Verbleib von japanischer Mondsonde weiter unklar

Tokio (dpa) – Das japanische Unternehmen ispace hat in der Nacht zum Mittwoch weiterhin keinen Kontakt zu seiner Mondsonde «Hakuto-R» aufbauen können. Firmenchef Takeshi Hakamada deutete an, dass der Traum von der ersten Mondlandung einer privaten Mission womöglich gescheitert ist. Es müsse davon ausgegangen werden, das «wir die Landung auf der Mondoberfläche nicht abschließen konnten», zitierten ihn japanische Medien. Die Spezialisten im Flugkontrollzentrum arbeiteten daran, «den derzeitigen Status des Landers» festzustellen, teilte ispace über Twitter mit. Weiterlesen

G7 fordern China zu Einhaltung internationaler Regeln auf

Von Lars Nicolaysen und Jörg Blank, dpa

Karuizawa (dpa) – Die G7-Runde wirtschaftsstarker Demokratien hat China unmissverständlich zur Einhaltung internationaler Regeln aufgefordert. «Wir erinnern China an die Notwendigkeit, die Ziele und Grundsätze der Charta der Vereinten Nationen zu wahren und auf Drohungen, Zwang, Einschüchterung oder die Anwendung von Gewalt zu verzichten», heißt es in einer gemeinsamen Erklärung zum Abschluss des G7-Außenministertreffens im japanischen Karuizawa.

Die Runde machte zugleich deutlich, dass sie zu einer Verschärfung der Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine bereit ist.

«Wir sind weiterhin entschlossen, die Sanktionen gegen Russland zu intensivieren», heißt es in der Erklärung. Man werde zudem die «Koordinierung verstärken, um Waffenlieferungen Dritter an Russland zu verhindern». Es würden Maßnahmen ergriffen gegen jene, die Russlands Krieg gegen die Ukraine materiell unterstützen. Erneut forderte die Siebener-Runde Russland zum unverzüglichen und bedingungslosen Abzug aus dem Nachbarland auf. Man werde die Ukraine «so lange wie nötig» in deren Abwehrkampf gegen den Aggressor unterstützen.

Die G7-Staaten verurteilten außerdem «Russlands unverantwortliche nukleare Rhetorik und seine Drohung, Atomwaffen in Belarus zu stationieren». Dazu heißt es warnend in der Abschlusserklärung: «Jeder Einsatz chemischer, biologischer oder nuklearer Waffen durch Russland hätte schwerwiegende Folgen.»

Zugleich erinnerten die G7 daran, wie wichtig es sei, dass seit 1945 keine Atomwaffen mehr eingesetzt wurden. Japan ist das einzige Land, auf das im Krieg Atombomben abgeworfen wurden. Die Amerikaner hatten 1945 über den Städten Hiroshima und Nagasaki jeweils eine Atombombe abgeworfen – die Explosionen waren verheerend und kosteten unzählige Menschenleben.

Zur Siebener-Gruppe gehören neben Deutschland und Japan auch Frankreich, Italien, Kanada, die USA und Großbritannien. Japan hat derzeit den Vorsitz. Das Treffen im Urlaubsort Karuizawa diente auch der Vorbereitung auf den G7-Gipfel der Staats- und Regierungschefs im Mai in Hiroshima, zu dem Kanzler Olaf Scholz (SPD) anreisen wird. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die Deutschland in Karuizawa vertrat, reiste nach dem Ende der Beratungen zurück nach Berlin. Japan war für sie nach China und Südkorea die letzte Station einer sechstägigen Asien-Reise.

Japans Außenminister Yoshimasa Hayashi zeigte sich als Gastgeber zufrieden mit den Ergebnissen des G7-Treffens. Es sei «ein großer Erfolg» gewesen, da es «unseren entschiedenen Widerstand gegen Versuche, den Status quo zu ändern, bestätigt hat», sagte Hayashi vor dem Hintergrund des russischen Kriegs gegen die Ukraine und Chinas Machtstrebens.

