Rückruf von Halloween-Masken

Stuhr (dpa) – Es ist nicht ganz die gruselige Jahreszeit, aber eine Firma hat ihre Halloween-Masken jetzt schon vorsorglich zurückgerufen. Die Gummimasken wiesen einen überhöhten Gehalt des Weichmachers Di-2-ethylhexylphthalat (DEHP) auf, teilte die Topec-Warenhandels-GmbH in Stuhr bei Bremen heute mit. Der Stoff kann nach EU-Einstufung negative gesundheitliche Folgen haben. Weiterlesen

Ab in die Tonne: Essensverschwendung im Ramadan

Von Johannes Sadek, dpa

Kairo (dpa) – Eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang läuft Baba Abdus Grillmeister zur Höchstform auf. Weißer, würzig riechender Qualm von Kuftaspießen und Hähnchenteilen zieht in die Luft vor dem Bab al-Futuh, einem historischen Stadttor von Kairo. Mitarbeiter verteilen Salat und Tahinapaste aus Kübeln auf kleine Blechteller. Fast jeder Tisch ist belegt. Dutzende warten darauf, hier beim Maghrib-Gebetsruf gleich ihr tägliches Fasten zu brechen.

Über Ägypten legt sich im Fastenmonat Ramadan, dessen Ende voraussichtlich ab dem Freitag gefeiert wird, jedes Jahr eine feierliche Stimmung. Die Tage drehen sich für gläubige Muslime viel um Verzicht, unter anderem auf Essen und Trinken. Nach Sonnenuntergang wird für Familie, Freunde und Kolleginnen dafür umso größer aufgetischt. Entgegen der Annahme, dass Fasten auch weniger Verbrauch bedeutet, steigt in diesen Wochen die Lebensmittel-Nachfrage stark an – wie auch die Menge an weggeworfenem Essen.

Überschüsse mit Bedürftigen teilen

«Es hat viel mit Kultur zu tun», sagt Nasredin Hag Elamin, Vertreter der Welternährungsorganisation FAO in Ägypten. «In unserer Region sind Großzügigkeit und das Anbieten von Essen ein Schlüsselelement der Kultur». Als religiöse Dimension kommt hinzu, dass Muslime überschüssiges Essen mit Bedürftigen teilen sollen. Dieses Gebot werde im Ramadan weit ausgelegt, sagt Hag Elamin, obwohl der Islam einen sparsamen Umgang mit Essen lehrt. «Die Menschen sollen frommer sein, verschwenden am Ende aber mehr», sagt Hag Elamin.

Ägypten ist mit dem Problem nicht allein. In Saudi-Arabien, der Wiege des Islams, werden im Fastenmonat laut einer UN-Studie etwa 30 bis 50 Prozent aller zubereiteten Speisen weggeworfen. In Katar sind es 25, in den Emiraten 40 Prozent. Grund seien «extravagante Mahlzeiten, die Bedürfnisse von Familien weit übersteigen und bei denen Reste weggeworfen werden». Auch im Libanon, Tunesien sowie Indonesien, wo die meisten Muslime weltweit leben, will man mehr Bewusstsein schaffen.

Neue Gewohnheiten

Kampagnen versuchen inzwischen, gezielt gegenzusteuern. Tipps mitunter: Plant die Mahlzeiten genauer, kauft nur, was Ihr wirklich braucht, lagert Lebensmittel korrekt und hebt Reste für weitere Tage auf oder spendet an Tafeln. «Der Ramadan ist eine hervorragende Gelegenheit für neue Gewohnheiten, die uns durch das ganze Jahr und darüber hinaus tragen werden», schreibt die Hilfsorganisation Islamic Relief. Auch bei Hochzeiten, Geburten und Todesfällen wird an Buffets oft übermäßig viel Essen angeboten.

An alten Gewohnheiten hängen sicher auch Familien in Europa, die an Weihnachten sparsamer mit Lebensmitteln umgehen wollen. In vielen Haushalten wird das Fest dann doch zur mehrtägigen Gruppen-Völlerei mit der Hoffnung, im folgenden Jahr endlich alles anders zu machen. Der Ablauf gleicht am Ende dem, den Sarah al-Haddad von der Egyptian Food Bank (EFB) aus ägyptischen Haushalten beschreibt: «Du wirst viele Gäste haben, also bereitest du viele Speisen vor.»

Mangels vergleichbarer Daten lässt sich kaum herausfinden, in welchen Ländern jährlich pro Kopf am meisten Essen verschwendet wird. Experten sehen aber ein globales Problem. Nicht nur wegen Hunderter Millionen hungernder Menschen, sondern auch mit der Klimakrise. Verluste etwa bei Ernten sowie Abfälle von Nahrungsmitteln sind laut FAO etwa für 8 bis 10 Prozent der Klimagasemissionen verantwortlich.

