Heidelberg (dpa) – Im Kampf gegen steigende Zahlen von Krebserkrankungen weltweit muss die Prävention nach Ansicht von Experten stärker in den Vordergrund rücken. Die Erfolge der kurativen Medizin dürften nicht über die hohe Zahl von Krebsneuerkrankungen hinwegtäuschen, betonte der Chef des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), Michael Baumann, anlässlich des Weltkrebstages am Freitag.
«Es fehlt an evidenzbasierten, kosteneffektiven und flächendeckenden Präventionsangeboten.» Indes würden digitale Lösungen für vereinfachten Zugang zu Präventionsangeboten immer wichtiger.
Nach Angaben des Leiters des Heidelberger Instituts erkranken bundesweit noch immer 500.000 Menschen im Jahr neu an Krebs, 200.000 sterben daran. Weltweit werde sich die Zahl der Krebsneuerkrankungen von 19,3 Millionen im Jahr 2020 bis 2030 auf 30 Millionen erhöhen. In Deutschland werde die Zahl bis Ende des Jahrzehnts auf 600.000 Neuerkrankungen im Jahr wachsen. Zwar lebten 65 Prozent der Tumorpatienten – ohne Gebärmutterhals- und Hautkrebs – mindestens fünf Jahre nach der Krebsdiagnose, sie seien damit aber nicht vor Rückfällen geschützt. Insgesamt lebten in Deutschland vier Millionen Menschen mit und nach Krebs, so Baumann. Weiterlesen