Die wichtigsten Beschlüsse der G7-Außenminister:

China – Kritik an Militarisierung

Deutliche Kritik äußerten die Außenminister am Vorgehen Pekings. «Es gibt keine Rechtsgrundlage für die expansiven maritimen Ansprüche Chinas im Südchinesischen Meer, und wir lehnen Chinas Militarisierungsaktivitäten in der Region ab.» Frieden und Stabilität in der Straße von Taiwan seien unverzichtbare Elemente für die Sicherheit und den Wohlstand der internationalen Gemeinschaft. «Wir lehnen alle einseitigen Versuche, den Status quo mit Gewalt oder Zwang zu verändern, entschieden ab.» China betrachtet Taiwan als Teil der Volksrepublik und droht mit der Eroberung der demokratischen Inselrepublik.

Auch zu den Menschenrechten gab es deutliche Worte: Man sei besorgt über die Menschenrechtsverletzungen in Tibet und Xinjiang. Chinas Zentralregierung wird seit langem eine systematische Unterdrückung der muslimischen Uiguren in der westlichen Provinz Xinjiang vorgeworfen.

Ungeachtet der Kritik wollen die G7-Länder bei globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel mit China zusammenarbeiten. Man sei bereit, durch Dialog «konstruktive und stabile Beziehungen aufzubauen und den globalen wirtschaftlichen Aufschwung und den Austausch zwischen den Menschen in einer für beide Seiten vorteilhaften Weise zu fördern», heißt es in der Erklärung.

Russland – Waffenlieferungen Dritter verhindern

Die G7-Länder äußerten sich entschlossen, Sanktionen gegen Russland zu verschärfen. China wurde nicht genannt, doch hieß es, man werde die «Koordinierung verstärken, um Waffenlieferungen Dritter an Russland zu verhindern». Gegen jene, die Russlands Krieg gegen die Ukraine materiell unterstützen, werde man Maßnahmen ergreifen. Jede Lösung des Konflikts müsse sicherstellen, dass Russland für den selbst verursachten Schaden aufkomme. Für Kriegsverbrechen und andere Gräueltaten wie Angriffe auf Zivilisten und kritische zivile Infrastruktur dürfe es keine Straffreiheit geben.

Atomwaffen – Sorge über Russlands und Chinas Gebaren

Die G7 bekräftigten ihr Engagement für eine Welt ohne Atomwaffen. Man sei besorgt über die Bereitschaft Russlands, Atomtests durchzuführen und die Teilnahme am «New Start»-Abkommen auszusetzen. Dieses Abkommen begrenzt die Atomwaffenarsenale der USA und Russlands.

Sorge bereitet der G7 «die anhaltende und beschleunigte Ausweitung des chinesischen Atomwaffenarsenals und die Entwicklung immer ausgeklügelterer Trägersysteme». China wurde aufgefordert, «unverzüglich Gespräche mit den USA über die Verringerung strategischer Risiken aufzunehmen und die Stabilität durch eine größere Transparenz der chinesischen Kernwaffenpolitik, -pläne und -fähigkeiten zu fördern».

Afghanistan – Massive Verstöße gegen Frauenrechte

Kritisiert wurde auch das Vorgehen der militant-islamistischen Taliban in Afghanistan. «Wir lehnen die zunehmenden Einschränkungen der Menschenrechte und Grundfreiheiten durch die Taliban auf das Schärfste ab», heißt es in der Abschlusserklärung. «Insbesondere verurteilen wir die systematischen Verstöße der Taliban gegen die Menschenrechte von Frauen und Mädchen und die Diskriminierung von Angehörigen religiöser und ethnischer Minderheiten.»