Ärmere Menschen und die Großfamilien

In Ägypten, das 65 Prozent seiner Grundnahrungsmittel importiert, mag die Verschwendung besonders stark auffallen: ein Drittel der – rasant wachsenden – Bevölkerung lebt in Armut, Preise für Lebensmittel steigen weiter. Viele ärmere Menschen kommen vor allem mit Hilfe der Großfamilie über die Runden. Die Tafel EFB sammelt auch Essen von Hotels, Restaurants und, so die Pläne, bald auch Supermärkten, um es etwa an Waisen- und Altenheime zu verteilen.

Die ägyptische Abgeordnete Amira Sabir hat schon vor einem Jahr einen Gesetzentwurf vorgelegt, um Essensabfälle zu verringern. Strafen für die Verschwendung von und Anreize für den sparsamen Umgang mit Essen sollen helfen, Restaurants etwa in die richtige Bahn zu lenken. Es brauche aber auch psychologische Ansätze, sagt Al-Haddad von der EFB, zum Beispiel kleinere Teller in Hotels. «Mit großen Tellern wirst du auch mehr Essen aufdecken.»

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Englands tierische Traditionen in der Kritik

Von Benedikt von Imhoff, dpa

London (dpa) – Das Trommeln der Hufe, das Fluchen von Wettverlierern, die berühmte Hüteparade von Ascot – geht es nach Tierschützern in Großbritannien, gehört all dies bald der Vergangenheit an. Immer lauter fordern Aktivistinnen und Aktivisten ein Ende der britischen Tradition – und verweisen auf drei tote Tiere bei den jüngsten Hindernisrennen in Aintree. Damit werden nun auch Pferde zunehmend zu Symbolen eines Kulturkampfes in der britischen Gesellschaft. Es sind tierische Traditionen, an denen sich ein Graben auftut zwischen Kritikern und Bewahrern, zwischen Tierschutz und Moderne auf der einen und lieb gewonnenem Brauchtum auf der anderen Seite.

Zehntausende pilgerten zuletzt zu dem dreitägigen Event in Aintree nahe Liverpool, einem der spektakulärsten Ereignisse im ohnehin pferdesportbegeisterten Land. Gegner kritisieren das Festival seit langem, das für seine riskanten Hindernisse bekannt ist. Immer wieder sterben dabei Pferde: Nach Angaben der Tierschutzorganisation League Against Cruel Sports waren es 62 seit dem Jahr 2000. Am Samstag wurden mehr als 100 Aktivistinnen und Aktivisten bei Protesten gegen das Rennen festgenommen, in der Folge von Stürzen starben drei Tiere.

Nun schieben sich Gegner und Befürworter die Schuld zu. Genau auf solche Risiken hätten die Demonstranten hingewiesen, so die Tierschützer. Pferdesportfreunde hingegen sind der Ansicht, dass erst die Proteste, als Dutzende auf die Rennstrecke gelangen wollten, die Pferde aufgeregt hätten. Acht Tiere stürzten an den ersten beiden Hindernissen, so viele wie lange nicht. Die Aktivisten seien «ignorant» und nicht am Tierwohl interessiert, sondern nur an ihrer eigenen Bekanntheit, sagte Sandy Thomson, Trainer des gestorbenen Rennpferds Hill Sixteen, dem Sender BBC Radio 4.

Früher Fuchsjagd, heute Pferderennen

Bisher ging es beim Tierschutz in Großbritannien eher um schrullig anmutende Bräuche wie die Fuchsjagd. Zwar ist die Jagd auf lebende Tiere seit Jahren verboten, die rot berockten Reiter und ihre Hunde hetzen stattdessen einer Duftspur hinterher. Doch Tierschützer kritisieren, die Jagdhunde würden vom Duft lebender Tiere abgelenkt und töteten diese. League Against Cruel Sports zählte allein Ende 2022 Hunderte Verstöße und fordert ein komplettes Jagdverbot. In Schottland wurden die Vorschriften bereits so verschärft, dass sich erste traditionelle Jagdclubs aufgelöst haben. Die Jäger weisen die Vorwürfe zurück. Sie betonen, die Tradition sichere Arbeitsplätze und Einkünfte gerade in ländlichen Regionen.

Nach Aintree erreicht die Diskussion nun ein Heiligtum. Pferderennen gelten als beliebtester Zuschauersport im Königreich nach Fußball. Viele Mitglieder der Royal Family tauchen häufig bei großen Rennen wie Ascot oder Cheltenham auf. Queen Elizabeth II., Mutter von König Charles III., besaß zahlreiche Tiere und war als Pferdenärrin und Züchterin bekannt. Die Wettleidenschaft vieler Briten trägt ebenso zur Beliebtheit bei wie die medial viel beachteten «Race Days» mit spektakulären Hutkreationen und Kleidern.

