Wittlich-Land Helau!

Wittlich. „Tagsüber Zirkus, abends Theater“ – unter diesem Motto entzogen die Möhnen von Wittlich-Land dem „Direktor“ Manuel Follmann pünktlich um 11.11 Uhr den Schlüssel des Chapiteaus. Weiterlesen

Schauspielerin, Sängerin, Urkölnerin – Lotti Krekel ist tot

Von Christoph Driessen, dpa

Köln (dpa) – Manchmal hatte Lotti Krekel einfach unwahrscheinliches Glück – zum Beispiel als sie mit fünf Jahren auf der Straße entdeckt wurde. Aber wer der Urkölnerin länger zuhörte, erfuhr vor allem, wie unsicher ein so langes Schauspielerinnen-Leben ist. «Es erfordert ganz viel Disziplin», sagte sie 2016 der Deutschen Presse-Agentur. «Und man muss ständig bereit sein, sich auf neue Dinge einlassen, auch wenn man anfangs denkt ‘Das schaffe ich nie!’». Jetzt ist Lotti Krekel im Alter von 81 Jahren gestorben.

Der Vater von Marius Müller-Westernhagen, der Schauspieler Hans Müller-Westernhagen, hatte sie als Fünfjährige an der Hand ihrer Mutter in der Kölner Innenstadt gesehen. «Meine Mutter kannte ihn flüchtig, und da hat er zu ihr gesagt: ‘Ach, die ist aber niedlich, gehen Sie mit der doch mal zum Kinderfunk!’» So fing alles an.

«Ich bin nicht die Tochter von Millowitsch»

Irgendwann flatterte ein Telegramm in die Schule: Willy Millowitsch wollte sie für die Rolle eines jungen Mädchens engagieren. Die Fernsehübertragungen seiner rheinischen Schwänke erreichten in der Nachkriegszeit Einschaltquoten von bis zu 85 Prozent. So wurde Krekel zur bekanntesten Kölnerin der Nachkriegszeit. Allerdings hielten die meisten sie für Millowitschs Tochter. «Ich hab mir den Mund fusselig geredet, weil ich immer wieder gesagt habe: ‘Nein, ich bin nicht die Tochter von Millowitsch. Der hat drei eigene Töchter.’»

Dann setzte eines Tages ein Journalist eine Nachricht in die Welt: Die hübsche Lotti, 17 Jahre alt, wünsche sich sehnlichst ein Kind – und suche dafür einen Mann für eine Nacht. «Natürlich hat der das im Alleingang gemacht, ohne es mit mir abzusprechen!» Das Telefon stand nicht mehr still.

Und Millowitsch behandelte sie fortan wie Luft. «Der guckte immer an mir vorbei, er hat mich geschnitten. Das habe ich drei Tage ausgehalten, und dann habe ich gesagt: Das hat keinen Sinn. Ich bin bei ihm ausgestiegen, nach elf Jahren. Ich bin nach Hause gegangen und hatte nichts. Absolut nichts.»

Neustart mit Schlagern

Das war eine dieser Situationen, in der sie sich auf etwas Neues einlassen musste. Sie begann, Schlager zu singen – «Ne Besuch im Zoo» und «Mir schenke dä Ahl e paar Blömcher» waren ihre großen Hits. Dadurch wurde sie noch bekannter – und diesmal unter ihrem richtigen Namen. Es gab Angebote vom Fernsehen und vom Film, so spielte sie an der Seite von Horst Buchholz und unter Regisseur Wolfgang Staudte. Sogar Millowitsch meldete sich wieder.

Bei einer Theaterproduktion lernte sie ihren Mann kennen, den Schauspieler Ernst Hilbich. «Im Nachhinein», sagte sie, «war dieser schlimme Artikel ein Segen, denn sonst wäre ich sicher für immer bei Millowitsch geblieben.»

Enges Verhältnis zur Schwester

So wie sie in den Anfangsjahren oft für eine Millowitsch-Tochter gehalten wurde, verwechselte man sie später zuweilen mit ihrer elf Jahre jüngeren Schwester Hildegard Krekel. So geschehen etwa bei ihrem Engagement für die WDR-Serie «Die Anrheiner» – eigentlich wollte man Hildegard haben. Letztlich spielten dann beide Schwestern mehr als zehn Jahre erfolgreich nebeneinander.

2013 starb Hildegard Krekel an Krebs. Danach war das Leben für Lotti Krekel nicht mehr so wie vorher. «Sie fehlt mir wie die Luft zum Atmen», erzählte sie oft. «Wir hatten keine Geheimnisse voreinander, haben alles besprochen. Jeden Tag. Manchmal meine ich noch, ihr Lachen zu hören.» Für Lotti Krekel, eine schmale und leise Frau, war die quirlige Schwester immer der Gegenpol. «Sie war ein Wirbelwind, eine sonnige Natur. Sie hat mich immer wieder aufgemöbelt, und das hat mir gut getan.» Das Theater hat sie nicht losgelassen. «Aufhören?», fragte sie kurz vor ihrem 75. Geburtstag entrüstet. «Das kann man als Schauspielerin nie!»

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RKI: Mehr Corona-Ansteckungen in Karnevalshochburgen

Berlin (dpa) – Nach der Karnevals- und Faschingszeit mit vielen Feiern und Veranstaltungen zeigen sich nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) mehr Corona-Ansteckungen.

