Studie: Kohleausstieg 2030 in der Lausitz zu spät Klimakrise

Berlin (dpa) – Ein vorgezogener Kohleausstieg auf das Jahr 2030 in der Lausitz reicht einer Studie zufolge nicht aus, um das 1,5-Grad-Ziel bei der Erderwärmung einzuhalten. «Wenn wir einfach nicht eingreifen und den Kohlebetreiber machen lassen, dann müssten wir spätestens 2026 sagen: Jetzt darf nicht weiter verbrannt werden», sagte Pao-Yu Oei von der Europa-Universität Flensburg am Donnerstag in Berlin. Weiterlesen

Verurteilter früherer KZ-Wachmann mit 102 Jahren gestorben

Brandenburg/Havel (dpa) – Der ehemalige KZ-Wachmann, der wegen Beihilfe zum Mord an mehr als 3500 Häftlingen des Konzentrationslagers Sachsenhausen zu fünf Jahren Haft verurteilt worden war, ist gestorben. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur von offizieller Stelle auf Anfrage.

Der 102-Jährige hatte gegen das Urteil des Landgerichts Neuruppin von Juni vergangenen Jahres Revision beim Bundesgerichtshof eingelegt. Darüber war noch nicht entschieden worden, daher war das Urteil noch nicht rechtskräftig. Weiterlesen

Lemke: Blockade-Aktionen helfen Klimaschutz auf Dauer nicht

Berlin (dpa) – Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat die Blockadeaktionen von Klima-Demonstranten in Berlin als wenig hilfreich für den Klimaschutz kritisiert. «Ich habe einerseits Verständnis dafür, wenn Menschen für Klimaschutz auf die Straße gehen und auch Regierungen dafür kritisieren, dass zu wenig passiert», sagte Lemke am Dienstag am Rande eines Termins in Küstrin an der polnischen Grenze.

Aber sie befürchte, dass diese Aktionen dem Klimaschutz nicht auf Dauer helfen. «Ich befürchte, dass der Frust und die Wut in der Bevölkerung parallel zu Wut und Frust über zu wenig Klimaschutz ansteigen». Am Ende werde so keine produktive Lösung unterstützt, meinte Lemke. Weiterlesen

Warnstreik an Flughäfen Berlin und Hamburg hat begonnen

Berlin (dpa) – An den Flughäfen Berlin und Hamburg haben am Montagmorgen Warnstreiks begonnen. Am Hauptstadtflughafen BER legten ab 3.30 Uhr zahlreiche Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich, in der Fluggastkontrolle und der Personal- und Warenkontrolle die Arbeit nieder, wie Verdi-Gewerkschaftssekretär Enrico Rümker der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Bereits kurz nach der Warnstreikankündigung hatte der Flughafen mitgeteilt, dass am Montag keine Passagierflüge abheben werden.

Nicht nur in der großen Halle des Terminals 1 wird es deshalb ungewöhnlich ruhig bleiben. Auch einige geplante Landungen fallen aus. Verdi hat die Beschäftigten aufgerufen, die Arbeit bis Mitternacht niederzulegen. Die Gewerkschaft will damit den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, mit denen sie über Zuschläge für ungünstige Arbeitszeiten etwa am Wochenende und über Regeln zur Entlohnung von Überstunden verhandelt. Weiterlesen

Panzerfahren als Freizeitspaß

Von Anja Sokolow, dpa

Steinhöfel/Landsberg/München (dpa) – Mit 830 PS schiebt sich der Leopard 1 lärmend durch den Schlamm. Runde für Runde rollt der Kettenpanzer über den Parcours der Panzer-Fun-Fahrschule im brandenburgischen Steinhöfel. Der Dauerregen hat den Boden in eine Schlammwüste verwandelt. Knut Möller lenkt den Panzer routiniert über Hindernisse wie Steilhang und Panzergraben als hätte er nie etwas anderes getan.

«Meine Zeit bei der Bundeswehr ist schon 35 Jahre her, aber das habe ich nicht verlernt», freut sich der 55-jährige Schleswig-Holsteiner. Seine Frau hat ihm die Panzerfahrt zum Geburtstag spendiert. Der selbstständige Kfz-Meister aus der Nähe von Kiel ist an diesem Wochenende einer von vielen Gästen, die am Ende mit Schlammspritzern auf der Kleidung, aber zufrieden, wieder abreisen werden.

Der Krieg in der Ukraine ist hier, etwa 60 Kilometer östlich von Berlin, kein Thema. Die Spaß-Fahrschule verspricht, dass die Gäste ihre Alltagssorgen und den Stress vergessen können. Familien mit Kindern, Männergruppen und auch eine Frauenrunde aus Frankfurt (Oder) sind an diesem Samstag hier.