Entsprechend waren konservative Zeitungen wie der «Telegraph» schnell dabei, die Proteste in Aintree rund um das Hauptrennen Grand National zu kritisieren. «Grand National trotzt Tierrechtssaboteuren», betonte das Blatt. Die Proteste seien die größte Gefahr für das Festival seit der Bombendrohung der Terrorgruppe IRA 1997 gewesen. «Der kollektive Wille setzte sich durch, dass die Show einfach weitergehen musste», urteilte der «Telegraph» schließlich zufrieden. In der Zeitung «Times» warnte der prominente Kommentator Brough Scott, einst selbst Jockey, ein Stopp der Rennen gefährde die gesamte Pferdezucht und damit «Großbritanniens größtes Geschenk an das Tierreich».

Tiefer Graben zwischen Traditionalisten und Gegnern

Einmal mehr vergrößert sich nun in Großbritannien der Graben zwischen meist konservativen Traditionalisten und links-liberalen Gegnern. Dabei geht es vielen Kritikern nicht um ein Komplettverbot. Die Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals, die als älteste und größte Tierschutzorganisation der Welt gilt, mahnte weniger Pferde im Teilnehmerfeld des Grand National und ein Verbot von Peitschen an. Forderungen, denen die Aufsichtsbehörde British Horseracing Authority und auch Trainer durchaus aufgeschlossen gegenüberstehen.

Risiken aber bleiben, wie der altehrwürdige Pferderennverband Jockey Club einräumt. Zugleich betonte der Vorsitzende Nevin Truesdale, Pferde würden «geboren und gezüchtet, um zu rennen» – auch in Zukunft wird es also riskante Rennen wie Aintree geben. Das ist Kritikern ein Dorn im Auge. Orla Coghlan von der Organisation Animal Rebellion kündigte weitere Proteste unter dem Motto «Animal Rising» (Tieraufstand) an: «Heute markiert nicht das Ende, sondern den Beginn des Sommers von Animal Rising.»

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«Versöhnungsgespräch» oder Last? Wenn Kinder beichten sollen

Von Kathrin Zeilmann, dpa

München (dpa) – Wer sein Kind katholisch taufen lässt, schickt es später meist auch zur Erstkommunion. Das betont die Deutsche Bischofskonferenz (DBK): «Katholisch getaufte Kinder gehen laut Statistik fast ausnahmslos zur Erstkommunion», heißt es im jährlich veröffentlichten Zahlenwerk zur Situation der Kirche in Deutschland.

Vor der Erstkommunion, die meist in den Wochen nach Ostern gefeiert wird, müssen die Kinder jedoch etwas tun, was den meisten erwachsenen Mitgliedern der katholischen Kirche längst fremd geworden ist – nämlich zur Beichte gehen. «Nach vorheriger sakramentaler Beichte», so heißt es im Kirchenrecht, folgt die Erstkommunion. Grundschüler der dritten Klasse, meist neun oder zehn Jahre alt, sollen also einem fremden Mann, dem Priester, beichten, was sie so falsch gemacht haben in ihrem bisherigen Leben. Und das natürlich alleine, so dass niemand zuhört.

Können Kinder sündigen?

Auch Seelsorgende sehen dieses Thema zunehmend kritisch, wie Helmut Heiss, Leiter des Fachbereichs Sakramentenpastoral im Erzbischöflichen Ordinariat München-Freising, sagt. Das Kirchenrecht sei gar nicht so eindeutig, wie es der erste Blick vermuten lässt. An anderer Stelle heiße es, die Beichte sei nur bei schweren Sünden vorgeschrieben. «Es ist sehr strittig, inwieweit acht- oder neunjährige Kinder zu schweren Sünden fähig sind.» In zwei Erstkommunion-Konzepten, die er mitverfasst habe, werde der Akzent aber beim Thema Versöhnung gesetzt, betont Heiss. Es werde beispielsweise Wert auf die Versöhnungskultur in der Familie gelegt. «Versöhnung muss geübt und gelernt werden», heißt es darin.

Die Beichte ist besonders für Kinder in den vergangenen Jahren zunehmend kritisch hinterfragt worden. Eine Rolle hierbei spielt der Missbrauchsskandal, der die katholische Kirche seit nun schon mindestens 13 Jahren erschüttert

Harald Dreßing, Leiter des Bereichs Forensische Psychiatrie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim, hat die sogenannte MHG-Studie geleitet, die sexualisierte Gewalt von Priestern und Diakonen in den deutschen Diözesen untersucht hat. Die Studie habe gezeigt, dass auch der Beichtstuhl Tatort für Missbrauch gewesen ist, sagt er. Die Beichte wurde demnach auch genutzt, um die Straftaten zu planen und vorzubereiten. «Kinder wurden ausgefragt und als potenzielle Opfer ausgespäht.»

