Inflationsrate auf niedrigstem Wert seit August

Bad Ems (dpa/lrs) – Der Rückgang der Inflation in Rheinland-Pfalz setzt sich fort. Im April lag die Teuerungsrate im Bundesland im Jahresvergleich bei 7,1 Prozent und fällt damit auf den niedrigsten Wert seit August 2022, wie das Statistische Landesamt in Bad Ems am Freitag mitteilte. Im März hatte sie 7,4 Prozent betragen. Die Inflationsrate ist ein Maßstab dafür, wie sich die Preise für Verbraucher und Verbraucherinnen im Durchschnitt verändern. Weiterlesen

Neue BIP-Schätzung: Bleibt eine Rezession aus?

Wiesbaden (dpa) – Die hartnäckig hohe Inflation belastet Verbraucher und Unternehmen in Deutschland. Ökonomen rechnen dennoch im Schnitt mit einem leichten Anstieg der Wirtschaftsleistung zu Beginn des laufenden Jahres gegenüber dem Vorquartal. Europas größte Volkswirtschaft würde damit an einer Winterrezession vorbeischrammen. Das Statistische Bundesamt veröffentlicht an diesem Freitag (10.00 Uhr) eine erste Schätzung zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2023. Am Nachmittag folgen vorläufige Inflationszahlen für April. Gute Nachrichten dürften vom Arbeitsmarkt kommen.

Zum Jahresende 2022 war die deutsche Wirtschaft gegenüber dem Vorquartal um 0,4 Prozent geschrumpft. Sinkt das Bruttoinlandsprodukt zwei Quartale in Folge, sprechen Ökonomen von einer sogenannten technischen Rezession. Vor allem dank des milden Winters traten die schlimmsten Szenarien nicht ein – etwa eine Gasmangellage, die tiefe Spuren hinterlassen hätte. Weiterlesen

Reallöhne stärker gesunken als angenommen

Wiesbaden (dpa) – Die Reallöhne der Arbeitnehmer in Deutschland sind im vergangenen Jahr stärker gesunken als zunächst berechnet. Sie verringerten sich nach überarbeiteten Daten des Statistischen Bundesamtes um 4,0 Prozent. Es war der stärkste Rückgang seit Beginn der Zeitreihe 2008, wie die Wiesbadener Behörde am Donnerstag mitteilte. Zunächst waren die Statistiker von einem Minus von 3,1 Prozent ausgegangen. Weiterlesen

Bundesregierung erhöht Konjunkturprognose

Berlin (dpa) – Die Bundesregierung hat ihre Konjunkturprognose für dieses Jahr leicht erhöht. «Die deutsche Wirtschaft erweist sich nach der Corona-Krise auch in der Energiekrise als anpassungs- und widerstandsfähig», sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck.

Habeck sprach von erfreulichen Nachrichten. Die Bundesregierung erwartet für dieses Jahr nun ein Plus des Bruttoinlandsprodukts von 0,4 Prozent. Im Januar war sie von 0,2 Prozent ausgegangen.

Konjunkturindikatoren wie Industrieproduktion, Auftragseingänge und Geschäftsklima deuteten eine konjunkturelle Belebung im weiteren Jahresverlauf an, hieß es. Im kommenden Jahr soll die Wirtschaft laut Prognose um 1,6 Prozent wachsen. Weiterlesen

Konsum legt zu – auf niedrigem Niveau

Nürnberg (dpa) – Mit dem Frühlingserwachen steigt auch die Kauflaune in Deutschland: Das Konsumklima habe sich in Deutschland im April spürbar erholt, teilte das Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK am Mittwoch als Ergebnis ihrer jüngsten Studie mit. Für den Mai prognostiziert GfK ein Konsumklima auf einem Wert von minus 25,7 Punkten, 3,6 Punkte besser als im April. Vor der Corona-Pandemie lag das Konsumklima vergleichsweise konstant bei etwa plus 10 Punkten.