Panzertour statt Bowling

Die Frauen haben einer Kollegin die Panzertour zum 60. Geburtstag geschenkt. «Es sollte mal etwas anderes sein als Bowling», sind sie sich einig. Nach einem Prosecco geht es mit dem Schützenpanzer BMP-1 los: Von oben Regen, unten spritzt der Schlamm. Das besondere Highlight: eine Speedfahrt, bei der der Fahrer noch einmal deutlich mehr Gas gibt. Neben dem Motorenlärm ist aus der Ferne das Lachen der Frauen zu hören.

«Unsere Gäste kommen mit einem Lächeln und gehen mit einem Lächeln», sagt Fahrschulgründer Axel Heyse, der sein Unternehmen nun schon 17 Jahre betreibt. Der Krieg in der Ukraine habe dem Geschäft keinen Abbruch getan. Den Kunden gehe es nicht um Kriegsspiele. Schließlich seien auch die Panzer alle demilitarisiert.

Es sei allein die Technik, die die Menschen begeistere. «Es gibt fast nichts, was einen aufhält mit so einer Maschine», sagt Heyse. Auch der Schleswig-Holsteiner Knut Möller sagt, er sei froh, dass es für ihn in seiner Zeit bei der Bundeswehr nie zum Ernstfall gekommen sei: «Das will niemand».

Tonnenschwere Kolosse

Axel Heyse hat in der in der DDR zehn Jahre lang bei der Nationalen Volksarmee Panzerfahrer ausgebildet. Für die Spaß-Fahrer hinter dem Steuer ist die Einweisung in etwa einer halben Stunde erledigt. Ein Panzerfahrlehrer aus Heyses Team ist während jeder Fahrt dabei.

Panzerliebhaber können auch in anderen Regionen Deutschlands tonnenschwere Kolosse lenken oder auf ihnen mitfahren, vor allem in den östlichen Bundesländern.

In Sachsen-Anhalt berichtet Benno Winter vom Offroad-Team Landsberg, dass die Nachfrage seit dem Krieg in der Ukraine sogar noch gestiegen sei. «Als über die Panzerlieferungen in die Ukraine diskutiert wurde, wollten plötzlich viele Leute wissen, wie das Panzerfahren so ist», sagt Winter. Die Gäste kämen aus allen Bevölkerungsschichten: «Arbeiter, Lehrer, Doktoren, alles ist dabei».

Wer Panzer fahren will, findet im Netz nicht nur die Anbieter, sondern auch eine Reihe von Unternehmen, die Gutscheine für diese Touren verkaufen. Bis kurz nach Kriegsbeginn war auch das Münchner Unternehmen Jochen Schweizer dabei. Seit Anfang März 2022 verkauft es allerdings keine Gutscheine für Panzerfahrten mehr. «Wir haben uns bewusst dazu entschieden, dies aufgrund des Krieges in der Ukraine nicht mehr anzubieten», heißt es vom Unternehmen.

Ersatzteile fehlen

Beim Erfurter Gutschein-Vermittler panzer-fahren.net bleiben die Panzertouren weiterhin im Angebot. «Es gibt seit Langem auch in vielen anderen Teilen der Welt Krieg. Ist ein Menschenleben in Syrien weniger Wert als in der Ukraine?», gibt Geschäftsführer Axel Zawischa zu bedenken. Der Krieg in der Ukraine habe keinen spürbaren Einfluss auf die Verkaufszahlen.

Dafür hätten viele Anbieter ganz andere Probleme: «Es mangelt an Ersatzteilen, ständig gibt es neue Gesetze und Auflagen, der Sprit ist teuer geworden und die Corona-Pandemie hat auch Einiges kaputt gemacht», so Zawischa.

Im hessischen Knüllwald-Remsfeld zum Beispiel rollen seit Corona keine Panzer mehr durch den Offroad-Park «Böser Wolf». «Wir haben momentan einfach kein Personal», sagt der stellvertretende Geschäftsführer Thilo Krug. Er wolle andererseits aber die Kunden, die bereits Gutscheine gekauft hätten, nicht enttäuschen. Alternativ könnten sie auch Baumaschinen fahren.

Panzerfahren als Freizeitgaudi – das ist auch in anderen Ländern möglich. Auch in der Ukraine gab es dieses Angebot zumindest bis Ausbruch des Krieges. Neben Reisen nach Tschernobyl oder Schieß-Abenteuern mit Kalaschnikows bot das Unternehmen «Adventure Tours in Ukraine» auch Panzerfahrten an.

Momentan veröffentlicht das Unternehmen in den sozialen Netzwerken keine Abenteuer-Fotos mehr, sondern Bilder von Krieg und Zerstörung. Einem Interessenten, der im Mai 2022 anfragte, ob das Unternehmen noch aktiv sei, postete man eine Karte der Luftangriffe und bemerkte: «Es ist zu unsicher. Warte lieber mit einer Reise.»

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Sicherheitsdienste: Cyber-Bedrohung im roten Bereich

Potsdam (dpa) – Deutsche Sicherheitsbehörden sehen die Bedrohungslage im Cyberraum aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine weiterhin sehr angespannt. Angriffe im Zusammenhang mit pro-russischen Akteuren hätten zugenommen, sagte der Präsident des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, bei einer Konferenz zur Cybersicherheit am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam. «Wir haben aber noch schlimmere Szenarien angenommen.»