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G7 warnen vor gewaltsamer Änderung der Weltordnung

Von Jörg Blank und Lars Nicolaysen, dpa

Karuizawa (dpa) – Die G7-Runde wirtschaftsstarker Demokratien hat angesichts der russischen Aggression in der Ukraine und des zunehmenden Machtstrebens Chinas vor jedem Versuch einer gewaltsamen Änderung der internationalen Ordnung gewarnt. «Wir werden jegliche einseitigen Versuche zurückweisen, den Status quo durch Gewalt zu ändern», sagte der japanische Außenminister Yoshimasa Hayashi am Montag zu Beginn der Beratungen der G7-Außenminister über die Lage im Indopazifik. In der Region versucht China, seine Machtposition auch militärisch auszubauen.

Man werde «der Welt die feste Entschlossenheit der G7 demonstrieren, die internationale Ordnung auf Grundlage der Rechtsstaatlichkeit aufrechtzuerhalten», sagte Hayashi bei dem Treffen im zentraljapanischen Karuizawa. Für Deutschland nimmt Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) an den bis Dienstag dauernden Gesprächen in dem Urlaubsort teil, der 175 Kilometer von der Hauptstadt Tokio entfernt liegt.

Der G7-Runde gehören neben Deutschland und Japan auch Frankreich, Italien, Kanada, die USA und Großbritannien an. Japan hat aktuell die G7-Präsidentschaft inne.

Hayashi hatte zum Auftakt des Treffens am Sonntagabend gesagt, zur Bewältigung globaler Herausforderungen sei es wichtig, «konstruktive und stabile» Beziehungen zu China aufzubauen. Die G7-Minister betonten laut japanischem Außenministerium, Frieden und Stabilität in der Straße von Taiwan sei ein «unverzichtbares Element für Sicherheit und Wohlstand der internationalen Gemeinschaft». China betrachtet Taiwan als abtrünniges Gebiet, das wieder mit dem Festland vereinigt werden soll, notfalls mit militärischer Gewalt.

Baerbock für rasches USA-China-Treffen

Baerbock dringt auf ein rasches Treffen ihrer Kollegen aus den USA und China, Antony Blinken und Qin Gang. «Das wäre aus meiner Sicht wichtig, dass es dieses Treffen zeitnah gibt», sagte sie am Sonntagabend in einem Schaltgespräch in der ZDF-Sendung «Berlin direkt». Für Baerbock ist das G7-Treffen der Abschluss einer sechstägigen Asienreise, die sie am Donnerstag begonnen hatte. Zunächst hatte sie China und dann Südkorea besucht.

Auf die Frage nach einer möglichen Unterstützung Taiwans durch die G7 im Falle einer Eskalation des Konflikts mit China sagte Baerbock im ZDF: «Uns geht es darum, dass wir deeskalieren. Und deswegen ist jetzt ein Spekulieren über «Was wäre wenn…» das Falsche. Aber man muss auch deutlich machen, dass wir es nicht hinnehmen würden, wenn es zu einer militärischen Eskalation kommt.» Die G7 hätten auch über die Wichtigkeit amerikanisch-chinesischer Dialogformate gesprochen, fügte sie hinzu.

Blinken hatte einen China-Besuch Anfang Februar kurzfristig abgesagt, nachdem ein mutmaßlicher Spionageballon Chinas im US-Luftraum entdeckt wurde. Der Vorfall belastete das Verhältnis zusätzlich.

Ein Überblick über die wichtigsten G7-Themen

Ukraine – Russland: Die G7-Außenminister dürften ihre Aufforderung an Russlands Präsidenten Wladimir Putin bekräftigen, seinen Krieg gegen die Ukraine unverzüglich zu beenden und alle Soldaten bedingungslos abzuziehen. In der Abschlusserklärung dürfte es auch Kritik an Moskaus Drohgebärden mit seinem Atomwaffenarsenal geben. Seit Beginn der Invasion im Februar 2022 haben die G7 den Druck auf Russland durch Wirtschaftssanktionen erhöht.