Somit werde der private Konsum im längerfristigen Vergleich in diesem Jahr erneut eher schwach ausfallen und keinen Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland leisten können, prognostizierte GfK. Weiterlesen

Ifo-Geschäftsklima steigt sechstes Mal in Folge

München (dpa) – Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im April weiter aufgehellt. Das Ifo-Geschäftsklima stieg zum Vormonat um 0,4 Punkte auf 93,6 Zähler, wie das Ifo-Institut in München mitteilte. Es ist der sechste Anstieg des wichtigen Konjunkturbarometers in Folge. Analysten hatten im Schnitt mit einer Verbesserung auf 93,4 Punkte gerechnet. Im Detail fielen die Resultate allerdings durchwachsen aus. Die etwa 9000 befragten Unternehmen bewerteten zwar ihre Zukunftsperspektiven besser, die aktuelle Wirtschaftslage wurde aber schlechter bewertet.

In der Industrie und am Bau stieg das Geschäftsklima, unter Dienstleistern und im Handel verschlechterte es sich. «Die Sorgen der deutschen Unternehmen lassen nach, aber der Konjunktur fehlt es an Dynamik», kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Weiterlesen

Einkaufsstraßen in der Krise: Das Ladensterben geht weiter

Von Erich Reimann dpa

Berlin (dpa) Verschlossenen Ladentüren, verklebte Schaufenster und abmontierte Leuchtreklamen: In immer mehr Einkaufsstraßen in Deutschland hinterlässt das Ladensterben unübersehbare Spuren. Und auch die weiteren Aussichten sind eher düster.

Allein in diesem Jahr werden nach einer Prognose des Handelsverbandes Deutschland (HDE) rund 9000 weitere Geschäfte aufgeben.Oft, weil die sinkende Kaufkraft der Menschen und die steigenden Kosten eine Weiterführung unattraktiv machen. Damit bleiben bundesweit – abgesehen von Kleinstbetrieben – laut HDE noch 311.000 Geschäfte übrig. Zum Vergleich: 2015 waren es noch fast 373.000.

«Angesichts der Zahlen der letzten Jahre müssen in allen Innenstädten und bei der Politik alle Alarmglocken läuten. Denn ohne erfolgreichen Einzelhandel haben die Stadtzentren kaum Zukunftsperspektiven», warnte am Montag HDE-Präsident Alexander von Preen. «Stirbt der Handel, stirbt die Stadt.»

Corona-Pandemie verstärkte Trend

Tatsache ist: Die Zahl der Läden in Deutschland schrumpft schon seit geraumer Zeit. Besonders stark war der Rückgang in den von der Corona-Pandemie geprägten Jahren 2020 bis 2022, als die Zahl der Geschäfte pro Jahr um 11.000 zurückging. Doch auch in den Vorkrisenjahren 2015 bis 2019 machten jährlich durchschnittlich 5000 Läden dicht.

Öffentliche Aufmerksamkeit bekommen dabei vor allem die Filialschließungen bekannter Ketten: die geplante Schließung von 47 Galeria-Karstadt-Kaufhof-Warenhäusern, die Abwickelung zahlreicher Filialen der Schuhhandelskette Görtz oder die angekündigte Verkleinerung des Filialnetzes der Modekette Gerry Weber. Doch der größte Teil der Schließungen entfällt laut HDE auf kleinere Fachhändler – auf Modeboutiquen, Schuhläden und Bäckereien.

Nicht zuletzt der Online-Handel hat in den vergangenen Jahren die Geschäftsgrundlage verändert. In der Corona-Krise haben sich noch mehr Kunden daran gewöhnt, auch über das Internet einzkaufen.

Große Ketten schließen Filialen

Es gebe viele mittelständische Händler, die ihre Boutiquen, Schuhläden, Sportfachgeschäfte oder Parfümerien sang- und klanglos abwickelten, sagte kürzlich der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Gleichzeitig dünnten auch viele große Ketten ihre Filialnetze aus. «Das sieht man vielleicht noch nicht in den 1A-Lagen, aber man sieht es in den Stadtbezirken großer Städte, und man sieht es vor allem auch in kleineren und mittleren Städten und Gemeinden.»

Auch etliche Geschäftsmodelle, die vor kurzem noch angesagt und zukunftsorientiert wirkten, spüren angesichts der sinkenden Kaufkraft vieler Menschen plötzlich Gegenwind. «Bio-Fachgeschäfte und Hofläden stecken zum Teil in einer existenziellen Krise», sagte kürzlich der Handelsexperte Stephan Rüschen von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Heilbronn. Auch viele Unverpackt-Läden mussten schließen.