Beichte und Missbrauch als «toxische Mischung»

Viele Menschen hätten später beispielsweise von unpassenden Fragen durch die Priester bei der Beichte berichtet. «Die Situation wurde perfide ausgenutzt. Das war eine toxische Mischung.» Beim sexuellen Missbrauch gehe es um Macht – und das potenziere sich im Beichtstuhl, wo der Beichtvater die Macht habe, von Sünden loszusprechen. «Das ist eine hochgradig ängstigende Situation.»

Daraus leite sich auch die grundsätzliche Frage ab, ob Kinder unter 14 überhaupt beichten sollten, sagte Dreßing. Aus entwicklungspsychologischer Sicht sei die Kinderbeichte kein geeignetes Format. Kinder könnten im Alter der Erstkommunion die Themen Schuld und Sünde noch gar nicht erfassen. Das setze erst mit etwa 14 Jahren ein. So werde die Beichte entweder zum inhaltslosen Ritual – oder schüre Ängste. Die Kirche jedoch argumentiere: Die Beichte sei ein Sakrament und deshalb unantastbar. Allerdings gebe es Auslegungsspielraum. Es gebe eine Reihe von Priestern, die die Kinderbeichte als problematisch ansehe.

Beichte nicht mehr ganz so zentral

Die Missbrauchsstudie des Bistums Münster listet zahlreiche Fallbeispiele auf, bei denen es im Kontext der Beichte zu Missbrauch kam oder dieser vorbereitet wurde. «Während heute die Beichte für zahlreiche Katholik:innen eine randständige Bedeutung einnimmt, war sie bis in die 1980er Jahre ein zentraler und regelmäßiger Bestandteil der Glaubenspraxis», heißt es in der Mitte 2022 veröffentlichten Studie eines Teams um den Historiker Thomas Großbölting.

Mit dem Bedeutungsverlust der Beichte dürfte das Setting aber auch beim Thema Missbrauch heute eine unwichtigere Rolle spielen: «Da die Beichte in den letzten vier Jahrzehnten massiv an Bedeutung für die Glaubenspraxis verloren hat, ist zu vermuten, dass auch die absolute Zahl von Missbrauchstaten, die durch dieses Setting angebahnt und in diesem Kontext begangen wird, zurückgegangen ist.»

Viele Gemeinden bemühen sich darum, das Thema Beichte möglichst kindgerecht anzupacken. Es wird mit Symbolen und Bildern gearbeitet, unförmige Steine werden durch die Beichte in Edelsteine verwandelt. Vom «Versöhnungsgespräch» ist etwa in einer Broschüre der Gemeindekatechese des Bistums Eichstätt in Bayern zu lesen.

Ruf nach allgemeinem Schutzkonzept

Und was das Thema Prävention betrifft: Alle Pfarreien müssten sich zu einem Schutzkonzept bekennen, das von der Stabsstelle Prävention auch genehmigt werden musste, betont Helmut Heiss aus dem Münchner Ordinariat. Es sei zum Beispiel sinnvoll, dass auch die Möglichkeit zur Beichte in einem nicht-sakralen Raum besteht bei geöffneter Tür.

Vertrauenspersonen könnten so in Sicht-, aber nicht in Hörweite bleiben. Das Kind habe auch die Möglichkeit, den Raum zu verlassen, wenn es sich unwohl fühlt. «Der Sensibilität der Seelsorgenden gegenüber den Eltern in Bezug auf die Erstbeichte ist sehr groß.» Ein Sichtkontakt werde in der Regel immer ermöglicht, wenn dies gewünscht werde.

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Schauspielerin, Sängerin, Urkölnerin – Lotti Krekel ist tot

Von Christoph Driessen, dpa

Köln (dpa) – Manchmal hatte Lotti Krekel einfach unwahrscheinliches Glück – zum Beispiel als sie mit fünf Jahren auf der Straße entdeckt wurde. Aber wer der Urkölnerin länger zuhörte, erfuhr vor allem, wie unsicher ein so langes Schauspielerinnen-Leben ist. «Es erfordert ganz viel Disziplin», sagte sie 2016 der Deutschen Presse-Agentur. «Und man muss ständig bereit sein, sich auf neue Dinge einlassen, auch wenn man anfangs denkt ‘Das schaffe ich nie!’». Jetzt ist Lotti Krekel im Alter von 81 Jahren gestorben.

Der Vater von Marius Müller-Westernhagen, der Schauspieler Hans Müller-Westernhagen, hatte sie als Fünfjährige an der Hand ihrer Mutter in der Kölner Innenstadt gesehen. «Meine Mutter kannte ihn flüchtig, und da hat er zu ihr gesagt: ‘Ach, die ist aber niedlich, gehen Sie mit der doch mal zum Kinderfunk!’» So fing alles an.