China: Chinas immer aggressiveres Machtstreben steht im Hintergrund vieler Gespräche in Japan – selbst wenn Peking nicht offiziell angesprochen wird. Das militärische Gebaren des Riesenreichs im Ost- und Südchinesischen Meer stelle «die größte strategische Herausforderung» aller Zeiten dar, heißt es in einem Sicherheitspapier Japans.

Indopazifik und die Taiwan-Frage: Nicht nur Gastgeber Japan befürchtet, dass China in ähnlicher Weise wie Russland nach der Ukraine eines Tages nach dem demokratischen Taiwan greifen könnte. Japan bemüht sich, eine Art geschlossener Front gegen autoritäre Staaten zu bilden, die versuchen, den globalen Status quo mit Gewalt zu verändern.

Iran:Die Außenminister wollten auch über die Lage im Iran beraten. Es geht um das seit Jahren auf Eis liegende Atomabkommen mit der Islamischen Republik. Auch das gewaltsame Vorgehen der Führung in Teheran gegen Demonstranten sollte eine Rolle spielen.

Afghanistan: Seit der erneuten Machtübernahme der Taliban 2021 haben die militanten Islamisten die Rechte von Frauen massiv eingeschränkt. Sie schlossen unter anderem Mädchen von Schulbildung aus und duldeten an den Universitäten des Landes nur noch Männer. Das Überleben von Millionen Afghanen hängt von humanitärer Hilfe ab.

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Russland startet überraschend Flottenmanöver im Pazifik

Wladiwostok (dpa) – Vor dem Hintergrund massiver Spannungen mit dem Westen hat Russland bei einer unangekündigten Überprüfung seine gesamte Pazifikflotte in Alarm- und Gefechtsbereitschaft versetzt.

Bei einer damit einhergehenden Truppenübung werde die Abwehr einer versuchten Feindlandung auf die südlichen Kurileninseln und die Insel Sachalin trainiert, erklärte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Freitag. Nach Angaben von Generalstabschef Waleri Gerassimow verläuft das Manöver in drei Etappen – von der Mobilisierung der Truppen über das Auslaufen der Schiffe bis hin zu simulierten Kampfhandlungen. Weiterlesen

Fröhliche Comic-Welt: «Der Super Mario Bros. Film»

Von Sophie Brössler, dpa

Berlin (dpa) – Er klettert, rennt, springt, schlittert plötzlich, fällt – und steht in Bestlaune wieder auf: Seit Jahrzehnten steuern Fans die Figur Mario durch waghalsige Parcours. In der neuen Animationskomödie «Der Super Mario Bros. Film» reist der Klempner aber eigenständig durch die knallbunten Welten – und nicht auf Knopfdruck. Kinobesucher müssen sich in den 92 Minuten also wohl oder übel zurücklehnen, auch wenn es in den Fingern juckt.

An seiner Seite hat Mario zumindest Bruder und Kollegen Luigi. Das erfolglose, aber optimistische Klempner-Duo aus Brooklyn ist auf der dringenden Suche nach neuen Aufträgen. Ein tropfender Wasserhahn könnte die beiden Handwerker zurück ins Geschäft bringen. Nach einer nicht ganz unverschuldeten Panne verlieren sich die Brüder aber, als sie durch ein Rohr in eine magische Welt gerissen werden. Um Luigi wieder zu finden, begibt sich Mario («Ich habe es einfach langsam satt, mich so klein zu fühlen») auf eine wilde Reise durch die bekannten, quietschbunten Universen.

Nicht nur ein Mario-Film

Besonders erfrischend: Prinzessin Peach muss nicht mehr gerettet werden. Im Gegenteil: Die talentierte Kämpferin bietet Mario ein waghalsiges Training im Hindernis-Überqueren («Tja, wir haben eine lange Reise vor uns, Schnurrbart») und bewahrt in brenzligen Situationen einen kühlen Kopf. Die Animationskomödie ist also nicht nur ein Mario-Film: Auch den anderen Figuren hauchen Nintendo und das Animationsstudio Illumination Leben ein. Das selbstbewusste Affentheater von Donkey Kong, die Ausraster von Marios cholerischem Erzfeind Bowser und die witzigen Mimiken von Pilzkopf Toad kommen nicht zu kurz.

