Zum Abbau freigegeben? Der Kasselburger Hahn

Nein, es ist nicht die im Bild rechts zu sehende Kasselburg, der es im Zuge des Lavaabbaus „ans Gemäuer“ gehen soll. Aber an dem sich auf dem Bild links anschließenden Vulkankegel Kasselburger Hahn soll sich in Zukunft etwas tun.

Lange Jahre wurde in einer kleinen Grube an der K 33, die am Adler- und Wolfspark Pelm vorbeiführt, Lava abgebaut. Besucher, die von Pelm aus den Adler- und Wolfspark oder die Kasselburg anfuhren, bemerkten sie vorerst nicht.

Erst wenn sie in Richtung Gerolstein/Bewingen weiterfuhren oder von dort kamen, fiel ihnen die direkt an der Straße liegende Grube auf. Aus gutem Grund hat man dort den Lavaabbau schon vor Jahren eingestellt. Inzwischen begrünt sich die Grube zunehmend und verschwindet damit auch mehr und mehr aus dem Blickfeld der Touristen. Nach der Vorstellung des Landesamtes für Geologie und Bergbau (LGB) wird das jedoch so nicht bleiben. In Verlängerung dieser alten Grube soll sich demnächst ein Vorranggebiet Rohstoffsicherung weit in den Kasselburger Hahn hinein erstrecken. Damit die dadurch mögliche neue Lavagrube neben dem historischen Gemäuer der Kasselburg auch so richtig zur Geltung kommen kann, soll das Vorranggebiet eine respektable Größe bekommen.

Zwar wird die entstehende Grube nicht ganz die Größe des 20 ha großen Adler- und Wolfsparks erreichen, mit den geplanten 15 ha kann man sie dann aber wirklich nicht übersehen. Pelm und die ganze Gerolsteiner Region werden sich glücklich schätzen dürfen. Denn wer bietet schon eine solche „Attraktion“, in der das abendliche Heulen der Wölfe tagsüber durch das Dröhnen der Baumaschinen und das Rattern der Sortieranlagen ergänzt wird und bei der ein am Parkplatz ankommender Besucher erst einmal die Wahl hat, einen tiefen Blick in die gerade mal 200 m entfernte Lavagrube zu werfen oder sich direkt zu den Adlern und Wölfen in den Wildpark zu begeben?

Was macht es bei so einer Attraktion dann noch aus, wenn es den seit 1938 als Naturdenkmal ausgewiesenen Gipfel des Kasselburger Hahns mit seinen Basaltfelsen und dem Basaltlavastrom nicht mehr geben wird, weil er im wahrsten Sinne des Wortes unter die Räder gekommen ist?

(Eine Information der Arbeitsgemeinschaft Dauner Naturschutzverbände)

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