Angesichts des Leerstands in vielen Städten drängt der HDE auf ein stärkeres Engagement der Kommunen. Er wünscht sich eine Gründungsoffensive, um das Ladensterben zu stoppen. «Unbürokratische und schnelle Genehmigungsprozesse für Umbauten und Umwidmungen müssen ganz oben auf die Prioritätenliste», sagte von Preen. Neuansiedlungen und Gründungen bräuchten optimale Bedingungen.

Lücken schnell schließen

Eine wichtige Rolle könne dabei der Einsatz von Ansiedlungsmanagerinnen und -manager in den Kommunen spielen. Es sei im Interesse aller Beteiligten, die Lücken in den Stadtzentren so schnell wie möglich wieder zu schließen. Ansonsten drohe eine Kettenreaktion mit noch mehr Leerständen und einer Spirale nach unten, sagte von Preen.

Dass es mit der Attraktivität vieler Innenstädte schon jetzt nicht mehr zum Besten steht, zeigte Ende vergangenen Jahres eine Befragung von fast 69.000 Menschen in 111 Innenstädten durch das Institut für Handelsforschung (IFH). Die Antworten auf die Frage: «Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie diese Innenstadt Freund:innen oder Bekannten weiterempfehlen» waren alarmierend. In rund jeder zweiten Stadt überwog die Zahl derer, die die Innenstadt nicht weiterempfehlen würden. Nur jede vierte Stadt empfanden die Besucher als so attraktiv, dass sie Freunden zu einem Besuch raten würden. «Fakt ist, dass die Mehrzahl der deutschen Innenstädte, mehr Kritiker als überzeugte Fans hat», sagte IFH-Geschäftsführer Boris Hedde danach.

Nach Einschätzung des Hauptgeschäftsführers des Handelsverbandes Textil Schuhe Lederwaren (BTE), Rolf Pangels, bleibt nur noch wenig Zeit daran etwas zu ändern: «Wenn die Planungspolitik nicht endlich klar und deutlich gegensteuert, wird der weitere Niedergang der Innenstädte nicht mehr aufzuhalten sein.»

Weiterlesen

ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland fallen deutlich

Mannheim (dpa) – Die Konjunkturerwartungen von Finanzexperten in Deutschland haben sich erneut deutlich eingetrübt. Das Stimmungsbarometer des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW fiel im April gegenüber dem Vormonat um 8,9 Punkte auf 4,1 Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim mitteilt. Analysten hatten hingegen mit einem Anstieg auf 15,6 Punkte gerechnet. Bereits im März war der Index nach fünf Anstiegen in Folge eingebrochen. Weiterlesen

Unerwarteter Schwung für Chinas Wirtschaft: 4,5 Prozent Plus

Von Andreas Landwehr, dpa

Peking (dpa) – Chinas Wirtschaft hat sich überraschend stark erholt: Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt wuchs im ersten Quartal um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum – so schnell wie seit einem Jahr nicht mehr. Der Sprecher des Statistikamtes, Fu Linghui, sprach am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Peking von einem «guten Start». Doch hob er das weiter «schwierige und wechselhafte internationale Umfeld» sowie die unzureichende heimische Nachfrage hervor: «Die Grundlagen für die Erholung sind noch nicht stabil.»

Nach dem Ende der strengen Null-Covid-Strategie Anfang Dezember und der Corona-Infektionswelle zum Jahreswechsel war das Wachstum in den ersten drei Monaten deutlich schneller als im letzten Quartal 2022, als nur 2,9 Prozent erreicht wurden. Es ist aber noch etwas langsamer als die Vorgabe der Regierung mit «rund fünf Prozent» für das laufende Jahr. Wegen der Belastungen durch wiederkehrende Lockdowns, Zwangsquarantäne und Störungen der Lieferketten war Chinas Wirtschaft im vergangenen Jahr nur um drei Prozent gewachsen.

Über mögliche Konjunkturmaßnahmen wird spekuliert

Doch nach der Aufhebung der Covid-19-Beschränkungen füllen sich die Einkaufszentren und Restaurants wieder. Der Alltag ist weitgehend zurückgekehrt. Die Wirtschaftsplaner hoffen jetzt vor allem darauf, dass die Verbraucher wieder mehr Geld ausgeben. Die Einzelhandelsumsätze stiegen im ersten Quartal um 5,8 Prozent, nachdem sie im vergangenen Jahr um 0,2 Prozent zurückgegangen waren. Im März legten die Einzelhandelsumsätze stärker als erwartet um 10,6 Prozent zu.