Das besondere Gaming-Gefühl

Im Vordergrund steht aber eigentlich nicht die Handlung, sondern das Gaming-Gefühl. Bei den kultigen Sounds und dem Mario-Soundtrack fühlt man sich fast wie vor der Spielkonsole. Die Figuren hüpfen von Stein zu Stein, fliegen durch die Luft, hangeln sich an grünen Rohren entlang. Mit ihren Rennautos rasen Mario und seine Freunde über den schimmernden Regenbogen-Boulevard und andere Fahrbahnen aus den Mario-Kart-Spielen.

Der wiedererkennbare, fröhliche Comic-Stil macht auch eine Versöhnung möglich. Und zwar mit denen, die in den 90er Jahren die bizarre Realverfilmung «Super Mario Bros» angesehen haben. Der etwas zu düstere Film-Flop von 1993 erinnerte so gar nicht an die fröhliche Comicwelt für Kinder. Auch Hauptdarsteller Bob Hoskins resümierte das Projekt 2007 in einem Interview mit dem «Guardian»: «Die ganze Erfahrung war ein Albtraum.» Der neue Film lädt dagegen zum Mitfiebern ein.

Mario wurde Kult

Zum ersten Mal tauchte Mario 1981 im Spiel «Donkey Kong» auf. 1985 brachte das japanische Unternehmen Nintendo dann das inzwischen weltberühmte Videospiel «Super Mario Bros» auf den Markt – in dem der Klempner in der Hauptrolle die Prinzessin retten musste. Mehr als 200 Spiele und millionenfache Verkäufe machten die kleine schnauzbärtige Figur zum Kult.

«Mario war eine der ersten Videospiel-Figuren, mit der man aufwachsen konnte», sagte Linda Breitlauch, Gamedesign-Professorin an der Hochschule Trier, der dpa. «Die Marke existiert quasi seit Beginn der kommerziellen Computerspielindustrie.»

Überzeugend sei dabei weniger die Story, sondern das Spielprinzip. «Jump ‘n’ Run ist der Klassiker für Kinder und Jugendliche», so Breitlauch. Die Zielgruppe beherrsche die dafür nötige Hand-Augen-Koordination am besten. Das Mario-Franchise sei auch so beliebt, weil es einen Wettbewerb ermögliche und durch das Spielen mit Freunden und Familie soziale Erlebnisse entstehen könnten. «Und wenn man mit einem Videospiel aufwächst, bleibt das natürlich in Erinnerung», so Breitlauch. Bleibt also nur zu sagen: «Let’s-a go!»

Der Super Mario Bros. Film, USA 2023, 93 Minuten, FSK ab 6, von Aaron Horvath und Michael Jelenic, Originalstimmen: Chris Pratt, Anya Taylor-Joy, Charlie Day

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Bericht: Japans Ministerpräsident besucht Ukraine

Tokio (dpa) – Japans Ministerpräsident Fumio Kishida besucht Medienberichten zufolge heute die Ukraine. Kishida sei nach Abschluss eines Besuchs in Indien auf dem Weg in die Ukraine, wo er Präsident Wolodymyr Selenskyj treffen werde, berichtete der japanische Sender NHK World unter Berufung auf Vertreter der Regierung und Regierungspartei. Weiterlesen

Japans Wirtschaft geringer gewachsen als erwartet

Tokio (dpa) – Japans Wirtschaft ist angesichts der gestiegenen Inflation im Schlussquartal 2022 geringer gewachsen als zunächst berechnet. Nach revidierten Daten der Regierung vom Donnerstag stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der vor Deutschland drittgrößten Volkswirtschaft der Welt auf das Jahr hochgerechnet um 0,1 Prozent.