«Ich bin nicht die Tochter von Millowitsch»

Irgendwann flatterte ein Telegramm in die Schule: Willy Millowitsch wollte sie für die Rolle eines jungen Mädchens engagieren. Die Fernsehübertragungen seiner rheinischen Schwänke erreichten in der Nachkriegszeit Einschaltquoten von bis zu 85 Prozent. So wurde Krekel zur bekanntesten Kölnerin der Nachkriegszeit. Allerdings hielten die meisten sie für Millowitschs Tochter. «Ich hab mir den Mund fusselig geredet, weil ich immer wieder gesagt habe: ‘Nein, ich bin nicht die Tochter von Millowitsch. Der hat drei eigene Töchter.’»

Dann setzte eines Tages ein Journalist eine Nachricht in die Welt: Die hübsche Lotti, 17 Jahre alt, wünsche sich sehnlichst ein Kind – und suche dafür einen Mann für eine Nacht. «Natürlich hat der das im Alleingang gemacht, ohne es mit mir abzusprechen!» Das Telefon stand nicht mehr still.

Und Millowitsch behandelte sie fortan wie Luft. «Der guckte immer an mir vorbei, er hat mich geschnitten. Das habe ich drei Tage ausgehalten, und dann habe ich gesagt: Das hat keinen Sinn. Ich bin bei ihm ausgestiegen, nach elf Jahren. Ich bin nach Hause gegangen und hatte nichts. Absolut nichts.»

Neustart mit Schlagern

Das war eine dieser Situationen, in der sie sich auf etwas Neues einlassen musste. Sie begann, Schlager zu singen – «Ne Besuch im Zoo» und «Mir schenke dä Ahl e paar Blömcher» waren ihre großen Hits. Dadurch wurde sie noch bekannter – und diesmal unter ihrem richtigen Namen. Es gab Angebote vom Fernsehen und vom Film, so spielte sie an der Seite von Horst Buchholz und unter Regisseur Wolfgang Staudte. Sogar Millowitsch meldete sich wieder.

Bei einer Theaterproduktion lernte sie ihren Mann kennen, den Schauspieler Ernst Hilbich. «Im Nachhinein», sagte sie, «war dieser schlimme Artikel ein Segen, denn sonst wäre ich sicher für immer bei Millowitsch geblieben.»

Enges Verhältnis zur Schwester

So wie sie in den Anfangsjahren oft für eine Millowitsch-Tochter gehalten wurde, verwechselte man sie später zuweilen mit ihrer elf Jahre jüngeren Schwester Hildegard Krekel. So geschehen etwa bei ihrem Engagement für die WDR-Serie «Die Anrheiner» – eigentlich wollte man Hildegard haben. Letztlich spielten dann beide Schwestern mehr als zehn Jahre erfolgreich nebeneinander.

2013 starb Hildegard Krekel an Krebs. Danach war das Leben für Lotti Krekel nicht mehr so wie vorher. «Sie fehlt mir wie die Luft zum Atmen», erzählte sie oft. «Wir hatten keine Geheimnisse voreinander, haben alles besprochen. Jeden Tag. Manchmal meine ich noch, ihr Lachen zu hören.» Für Lotti Krekel, eine schmale und leise Frau, war die quirlige Schwester immer der Gegenpol. «Sie war ein Wirbelwind, eine sonnige Natur. Sie hat mich immer wieder aufgemöbelt, und das hat mir gut getan.» Das Theater hat sie nicht losgelassen. «Aufhören?», fragte sie kurz vor ihrem 75. Geburtstag entrüstet. «Das kann man als Schauspielerin nie!»

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Harry und Meghan: Kommen sie oder kommen sie nicht?

Von Benedikt von Imhoff, dpa

London/York (dpa) – Genau einen Monat vor der Krönung von König Charles III. belastet der Streit mit seinem jüngeren Sohn Prinz Harry die Vorbereitungen der historischen Zeremonie. Mit Spannung wird erwartet, ob der 38-Jährige und seine Ehefrau Herzogin Meghan (41) für die Feier am 6. Mai nach London reisen werden.

Die Unsicherheit bereite den Planern erhebliche Kopfschmerzen, berichtete die Zeitung «Daily Mail». Sitzplan, aber auch Transport und Sicherheit müssten dringend geklärt werden, sagten royale Quellen dem Blatt.

