Wenn Politik die eigenen Wähler bekämpft

Es ist unfassbar, wie der Landkreis Vulkaneifel seine Bürger in der Müllproblematik ausnimmt. Seit Wochen schon wird dem Landrat die Frage gestellt, warum die Windeltüte von 2,50 Euro auf aufgerundete 10 Euro gestiegen ist. Dies hatte zur Folge, dass die Kreisumlage für die Städte und Gemeinden erhöht wurde, damit die Windeltüte finanziert werden konnte. Eine Erhöhung um 400% ist schon der Hammer und keiner sagte den Bürgern, wodurch es zu dieser drastischen Erhöhung gekommen ist.

Jetzt hat Herr Mock vom A.R.T. die Frage in einem offenen Brief an die Bürgerinitiative „Mehr Bürgerwille“ beantwortet. Zitat: Ihre Gebührenvergleiche sind insofern nicht korrekt, weil die Gebühr für einen Abfallsack ähnlich der Gebühr für die Behälter-Zusatzleerungen einen Lenkungszuschlag zur Abfallvermeidung enthält… 
Den ganzen Brief und den unglaublichen Sachverhalt finden Sie auf www.Mehr-Buergerwille.de

Der Lenkungszuschlag ist meiner Meinung nach ein anders Wort für eine ausgedachte Strafsteuer, um die Gebühren künstlich zu erhöhen. Die A.R.T. hat sich einen Lenkungszuschlag zur Abfallvermeidung ausgedacht, der eine Erhöhung der Windeltüte von 2,50 Euro auf 9,42 Euro rechtfertigen soll.

Das wird jetzt von der Allgemeinheit durch die erhöhte Kreisumlage getragen! Verstehen Sie mich nicht falsch, ich finde es gut, dass es die kostenlose Windeltüte in der Vulkaneifel gibt, aber wieso gibt es hier den Lenkungszuschlag?

Wie sollen Menschen, die auf Windeln angewiesen sind, eine Abfallvermeidung durchführen? Die Windel nur einmal am Tag, oder einmal in der Woche wechseln? Wie können die Politiker und das A.R.T. diese menschenverachtende Maßnahme zulassen? Ist unsere Gesellschaft sozial schon so verdorben? Warum wurde der Bürger nicht über den Lenkungszuschlag zur Abfallvermeidung und seiner Höhe informiert? Meiner Meinung nach ist es unverantwortlich, was sich die Politik und das A.R.T. in unserer schönen Eifel gerade erlauben. Der A.R.T. hat unter dem Begriff Klartext einen eigenen Verhaltenscodex zum gegenseitigen Umgang mit Mitarbeitern und Kunden auf seiner Webseite veröffentlicht, welcher eine heile Welt darstellt. Herr Dr. Monzel hat den Leitfaden mit dem Verhaltenscodex unterschrieben. Ich frage mich, ob er diesen Codex gelesen und verstanden hat.

Hardy Schmidt-Ellinger,
Ortsvorsteher in Hardy Bewingen

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