Zunächst hatten die amtlichen Statistiker ein Plus von 0,6 Prozent errechnet. Grund für die Korrektur nach unten ist, dass sich die Bürgerinnen und Bürger des fernöstlichen Inselreiches angesichts der gestiegenen Inflation mit verstärkten Ausgaben zurückhielten. Weiterlesen

Japans neue Trägerrakete startet fehl

Tanegashima (dpa) – Kurz nach dem Abheben einer neu entwickelten japanischen Trägerrakete hat die Raumfahrtagentur Jaxa die Selbstzerstörung der Rakete ausgelöst. Als Grund wurde genannt, dass der Antrieb der zweiten Raketenstufe nicht gezündet habe. Der Nachfolger der zuverlässigen Trägerrakete H2A – Japans erste Neuentwicklung einer großen Trägerrakete seit rund 30 Jahren – war am Dienstag vom Weltraumbahnhof Tanegashima im Südwesten des Inselreiches abgehoben.

Bereits am 17. Februar war der geplante Jungfernflug der Rakete in letzter Minute wegen eines Elektronikfehlers abgebrochen worden. Schon dieser Startversuch hatte zwei Jahre hinter dem Zeitplan gelegen. Nach den wiederholten Anläufen und dem Fiasko am Dienstag schrieb die konservative japanische Tageszeitung «Sankei Shimbun» von einer «Enttäuschung». Dabei sollte die H3 zum Katalysator für eine Expansion des japanischen Raumfahrtgeschäfts werden. Weiterlesen

Südkorea will Streit um ehemalige Zwangsarbeiter lösen

Seoul/Tokio (dpa) – Südkorea hat einen entscheidenden Vorstoß zur Beilegung des Streits mit Japan um die Entschädigung ehemaliger koreanischer Zwangsarbeiter gemacht. Außenminister Park Jin verkündete am Montag in Seoul einen Plan, wonach Opfer oder ihre Hinterbliebenen über einen öffentlichen Fonds entschädigt werden.

In diesen Fonds sollen private Spenden fließen. Direkte Zahlungen japanischer Firmen an die Opfer sind demnach nicht vorgesehen. Während der Kolonialherrschaft Japans über Korea (1910-45) und des Zweiten Weltkriegs hatten japanische Unternehmen nach Schätzungen Hunderttausende Koreaner zur Arbeit gezwungen.

Während Japan und die USA die Pläne begrüßten, wurden sie von verschiedenen Bürgergruppen in Südkorea heftig kritisiert. Vor dem Außenministerium in Seoul kam es zu lautstarken Protesten. Seoul hoffe, durch die jetzige Lösung könnten die Konflikte mit Japan überwunden werden, sagte Park. «Ich denke, das ist die letzte Chance.» Weiterlesen

Welttag des Kompliments: Andere Kulturen – andere Ausdrücke

Von Serhat Koçak, dpa

Berlin (dpa) – «Ein hübsches Kompliment ist wie ein Sandwich: zwischen zwei Alltäglichkeiten etwas Besonderes», soll einst die deutsch-amerikanische Schauspielerin Marlene Dietrich gesagt haben. Doch ein gut gemeintes Kompliment kann falsch interpretiert werden – und damit auch die gute Absicht dahinter. Am Mittwoch (1. März) ist Welttag der Komplimente – ein guter Zeitpunkt also, um einen Blick auf verschiedene Arten von Komplimenten zu werfen.

Missverständnisse entstehen besonders schnell zwischen Menschen aus verschiedenen Kulturen. Das kann schon mit einer einfachen Geste beginnen: In Deutschland und weiten Teilen Europas bedeutet der nach oben gestreckte Daumen etwas Positives wie «Gut gemacht», «Super» oder «Alles in Ordnung». In Australien oder Griechenland etwa ist dieser Fingerzeig eine obszöne Geste und gilt als vulgäre Beschimpfung. Wenn man den Daumen mehrmals nach oben bewegt, wird daraus sogar ein rüder sexueller Affront.

