Zusätzlicher Rettungswagen anstatt Geburtshilfe in Daun

Daun. Vergangenen Freitag war die Gesundheitsministerin zu einem „Runden Tisch“ nach Daun gekommen. Nicht im Krankenhaus, sondern am anderen Ende von Daun unweit des Thomas-Morus-Gymnasiums wurde getagt. Einen Tag später, am vergangenen Samstag, 15.12.2018, ist die stationäre Geburtshilfestation im Dauner Krankenhaus endgültig geschlossen worden.

Die Gesundheitsministerin Bätzing-Lichtenthäler (SPD) hat als Lösungsansatz für Daun einen zusätzlichen Rettungswagen mit Personal vorgeschlagen. Der Rettungswagen soll für die Übergangszeit von sechs Monaten in Daun stationiert werden und werdende Mütter im Bedarfsfall in die umliegenden Krankenhäuser mit Geburtshilfeabteilungen nach Wittlich, Mayen, Bitburg oder Trier fahren.    

Bätzing-Lichtenthäler „Ich nehme die Befürchtungen und Sorgen hier vor Ort sehr ernst. Deswegen ist es mir und der gesamten Landesregierung wichtig, ein konkretes Signal zu setzen und schnelle Hilfe für die jungen Familien und schwangeren Frauen anzubieten. Wir alle wissen, dass die Wege in der Eifel weit sein können und der Winter bevorsteht. Deswegen wird die Landesregierung die Rettungskapazitäten erhöhen und voraussichtlich schon ab der kommenden Woche den zusätzlichen Rettungswagen in der Vulkaneifel stationieren“, verkündete Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler anlässlich der außerordentlichen Sitzung des Runden Tisches Geburtshilfe des Landes, zu dem neben den Partnerinnen und Partnern auch die anderen Krankenhäuser der Region nach Daun eingeladen waren.

Karikatur Ritter

Grund hierfür war die Ankündigung des Trägers, die Geburtshilfe zum Jahresende zu schließen und die bisher gescheiterten Vermittlungsversuche. Die Stationierung des Rettungswagens soll zunächst für eine Übergangszeit, insbesondere für den kommenden Winter, vorgehalten werden. „Ich erwarte, dass sich der Landkreis und der Träger des Krankenhauses zu gleichen Teilen wie die Landesregierung an der Finanzierung beteiligen werden“, betonte Bätzing-Lichtenthäler.

Zusätzlich hatten die Vertreter der umliegenden Krankenhäuser ihre Aufnahmebereitschaft signalisiert und wären auf zusätzliche Geburten grundsätzlich eingestellt. „Ich freue mich, dass die umliegenden Krankenhäuser sofort Hilfsbereitschaft signalisiert haben“, so die Ministerin. Auch das Krankenhauses Maria Hilf selbst, dessen Träger weiterhin nicht von einer Schließung abrücken will, sagte zu, die notwendigen Umorientierungen der Schwangeren sensibel und mit Umsicht zu begleiten.Wichtig war es der Ministerin aber auch einen Schwerpunkt auf die intensive Betreuung der Schwangeren im Vorfeld der Geburt zu legen. Die Idee zur Einrichtung einer Hebammenzentrale, wie sie das Land aktuell beispielsweise im Landkreis Trier-Saarburg fördert, soll bei der nächsten Sitzung des Runden Tisches im Januar näher beleuchtet werden. Auch über die Schaffung von Familienzimmern in der Nähe eines Krankenhauses mit Geburtshilfe, in das Familien, die eine längere Anfahrt zum nächsten Krankenhaus haben, wenige Tage vor dem geplanten Geburtstermin ziehen könnten, soll dort weiter diskutiert werden.

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