Verkehrschaos auf der A3: Schnee sorgt für Stillstand

Neustadt/Bad Honnef. Auf der A3 im nördlichen Rheinland-Pfalz hat das Winterwetter am Mittwochabend für Stillstand gesorgt. Besonders zwischen den Anschlussstellen Bad Honnef/Linz und Neustadt/Wied kam der Verkehr in beiden Fahrtrichtungen zum Erliegen, wie die Polizei am Mittwochabend mitteilte. Es hätten sich kilometerlange Staus gebildet.

Tagsüber sei die Lage noch entspannt gewesen, habe sich aber aufgrund des anhaltenden Schneefalls am Abend verschlechtert. Autofahrer wurden dringend gebeten, die A3 zu meiden. Lkw-Fahrer sollen auf den Standstreifen ausweichen, um Streufahrzeugen Platz zu machen.

Am frühen Donnerstagmorgen teilte die Polizei mit, dass sich der Stau auf der A3 aufgelöst habe. Einige Lkw seien noch auf den Standstreifen, es blockierten aber keine Fahrzeuge mehr die Fahrbahn. Auch die Versorgung der Menschen im Stau sei nicht mehr notwendig. (dpa)

 

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Mutmaßliche Geldautomatensprenger festgenommen

Lüneburg (dpa). Polizeibeamte aus Niedersachsen und den Niederlanden haben in einer großangelegten Durchsuchungsaktion die mutmaßlich Verantwortlichen für 18 Geldautomatensprengungen in mehreren Bundesländern festgenommen. Mehrere Hundert Kräfte durchsuchten am frühen Donnerstagmorgen 21 Objekte in den Niederlanden und vollstreckten drei Haftbefehle, wie die Zentrale Kriminalinspektion Lüneburg mitteilte. Etwa 300 niederländische Polizeivollzugsbeamtinnen und Polizeivollzugsbeamte seien im Einsatz gewesen. Die Sprengungen hatten sich in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen ereignet.

Zahlreiche Beweismittel wurden beschlagnahmt, darunter hochmotorisierte Kraftfahrzeuge, präparierte Sprengvorrichtungen und scharfe Schusswaffen. Insgesamt konnte bei den Taten im Bundesgebiet eine Summe von mehr als einer Million Euro Bargeld erbeutet werden, wie es hieß.

 

 

 

Durchsuchungen wegen Verdachts auf Drogenhandel

Koblenz/Köln/Amsterdam (dpa). Polizei und Staatsanwaltschaft sind am Mittwoch gegen mutmaßliche Drogendealer in Deutschland und den Niederlanden vorgegangen. Es seien mehrere Haftbefehle vollstreckt und Wohn- und Geschäftsräume in Köln durchsucht worden, teilten die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz und die Zentrale Kriminalinspektion Oldenburg mit. Den Verdächtigen wird vorgeworfen, chemische Drogen über das sogenannte Darknet vertrieben zu haben.

Zwei Hauptbeschuldigte im Alter von 37 und 42 Jahren sollen von November 2019 bis Dezember 2021 in mehr als 9000 Fällen Handel mit Betäubungsmittel getrieben haben, hieß es. Nach bisherigen Ermittlungen sollen sie dabei einen Umsatz von mehr als 950.000 Euro gemacht haben.

Die Pakete mit den Drogen sollen laut Mitteilung über eine Postfiliale in Köln verschickt worden sein – nach Deutschland, Australien, Belgien, Bulgarien, in die Niederlande und die USA und zahlreiche andere Länder. Neben den beiden Hauptbeschuldigten seien daher auch zwei Kuriere aus den Niederlanden und der Betreiber und eine Mitarbeiterin der Kölner Postfiliale verdächtig.

Gegen einen Hauptbeschuldigten, die mutmaßlichen Kuriere und die Verantwortlichen der Postfiliale wurden Haftbefehle des Amtsgerichts Koblenz in Deutschland und im Königreich Niederlande vollstreckt. Der zweite Hauptverdächtige sei untergetaucht. Insgesamt seien am Mittwoch mehr als 100 deutsche und niederländische Kräfte im Einsatz gewesen.

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Galeria hat zahlreiche Warenhäuser geschlossen

Essen (dpa). Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof hat im Zuge seiner Sanierungsbemühungen in diesem Monat bereits zahlreiche Warenhäuser geschlossen. Eine Übersicht des Unternehmens im Internet listete am Donnerstag 19 Filialen als «geschlossen» auf. Weiterlesen

Angst vor Habecks Gesetz: Run auf Öl- und Gasheizungen

München (dpa). Das vom Bund geplante Öl- und Gasheizungsverbot hat in diesem Frühjahr zunächst den gegenteiligen Effekt: Heizungsbaubetriebe und -verbände in mehreren Bundesländern melden rekordverdächtige Bestellungen von fossilen Heizungen, inklusive monatelanger Lieferzeiten. Manche Handwerksbetriebe raten ihren Kunden bereits von einer neuen Ölheizung ab, weil nicht gewährleistet ist, dass diese noch vor Jahresende geliefert werden kann.

An diesem Freitag behandelt der Bundesrat das neue Gebäudeenergiegesetz aus dem Ressort von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), das zum 1. Januar in Kraft treten soll. «Wir haben einen Run auf Öl- und Gasheizungen», sagt Jürgen Engelhardt, Geschäftsführer des Fachverbands Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Klempnertechnik Niedersachsen. «Herr Habeck hat genau das Gegenteil erreicht von dem, was er wollte.»