Zurückhaltung in Japan

Eine im Vergleich zur deutschen ganz andere Komplimente-Kultur herrscht in Japan. Die Bewohner des Inselstaats sind ein sehr zurückhaltendes Volk, daher werden Komplimente nur selten vergeben. «Neulich hat mir ein Augenoptiker ins Gesicht gesagt, ich würde bei meiner flachen Nase ein anderes Nasenpad benötigen», erzählt Kulturleiterin Akiko Kawauchi vom Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin. Sie wohne schon ihr ganzes Leben in Deutschland, so dass sie die Bemerkung als ehrliche und neutral zu verstehende Aussage deute. «Wäre ich jedoch direkt aus Japan gekommen, hätte ich seine Aussage als unhöfliche und brüske Beleidigung empfunden.»

Eine hohe Nase zu haben, gilt in Japan als Schönheitsideal. Das Gegenteil würde man dem Gegenüber also nicht ins Gesicht sagen, erklärt Kawauchi. Ebenso wie die Bemerkung von doppelten Lidfalten, die die Augen größer machen. Auch die in Japan übliche noble Blässe gilt als Kompliment im Gegensatz zu gebräuntem Teint im Sommer, der bei Frauen früher – heutzutage nicht mehr so stark – als ländlich belächelt wurde.

Die Kunst der Metapher

Mit Hilfe von Metaphern kann man beispielsweise eine Wertschätzung oder Liebe gegenüber jemandem ausdrücken. So auch in Indonesien. Graues oder weißes Haar sei ein Indiz für das Altern, sagt Lektorin Esie Hanstein vom Institut für Asien- und Afrikawissenschaften (IAAW). Doch in Form einer Metapher bekommt es wiederum eine andere Bedeutung. Um die Liebe eines Menschen zu gewinnen, sei man bereit, so lange zu warten, «bis mein Haar weiß wird».

Ähnliche Respektsbekundungen gibt es auch in Brasilien: Dort wird jemand mit viel Erfahrung «macaco velho» genannt – zu Deutsch: alter Affe. Metaphern dieser Art lassen sich in vielen Ländern Südamerikas finden, erklärt der emeritierte Professor für brasilianische Literatur, Flavio Wolf de Aguiar.

Der Ausdruck geht auf ein brasilianisches Sprichwort zurück: «Ein weiser alter Affe steckt seine Hand nicht in einen Topf.» Das bedeutet, dass eine Person mit Erfahrung nicht in Schwierigkeiten geraten kann, sagt Aguiar. Denn in Brasilien essen Affen gerne aus topfartigen Früchten eines Baumes. Steckt ein junger Affe seine Hand in den Fruchttopf, bleibt er mit der geschlossenen Faust stecken.

In Kamerun bedient man sich ebenfalls gerne Metaphern, um Wertschätzung auszudrücken. So kann jemand schon mal als alter Topf (vieille marmite) bezeichnet werden. Das ist dann keine Beleidigung, sondern dem Gelobten werden große Kochkünste zugesprochen. Denn die Kamerunerinnen und Kameruner finden, dass man in alten Töpfen das beste Essen kochen kann. Und wird man nach dem imposanten Baum Baobab gerufen, dann hat man eine gute Leistung erbracht und gilt gleichzeitig als respektierte Person.

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Bericht: Chipfertiger TSMC will zweites Werk in Japan bauen

Tokio (dpa) – Der weltgrößte Chipauftragsfertiger TSMC will einem Zeitungsbericht zufolge ein zweites Werk im japanischen Kumamoto bauen. Die Gesamtinvestitionen werden bei mehr als einer Billion Yen (knapp 7 Mrd Euro) erwartet, berichtet die japanische «Nikkan Kogyo» ohne Angaben von Quellen. Das erste Werk soll Ende 2024 an den Start gehen, das nun neu geplante Ende des Jahrzehnts. TSMC verhandelt dem Bericht zufolge über Subventionen der öffentlichen Hand sowie Investitionen durch Kunden. Weiterlesen

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