Charles verteilt Silbermünzen in York

Charles zeigte sich beim traditionellen Gründonnerstagsgottesdienst Royal Maundy in York demonstrativ unbeeindruckt und winkte lächelnd den Schaulustigen zu. An der Seite von Königsgemahlin Camilla verteilte der 74-Jährige in der nordenglischen Stadt eigens geprägte Münzen an je 74 Frauen und Männer, die sich um ihre Gemeinden verdient gemacht haben. Einige lautstarke Demonstranten ließen ihn auf Schildern wissen, er sei «Nicht mein König» (Not my king).

Zur Krönung in der Londoner Westminster Abbey werden immer mehr Details bekannt. Nach der religiösen Zeremonie werden Charles und Camilla – die dann nur noch Königin und nicht mehr Königsgemahlin genannt wird – in der goldenen Staatskutsche in den Buckingham-Palast zurückkehren. Ihnen folgen die engsten Familienmitglieder, aber nicht Harry und Meghan – wenn sie denn überhaupt dabei sind. Das Paar werde auch nicht auf dem Balkon des Stadtschlosses erscheinen, wenn Charles und Co. sich winkend der Menge zeigen und eine Flugstaffel zu Ehren der Royal Family über die britische Hauptstadt hinweg düst, bestätigten Palastquellen der Zeitung «Mirror».

Der Graben ist tief

Der Graben zwischen Harry und Meghan auf der einen und dem Rest der Royal Family auf der anderen Seite ist tief. Die schwere Kritik des Paares ist noch immer nicht ausgeräumt: So hat Harry seiner Stiefmutter Camilla vorgeworfen, Informationen an die Boulevardpresse durchgestochen zu haben, um auf seine Kosten positiv dargestellt zu werden. Auch gegen Bruder Prinz William und Vater Charles hat der Fünfte der Thronfolge ausgeteilt. König und Thronfolger sollen seit Monaten nicht mit Harry geredet haben.

Angeblich haben der Herzog und die Herzogin von Sussex mehrere Forderungen für eine Teilnahme an der Krönung gestellt. So sollen sie auf einem klärenden Gespräch beharren. Außerdem soll der vierte Geburtstag ihres Sohns Prinz Archie gewürdigt werden, der genau am Krönungstag ist, und schließlich verlange das Paar einen Platz bei dem Balkonauftritt, berichteten britische Boulevardzeitungen. Doch für das viel beachtete Ereignis sind nur 15 Royals vorgesehen, wie die Zeitung «Mirror» berichtete.

Staatsanlass – Keine Familienfeier

Dabei, aber nicht mittendrin: In der Westminster Abbey würden Harry und Meghan zwar gute Sitzplätze erhalten, die dem Sohn des Königs angemessen seien, hieß es. Doch der Großteil der Familie werde dem Paar die kalte Schulter zeigen und hofft angeblich darauf, dass Harry und Meghan fernab platziert werden. Eine Insiderquelle sagte dem «Mirror»: «Der König hat sehr deutlich gemacht, wer die Monarchie repräsentieren soll. Es ist wenig Raum für Gefühle. Dies ist ein Staatsanlass, nicht eine Familienfeier, und es ist richtig, dass nur ‘working members’ der Familie bei diesem großen öffentlichen Moment dabei sind.»

Harry und Meghan sind seit ihrem Umzug nach Kalifornien keine «working royals» mehr, die im Namen der Familie öffentliche Termine wahrnehmen. Das trifft auch auf Charles’ Bruder Prinz Andrew zu, der wegen seiner Verwicklung in einen Missbrauchsskandal in Ungnade gefallen ist und ebenfalls nicht auf dem Balkon dabei sein wird.

Dass ein anderer prominenter Gast bei der Krönung fehlt, ist bereits klar. US-Präsident Joe Biden, der im September 2022 zum Staatsbegräbnis für Charles’ Mutter Queen Elizabeth II. nach London gereist war, wird diesmal fernbleiben. Seine Ehefrau Jill Biden wird den 80-Jährigen vertreten. Dennoch könnte auch der Präsident selbst bald nach London kommen: Charles habe Biden zu einem Staatsbesuch eingeladen, teilte das Weiße Haus mit.

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70.000 Kinder schreiben an Osterhasen in Ostereistedt

Ostereistedt (dpa) – Frieden auf der Welt oder einmal mit dem Osterhasen ins Kino gehen – das sind einige der Wünsche, die Kinder dieses Jahr an den Osterhasen in Ostereistedt geschickt haben. Etwa 70.000 Briefe gingen in der Osterpostfiliale in dem niedersächsischen Dorf ein, wie die Deutsche Post am Donnerstag mitteilte. Zum Abschluss der Aktion lieferte ein als Osterhase verkleideter Mann symbolisch die letzten Briefe ab.