Die Erholung ist allerdings auch aus Sicht der Zentralbank noch nicht ausreichend gesichert, so dass über mögliche Konjunkturmaßnahmen spekuliert wird. «Die Wirtschaft zeigt einen Trend des Aufschwungs und der Verbesserung, aber die Grundlagen der Erholung sind noch nicht solide», hatte es am Freitag – ähnlich wie jetzt beim Statistikamt – von Seiten der Notenbank geheißen. Es werde «ein angemessenes Kreditwachstum mit einem stabilen Tempo beibehalten». Auch solle der private Konsum gefördert und ausreichend Liquidität gesichert werden.

Starker Zuwachs bei Exporten

Wichtige konjunkturelle Frühindikatoren versprühten auch keinen Optimismus. So verschlechterte sich die Stimmung in den Chefetagen des herstellenden Gewerbes im März. Der Einkaufsmanagerindex des Wirtschaftsmagazins «Caixin» fiel von 51,6 auf 50 Punkte. Ein Wert unter der 50-Zähler-Marke deutet auf Kontraktion der industriellen Tätigkeit hin. Auch der offizielle Index, der stärker große und staatliche Unternehmen betrachtet, fiel um 0,7 auf 51,9 Punkte. Die Industrieproduktion legte im ersten Quartal auch nur um drei Prozent zu. Im März lag der Anstieg mit 3,9 Prozent unter den Erwartungen.

Das Wirtschaftswachstum wurde möglicherweise auch durch den unerwartet starken Zuwachs der Exporte im März angekurbelt. Der Wert der chinesischen Ausfuhren schnellte um 14,1 Prozent in die Höhe. Es war der erste Zuwachs seit fünf Monaten. Der Anstieg wurde durch die Beseitigung der Lieferkettenprobleme nach der Covid-Welle und durch Nachholeffekte erklärt. Experten weisen allerdings auf die nach wie vor relativ schwache globale Nachfrage nach Produkten «Made in China» hin, die die Aussichten für Chinas Exportmaschinerie verdunkelt.

Weiterlesen

Zahl der Bäckereibetriebe geht weiter zurück

Berlin (dpa) – Die ohnehin angespannte Lage für das Bäckerhandwerk in Deutschland hat sich durch die Energiekrise weiter verschärft. Etwas mehr als 9600 Bäckerbetriebe waren Ende 2022 in die Handwerksrolle eingetragen, teilte der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks mit. Das waren rund 3,6 Prozent weniger als im Jahr davor. Der Rückgang habe sich damit noch einmal beschleunigt, hieß es.

780 Bäckerei-Unternehmen verschwanden demnach vom Markt. Lediglich 422 Neugründungen gab es im selben Zeitraum. Immerhin: Im Jahr 2021 waren lediglich 380 neue Betriebe hinzugekommen.

Das Handwerk steckt in einem Strukturwandel. Die Zahl der Unternehmen geht seit Jahrzehnten kontinuierlich zurück. Im Jahr 2014 gab es noch mehr als 12 600 Handwerks-Bäckereien in Deutschland. Backshops und Supermarkt-Backstuben, in denen industriell gefertigte Brote, Croissants oder Brötchen lediglich aufgebacken werden, machen der Branche zu schaffen. Mit den niedrigen Preisen können die meistergeführten Bäckereien nicht mithalten. Weiterlesen

Ukrainische Wirtschaft um fast ein Drittel eingebrochen

Kiew (dpa) – Die ukrainische Wirtschaft ist in Folge des von Russland gestarteten Angriffskrieges im vergangenen Jahr um fast ein Drittel eingebrochen. Nach Angaben des ukrainischen Statistikamtes ist die Wirtschaftsleistung 2022 um 29,1 Prozent gesunken. Die Exporte gingen wegen der russischen Blockade ukrainischer Seehäfen um über 40 Prozent zurück. Den stärksten Einbruch verzeichnete die Bauwirtschaft, die um zwei Drittel schrumpfte, wie aus der Mitteilung in der Nacht zu Donnerstag weiter hervorging. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen