Strohner werden auf den Abbruchzins nicht verzichten

Strohn. Nun laufen doch wieder Verhandlungen über den Lavaabbau in Strohn. Inzwischen soll Firma Scherer von ihrem Deponie-Vorhaben abgerückt sein. Ursprünglich hatte Lavagruben-Pächter Scherer in Strohn die Genehmigung für den Bau und den Betrieb einer Abfalldeponie der Klasse I auf Flächen beantragt, die im Eigentum der Ortsgemeinde Strohn stehen und von Firma Scherer gepachtet sind. Dabei handelt es sich um oberirdische Deponien für nicht gefährliche Abfälle mit sehr geringem Schadstoffpotenzial, insbesondere organische Schadstoffe. Der Strohner Gemeinderat hatte mit Beschluss vom 08. Januar 2016 in Aussicht gestellt, den bestehenden Pachtvertrag über das Jahr 2026 nur zu verlängern, wenn auf dem Pachtgelände keine Deponie der Klasse 1 errichtet wird.

Im August 2016 hatte der Ortsgemeinderat Strohn beschlossen, den Pachtvertrag mit Scherer zu kündigen. Scherer hatte darauf hin im Juni 2017 seinen Antrag geändert. Dem geänderten Plan hatte die Ortsgemeinde Strohn dann nicht zugestimmt, sondern im Dezember 2017 erhebliche Bedenken an dem reduzierten Vorhaben geäußert. Danach hatte die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord nach sorgfältiger Prüfung die Zulassung versagt. Die Zulassung ist damals nicht erteilt worden, weil der Plan von Scherer den materiellen Anforderungen an die Planung nicht genügt hatte und das Vorhaben damit gegen zwingendes Recht verstoßen hätte. Scherer hatte im Anschluss Widerspruch eingelegt und Klage erhoben.

Die Klage soll nun zurückgezogen werden, weil Scherer auf die Deponie verzichten will. Inzwischen wird schon über eine Verlängerung des noch bestehenden Pachtvertrages über das Jahr 2026 hinaus verhandelt. Ob der Gemeinderat bei seiner Entscheidung auch die  Besorgnisse gegenüber den Auswirkungen im Hinblick auf weitere Eingriffe in den Naturhaushalt, wie z.B. den Natur- und Geopark Vulkaneifel und benachbarte Schutzgebiete sowie fachtechnische Bedenken zu den Anforderungen an den Nachweis der Standfestigkeit des Untergrundes berücksichtigt, ist derzeit noch nicht bekannt.

Die Strohner werden schon wissen, was und wie im neuen Vertrag drinstehen muss. Dieser Vertrag sollte auf jeden Fall „wasserdicht sein“. Nur eins ist jetzt schon klar: In Zeiten klammer Kommunalkassen überall, wollen die Strohner langfristig nicht auf ihren Abbruchzins verzichten. Jetzt ist die Chance da, die Weichen für Jahrzehnte zu stellen.

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