Die Kinder wünschten sich Schoko-Eier, schickten bunte Basteleien oder äußerten ihre Sorgen, hieß es. Ukrainische Kinder schrieben demnach, dass sie dankbar seien in Deutschland zu wohnen und schon Freunde gefunden hätten. Über 1000 Briefe aus 40 verschiedenen Ländern gingen bei dem Hanni Hase getauften Osterhasen in Ostereistedt ein. Die weitesten Wege legten Briefe aus Australien und Brasilien zurück. Weiterlesen

Ein großes Osterei aus verbotenen Gegenständen

Vilnius (dpa) – In Litauen erwartet die Passagiere und Besucher am Flughafen Vilnius ein ganz besonders Osterei. In der Abflughalle wurde ein großes Ei aus verbotenen Gegenständen aufgestellt, die nicht mit ins Flugzeug genommen werden dürfen und bei der Sicherheitskontrolle des Handgepäcks beschlagnahmt wurden.

Die etwa 1,50 Meter hohe Installation besteht nach Angaben des Flughafens aus mehr als 1000 Messern, Scheren, Feuerzeugen, Rasierern und anderen gefährlichen Gegenständen. Damit sollen Fluggäste zu Ostern und zum Beginn des Sommerflugplans an die geltenden Sicherheitsvorschriften an Bord erinnert werden. Weiterlesen

Vodou in Haiti: Die dämonisierte Volksreligion

Von Nick Kaiser, dpa

Port-au-Prince (dpa) – Am Abend des 14. August 1791 trafen sich in einem Wald in Haitis Bergen Sklaven von den umliegenden Plantagen zu einer Zeremonie ihrer Religion Vodou (früher Voodoo geschrieben). Nach überlieferten Schilderungen opferte die Priesterin Cécile Fatiman dem Geist Ezili Dantor ein schwarzes Schwein. Der Priester Dutty Boukman rief dazu auf, sich an den weißen Sklaventreibern zu rächen.

Für viele Haitianer ist die nach dem Ort des Geschehens benannte Bois-Caïman-Zeremonie der wahre Start der Revolution, die Tage später ausbrach und 1804 in Haitis Unabhängigkeit mündete.

100 Prozent Vodou-Anhänger

In Haiti, so ein oft bemühter Spruch, sind 70 Prozent der Menschen Katholiken, 30 Prozent Evangelen und 100 Prozent Vodou-Anhänger – so zentral ist der Glaube als Volksreligion für ihr Selbstverständnis. Dennoch wurde Vodou erst vor 20 Jahren in dem Karibikstaat offiziell als Religion anerkannt. Vor 20 Jahren, am 7. April 2003 – zum 200. Todestag des Freiheitskämpfers Toussaint L’Ouverture – verfügte der damalige haitianische Präsident Jean-Bertrand Aristide die rechtliche Gleichstellung des Vodou mit den christlichen Konfessionen.

Seitdem trauten sich die Menschen in Haiti etwas mehr, öffentlich über Vodou zu sprechen, sagt Kyrah Malika Daniels, Assistenzprofessorin für Afro-Amerika-Forschung an der Emory University in den USA. «Aber im Großen und Ganzen wird die Religion nach wie vor unglaublich entwertet, dämonisiert und missverstanden.» Die Anhänger würden von der Polizei schikaniert.

Naturgeister und Heilige

Im 17. und 18. Jahrhundert wurden Hunderttausende Afrikaner als Sklaven nach Haiti verschleppt. In Westafrika, in der Gegend des heutigen Benin, hatte der Vodou seinen Ursprung. Auf den Zuckerrohrplantagen Haitis mussten die Sklaven ihren Kult tarnen, weil die weißen Herrscher das Christentum unter ihnen durchzusetzen versuchten. So entstand ein sogenannter Synkretismus: die Vermischung zweier Religionen. Heute entspricht fast jedem der Naturgeister im Vodou – den «Loa» – ein katholischer Heiliger.

Dass in Haiti durch die Sklavenrevolution die erste von Schwarzen geführte Republik der Welt entstand, wurde in der weißen Welt als Bedrohung aufgefasst. Haiti wurde als Land blutdürstiger Teufel dargestellt, nicht zuletzt in Hollywood – der Begriff «Zombies» kommt vom haitianischen Vodou-Glauben.

Aber auch im unabhängigen Haiti hatte die Religion einen schweren Stand. Anführer des Aufstands konnten nach weit verbreitetem Glauben zu Gottheiten werden, wie der emeritierte Afrikanistik-Professor und Mitherausgeber des «Journal of Haitian Studies» in den USA, Patrick Bellegarde-Smith – selbst ein Vodou-Priester – im Buch «Fragments of Bone» schreibt: «Sobald sie jedoch an der Macht waren, verboten die Generäle/Präsidenten aus Angst vor der nachgewiesenen Macht der Religion diese, um ihren eigenen Machterhalt zu sichern oder um die (europäische) Weltöffentlichkeit zu beschwichtigen.»