Eine Zunahme der Inzidenzwerte sei «in Regionen mit stärkeren Karnevalsaktivitäten zu beobachten», heißt es im RKI-Wochenbericht von Donnerstagabend. Demnach setzte sich vergangene Woche ein bundesweiter Inzidenzanstieg auf niedrigem Niveau fort: Er wurde auf plus 14 Prozent im Vergleich zur Woche zuvor beziffert. Besonders stark stiegen die Werte jedoch in Rheinland-Pfalz (36 Prozent), Nordrhein-Westfalen (35 Prozent) und dem Saarland (34 Prozent) sowie in der Altersgruppe 20 bis 29 Jahre. Diese Angaben beziehen sich nur auf im Labor bestätigte Corona-Fälle. Weiterlesen

21-Jährige stirbt nach Unfall bei Rosenmontagsumzug in Halle

Halle (dpa) – Nach dem Unfall mit einem Mottowagen während des Rosenmontagsumzugs in Halle ist die schwer verletzte Fußgängerin im Krankenhaus gestorben. Das teilt die Polizei mit. Demnach erlag die 21-Jährige ihren Verletzungen in einem Krankenhaus in Halle.  Die Frau war am Rosenmontag von einem Karnevalswagen erfasst worden.   Nach dem Unfall wurde der Umzug abgebrochen, der in diesem Jahr nach zwei Jahren coronabedingter Pause wieder starten konnte. Auch die Abschlussveranstaltung auf dem Marktplatz wurde abgesagt. Die Polizei ermittelt weiter zum genauen Unfallgeschehen.

Mehr betrunkene Kinder an Rosenmontag: Weniger Einsätze

Mainz (dpa/lrs) – Beim Rosenmontagszug in Mainz sind der Polizei 82 betrunkene Kinder und Jugendliche aufgefallen – mehr als doppelt so viele wie 2020 vor der Pandemie. Damals seien Jugendamt und Polizei bei gemeinsamen Kontrollen auf 38 «stark alkoholisierte» Kinder und Jugendliche getroffen, teilte die Polizei am Fastnachtsdienstag mit. Der Anstieg könne auch auf das schöne Wetter oder mehr Kontrollen zurückzuführen sein, sagte Polizeisprecher Rinaldo Roberto. Die übrige Bilanz des Fastnachtsumzugs nach zwei Jahren Pause fällt durchweg positiv aus.

Trotz eines Besucherrekords von weit über einer halben Million Menschen in der Mainzer Innenstadt und ausgelassenen Feiern bis in die Nachtstunden habe es weniger Straftaten, weniger Widerstandshandlungen gegen Einsatzkräfte, weniger Platzverweise – und überhaupt weniger Anlässe für Einsätze gegeben. Weiterlesen

Vandalismus an Polizeifahrzeug

Bernkastel-Kues. Am Fastnachtsamstag beschädigte eine bislang unbekannte Person einen Dienstbus der Bereitschaftspolizei, vermutlich zwischen 20.00 und 01.00 Uhr, durch einen Tritt oder Schlag gegen den vorderen rechten Kotflügel. Weiterlesen

Straßenfastnacht geht weiter – Schärensprung in Trier-Biewer

Trier (dpa/lrs) – Mit Umzügen läuten die Narren am Dienstag das Ende des Straßenkarnevals in Rheinland-Pfalz ein. Einen Tag vor Aschermittwoch zieht beispielsweise ein närrischer Zug durch den Neuwieder Stadtteil Heimbach-Weis (13.11 Uhr). Im Trierer Ortsteil Biewer ist der traditionelle Schärensprung (14.11 Uhr) ein Fastnachtshöhepunkt. Der Jeckenzug wird von einer Kette springender Karnevalisten angeführt. Mit diesem jahrhundertealten Brauch soll der Winter verabschiedet werden. Der Fastnachtsdienstag wird auch Veilchendienstag genannt.

Straßenfastnacht bei Sonnenschein im Saarland

Saarbrücken (dpa/lrs) – Bei frühlingshaftem Sonnenschein haben im Saarland Hunderttausende die Rückkehr der Straßenfastnacht nach der Corona-Pandemie gefeiert. Bei den beiden größten Rosenmontagszügen in Saarbrücken-Burbach und Neunkirchen waren laut dem Landespolizeipräsidium jeweils um die 100.000 feierlustige und meist bunt verkleidete Narren auf den Beinen. Viele bejubelten dicht gedrängt an Straßenrändern die Musikkapellen und Motivwagen. Größere Zwischenfälle gab es laut Polizei vorerst nicht. In den Narrenhochburgen im Saarland sollte das Feiern am Abend in zahlreichen Gaststätten weitergehen.

Narren feiern wieder beim Rosenmontagszug in Trier

Trier (dpa/lrs) – Erstmals seit 2020 haben in Trier viele Menschen am Rosenmontag bei einem Umzug den Höhepunkt der Karnevalssaison gefeiert. Der Zug mit 75 Nummern und 1250 aktiven Teilnehmer startete um 12.11 Uhr unter dem Motto «Trier im Glück, Karneval ist zurück!» – und ging quer durch die Innenstadt. Bei strahlendem Sonnenschein säumten zahlreiche Närrinnen und Narren den Weg und riefen «Helau!». Der Rosenmontag – der wegen Corona zwei Mal ausgefallen war – verlief nach Angaben der Polizei zunächst ohne Vorkommnisse. «Es läuft gut», sagte ein Polizeisprecher.

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