der Erstanlieferung in Buffetform waren leider die für die Verabreichung von Schulessen vorgeschriebenen Hygienerichtlinien nicht beachtet. Außerdem wurde eine Mitarbeiterin des Caterers an diesem Tag dabei beobachtet, wie sie Bratwürste und Pommes Frites, welche die jungen körperlich schon erwachsenen Schüler noch gerne verzehrt hätten, in eine private Tupperdose einpackte. Der Caterer hat ein Bratwürstchen pro Schüler vorgesehen und angeliefert. Die Servicekraft beharrte gegenüber den noch hungrigen Schülern darauf, dass sie nur für ein Bratwürstchen bezahlt hätten und folglich auch nicht mehr
essen dürften. Auch von den übrig gebliebenen Pommes Frites durften die Schüler nichts mehr nehmen.

Das Land Rheinland-Pfalz legt Wert auf eine gute Schulverpflegung. Es hat deshalb eine eigene Vernetzungsstelle www.schulverpflegung.rlp.de eingerichtet, die allen Beteiligten insoweit Beratung anbietet. Davon hat der Schulträger bisher offensichtlich keinen Gebrauch gemacht.

Stattdessen wirft man der Schulleiterin eine Verweigerungshaltung vor, die schließlich in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung zur Abordnung der Schulleiterin geführt hat. Voraus ging noch eine Einladung des Ministeriums zu einem Dienstgespräch mit einer Einladungsfrist von weniger als 24 Stunden. Nach dem an diesem Gespräch seitens des Landes Rheinland-Pfalz, je ein Rechtsvertreter des Ministeriums und der ADD Trier sowie die Abteilungsleiterin und Referatsleiterin für Förderschulen sowie der Schulabteilungsleiter des Landes RLP teilnehmen sollten, bat die Schulleiterin darum, ebenfalls juristischen Beistand zum Gespräch mitbringen zu können, was in der Kürze der Zeit nicht möglich war, sodass sie diesen Gesprächstermin nicht bestätigte.

Auch daraus wird der Schulleiterin nunmehr ein Vorwurf gemacht.

Die Schulleiterin wehrt sich gegen die Abordnungsverfügung beim Verwaltungsgericht Trier. Sie kämpft um ihre Position als Schulleiterin am Hubertus-Rader-Förderzentrum in Gerolstein. In den letzten 13 Jahren hat sie diese Schule mit viel Freude, Engagement und Herzblut geleitet. Sie will ihre Arbeit fortsetzen. Geführt wird das Verfahren von der langjährigen in Schulangelegenheiten tätigen Rechtsanwältin Dr. Margit Bastgen. 

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