Noch heute werden laut Daniels Vodou-Anhänger dämonisiert und verfolgt. Insbesondere haitianische Protestanten fühlten sich durch diese bedroht. Sie verweist auf einen Bericht, dem zufolge nach dem verheerenden Erdbeben von 2010 Vodou-Anhänger, die mit Gesang die Geister um Hilfe baten, niedergeschrien wurden. Man habe ihnen vorgeworfen, das Beben ausgelöst zu haben, sagt Daniels. «Als wir 2021 im Süden des Landes noch ein schweres Erdbeben hatten, waren die Leute wieder schnell dabei, dem Vodou die Schuld zuzuschieben.»

Zunehmend neue Anhänger findet die Religion laut Bellegarde-Smith in den USA unter jungen Menschen haitianischer Herkunft. Er führt das auf einen Stolz auf die haitianische Identität in Abgrenzung zu anderen Einwanderergruppen zurück. Dutzende Vodou-Priester und Priesterinnen hätten heute Doktortitel und lehrten an US-Hochschulen, sagt er der Deutschen Presse-Agentur. «Vodou geht als Natur-, Traditions-, Stammes- und indigene Religion über die Grenzen einer Religion hinaus, es verankert ein nationales Ethos.»

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Düstere Stimmung: Ramadan in der Erdbebenregion

Von Ergin Hava, dpa

Adiyaman (dpa) – In der vom Erdbeben stark zerstörten Stadt Adiyaman beginnt das erste Fastenbrechen des Ramadans. Familie Kaplan kommt am Donnerstagabend auf dem Boden ihres Zeltes zusammen, in der Ferne ist der Ruf zum Gebet zu hören. Still reicht Vater Ekrem das Brot, während Mutter Asli Wasser für ihre beiden Kinder eingießt. Sie murmeln Gebete für diejenigen, die durch die verheerende Erdbeben am 6. Februar ums Leben gekommen sind.

Bei der Erdbebenkatastrophe sind auch in Adiyaman viele Menschen ums Leben gekommen und viele sind obdachlos. In der gleichnamigen Provinz sind laut Regierungsangaben mindestens 56.000 der insgesamt 120.496 Gebäude eingestürzt oder stark beschädigt. Sechs Wochen später trauert die Stadt, die im Jahr 2022 rund 310.000 Einwohner zählte, noch immer. Die meisten, die geblieben sind, begrüßen in provisorischen Unterkünften den heiligsten Monat des Islam.

Gläubige Muslime verzichten im Ramadan einen Monat lang von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang etwa auf Essen, Trinken und Rauchen. Der Ramadan gilt als Zeit für innere Einkehr, Demut, Gemeinschaft und Wohltätigkeit. Statt wie sonst fröhlich ist das erste Fastenbrechen in diesem Jahr von düsterer Stimmung geprägt. Mehr als 50.000 Menschen sind allein in der Türkei durch die Beben der Stärke 7,6 und 7,7 getötet worden.

Tränen statt Freude beim Fastenbrechen

«Ich hätte mir nie vorstellen können, mit so einem schweren Herzen in den Ramadan zu gehen. Ich wünschte, meine Schwester und meine Neffen wären auch hier», sagt Vater Ekrem Kaplan. Seine Tränen kann er dabei nicht zurückhalten. Seine Schwester und ihre vier Kinder sind bei dem Beben gestorben. Er besuche jeden Tag den Friedhof, gieße Blumen und reinige die Grabsteine, sagt er.

Eigentlich würde der Ramadan in Adiyaman, einer frommen, lebendigen Großstadt, Tage vorher festlich begonnen. Ekrem Kaplans Frau Asli Kaplan erinnert sich an Trommler, die vor der Morgendämmerung in osmanischem Stil gekleidet durch die Nachbarschaften schwärmten, um die Bewohner für die letzte Mahlzeit vor der Morgendämmerung zu wecken. Nun verteilen Hilfsorganisationen in der Stadt Lebensmittel an Bedürftige. Nach dem Essen verkleiden sich einige Helfer als Clowns und sehen sich mit den Kindern Zeichentrickfilme im Hinterhof einer örtlichen Schule an.

Ein Stück weiter trinkt der 17-jährige Taha Erdem Tee mit seiner Familie. Auch bei ihnen ist nichts wie in den vergangenen Jahren. Das Menü ist bescheiden. Taha wurde landesweit bekannt durch ein Video, das er eingeschlossen unter den Trümmern drehte. Er sei sicher, er werde sterben, sagte er darin. Sein Traum sei es, Psychologe zu werden, um Menschen zu helfen, die von Katastrophen betroffen sind, sagt er der dpa. «Ich möchte den Menschen sagen, dass es immer Hoffnung gibt, selbst im dunkelsten Moment.»

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