Der Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes, Wolfgang Wien, sagte angesichts des Ukraine-Krieges: «Wir müssen davon ausgehen, dass der Konflikt nicht zu Ende ist, und er wird auch nicht schnell zu Ende gehen.» Daher sei mit einer Zunahme von Angriffen zu rechnen. Weiterlesen

Brandenburgs Bildungsministerin Ernst tritt zurück

Potsdam (dpa) – Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) tritt zurück. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) habe dem Wunsch nach einem Rücktritt entsprochen, teilte Vize-Regierungssprecherin Eva Jobs ohne Angaben von Gründen am Montag mit. Der Nachfolger von Ernst soll Bildungsstaatssekretär Steffen Freiberg werden. Ernst ist Ehefrau von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Die Ministerin stand in den vergangenen Jahren immer wieder in Kritik von Verbänden und Opposition, zuletzt auch innerhalb der Koalition. Sie war seit dem Jahr 2017 Bildungsministerin in Brandenburg. Weiterlesen

Experte: Risiko-Niveau von Cyberangriffen sehr hoch

Potsdam (dpa) – Deutschland muss aus Sicht des Cybersicherheits-Experten Christian Dörr den Schutz vor Cyberangriffen auch aufgrund der wachsenden Bedrohung seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine rasch erhöhen. «Die Sicherheit der deutschen Behörden war schon immer im Fadenkreuz. Das Risiko-Niveau ist aufgrund des Ukraine-Krieges wahrscheinlich von hoch auf sehr hoch gestiegen», sagte Dörr der Deutschen Presse-Agentur. «Was wir deutlich sehen: Wenn wir im Westen neue Hilfspakete erstellen, kommen postwendend Angriffe auf die Infrastruktur und Einrichtungen im Westen.»

Dörr leitet am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam das Fachgebiet Cybersecurity – Enterprise Security. Die Spitzen des Bundeskriminalamtes, des Verfassungsschutzes, des Bundesnachrichtendienstes sowie Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft diskutieren am 19. und 20. April am Hasso-Plattner-Institut über die Bedrohungen durch Cyberattacken. Weiterlesen

Kartellamt: Leag kann Pellet-Hersteller übernehmen

Bonn/Schwerin (dpa) – Der Energiekonzern Leag in Cottbus kann den Holzverarbeiter Wismar Pellets übernehmen. Das Bundeskartellamt gab den Erwerb frei, wie die Behörde in Bonn am Freitag mitteilte. Das Wismarer Unternehmen produziert nach eigenen Angaben jährlich etwa 250 000 Tonnen Holzpellets und gehört zu den führenden Herstellern in Deutschland. Es ging aus dem Holzverarbeiter German Pellets hervor, der 2016 Insolvenz anmelden musste.

Der Lausitzer Energieerzeuger Leag, der Kohlekraftwerke betreibt, will sein Geschäft mit nachwachsenden Brennstoffen ausbauen. Im März hatte die Leag bereits angekündigt, die insgesamt 110 Mitarbeiter der Wismar Pellets GmbH zu übernehmen. Weiterlesen

Saarland auch von Cyberattacke betroffen

Saarbrücken (dpa/lrs) – Bei einem Cyberangriff sind auch im Saarland mehrere Internetseiten von Behörden zeitweise lahmgelegt worden. So sei das Landesportal saarland.de von der Attacke betroffen gewesen, teilte die Staatskanzlei am Mittwoch in Saarbrücken mit. Auch noch am Mittwoch seien Seiten der Landesregierung teilweise nicht oder mit Zeitverzögerung erreichbar gewesen.

«Ein Schaden ist durch den Angriff nach derzeitigen Erkenntnissen nicht entstanden, auch Daten wurden nicht verändert», teilte die stellvertretende Regierungssprecherin Jennifer Collet, in Saarbrücken auf Anfrage mit. Man habe mit der Analyse der Attacke begonnen. Mit im Boot seien dabei der Landesbeauftragte für Informationssicherheit und Experten des Landespolizeipräsidiums. Weiterlesen

Weitere Bundesländer von Cyberattacken betroffen

Kiel/Hannover/Magdeburg/Potsdam (dpa) – Von Cyberangriffen mit Auswirkungen auf Internetseiten öffentlicher Stellen sind weitere Bundesländer betroffen.

Das Landesportal von Schleswig-Holstein war nicht erreichbar, wie die Staatskanzlei mitteilte. In Brandenburg war die Internetseite der Polizei gestört. Am Dienstag hatten Hacker bereits Webseiten von Ministerien oder der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen lahmgelegt. «Wir gehen davon aus, dass die Angriffe in den verschiedenen Bundesländern koordiniert waren», sagte Sachsen-Anhalts Digitalministerin Lydia Hüskens (FDP) der Deutschen Presse-Agentur. Sie sprach auch von Vorkommnissen im Saarland. Weiterlesen

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