Ganz im Süden Deutschlands zeichnet Handwerksmeister Gerhard Hardrath ein ganz ähnliches Bild: «Jetzt überrennen wir aktuell die Industrie mit der Nachfrage nach Ölkesseln», sagt der Oberinnungsmeister der Heizungs- und Sanitärbetriebe im oberbayerischen Landkreis Rosenheim. Die aktuellen Lieferzeiten etwa für eine neue Ölheizung beziffert der Handwerksmeister auf etwa ein halbes Jahr, unterschiedlich je nach Hersteller und Typ.

Wärmepumpen sind schon lange knapp und noch schwerer zu bekommen: «Da liegen die Lieferzeiten auch schon mal zwischen neun und zwölf Monaten», sagt ein Sprecher des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (SHK) in Sankt Augustin. «Und selbst wenn Wärmepumpen geliefert werden, fehlen oft noch Bauteile, um sie funktionsfähig einzubauen.»

Der Zentralverband bestätigt, dass die Heizungsbauer derzeit häufig nicht wissen, wozu sie ihren Kunden raten solle: «Unseren Betrieben fehlt aktuell die Rechtssicherheit bei Planung, Beratung und Bauausführung.»

Kunden sind verunsichert

Der Bundesverband der Heizungsindustrie meldete am Dienstag einen Rekordabsatz von 306.500 Anlagen im erste Quartal. Der Verkauf klimafreundlicher Wärmepumpen schoss auf 96.500 Anlagen in die Höhe, im Jahresvergleich mit einem Plus von 111 Prozent mehr als eine Verdopplung.

Doch Gas- und Ölheizungen wurden mit insgesamt 188.500 Anlagen nach wie vor sehr viel häufiger verkauft, davon 168.000 mit Gas und 20.500 mit Öl befeuert. Ölheizungen waren in den vergangenen Jahren wenig gefragt, nun haben sich die Verkaufszahlen ebenfalls verdoppelt.

Heizungsbauer seien mittlerweile «auch Psychologen und Seelsorger», sagt Engelhardt. Die Kunden sind verunsichert, das liegt vor allem an den Kosten. Wärmepumpen sind nach einer groben Faustformel etwa dreimal so teuer wie eine fossile Heizung.

Das beschäftigt keineswegs nur private Hausbesitzer, sondern auch Wohnungsgesellschaften. Hans Maier, der Direktor des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen, beziffert die Kosten einer Wärmepumpe für ein Zehnfamilienhaus auf etwa 100.000 Euro, verglichen mit 30.000 für eine Gasheizung.

Und abgesehen davon sind nach Schätzung Maiers die Hälfte aller Mietshäuser für den Einbau von Wärmepumpen im jetzigen Zustand ungeeignet. Eine Wärmepumpe lässt sich zwar auch bei einem unsanierten Haus installieren: «Aber dann geht der Stromverbrauch durch die Decke», sagt der niedersächsische SHK-Chef Engelhardt.

Eine pauschale Formel, welche Häuser für den Einbau von Wärmepumpen modernisiert werden müssen, gibt es nicht. «Jedes Gebäude ist individuell», sagt Engelhardt. Doch auch er schätzt, dass etwa die Hälfte der Wohngebäude für den Einbau einer Wärmepumpe nachgerüstet werden müsste, etwa mit besserer Dämmung oder Fußboden- beziehungsweise Wandheizung.

«Maßnahmen nicht erschwinglich»

Das kann die Kosten in Höhen treiben, die für viele Hausbesitzer nicht oder nur sehr schwer bezahlbar sind. «Solche Maßnahmen sind eben für den Großteil der Menschen in Deutschland nicht erschwinglich», kritisierte kürzlich Hans-Peter Sproten, Hauptgeschäftsführer des SHK-Fachverbands in Nordrhein-Westfalen.

In ländlichen Regionen wohnen viele Menschen im eigenen Haus, sind aber ansonsten keineswegs wohlhabend. Wer eine neue Öl- oder Gasheizung einbauen lässt, bezahlt in der Regel unter 20.000 Euro. Muss das Haus für den Einbau einer Wärmepumpe nachgerüstet werden, erreichen die Kosten schnell eine hohe fünfstellige oder gar sechsstellige Summe – die maßgebliche Erklärung des derzeitigen Fossilheizungsbooms.

Wohnungsunternehmen, insbesondere dem Gemeinwohl verpflichtete Genossenschaften und kommunale Gesellschaften, stehen in größerem finanziellen Maßstab vor der identischen Herausforderung. Letztlich müssen die Mieter den Klimaschutz in Form von Mieterhöhungen bezahlen, ob neue Heizung oder die bis 2045 verlangte Klimaneutralität.

«Ältere Menschen, Nettoeinkommensbezieher von 800, 1000, 1200 Euro, die wohnen bei uns», sagt VdW-Direktor Maier, der mit seinem Verband gut 500 überwiegend sozial orientierte Wohnungsunternehmen in ganz Bayern vertritt. «Es gibt Menschen, die es einfach nicht schaffen.»

Zwar werden Wärmepumpen vom Staat bezuschusst. Aber zunächst müssen Hausbesitzer die Kosten selbst vorfinanzieren, bevor die erhoffte Förderung nachträglich auf dem Konto eintrifft. Was Eigenheimbesitzer betrifft, so haben mutmaßlich nur die wenigsten 50.000 oder 100.000 Euro frei verfügbar auf der Bank liegen.

«Da geht den Leuten der Schnauf aus», sagt der Rosenheimer Oberinnungsmeister Hardrath. «Wenn man sich das Gebäudeenergiegesetz durchliest, ist das gespickt mit Verboten und nicht mit Anreizen», meint der Handwerker. «Wir sehen das alles sehr kritisch.»

Von Carsten Hoefer, dpa

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