Nach Schüssen nahe Schule: Unterricht wird abgebrochen

Bramsche (dpa) – Nach Schüssen nahe einer Grundschule im niedersächsischen Bramsche soll der Unterricht dort gegen Mittag abgebrochen werden. Das teilte ein Sprecher der Polizei Osnabrück auf Nachfrage mit. Schülerinnen und Schüler sollen abgeholt werden. Dazu sollen Busse bereitgestellt werden.

Der Sprecher betonte, dass die Schüsse nicht auf dem Gelände der Schule gefallen seien. Es bestehe auch keine Gefahr für die Öffentlichkeit. Weiterlesen

Zahl der Studienberechtigten ist etwas gesunken

Wiesbaden (dpa) – Im vergangenen Jahr haben in Deutschland 385.000 Schülerinnen und Schüler die Hochschulreife (Abitur) oder die Fachhochschulreife erreicht. Das waren 2,1 Prozent weniger Studienberechtigte als im Jahr 2021, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte. 80 Prozent erwarben laut den Angaben die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife, 20 Prozent legten die Fachhochschulreife ab.

Dieser Rückgang der Studienberechtigten sei zum Teil demografisch bedingt, hieß es. Laut den Daten war zum Stichtag 31. Dezember 2021 die Zahl junger Menschen im Alter von 17 bis 19 Jahren um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken.

Unterdessen stieg der Anteil der Frauen unter den Studienberechtigten 2022 erneut minimal an auf 54,3 Prozent, ein Jahr zuvor lag dieser noch bei 54,1 Prozent. Weiterlesen

Schüler greift Lehrerin in Südfrankreich an – Frau stirbt

Bayonne (dpa) – Ein Schüler in Südfrankreich hat seine Spanischlehrerin mit einer Stichwaffe angegriffen und tödlich verletzt. Das berichteten französische Medien am Mittwoch übereinstimmend unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft Bayonne. Der Verdächtige, ein 16-jähriger Schüler, wurde festgenommen, schrieb der Sender BFMTV. Die Lehrerin hatte nach dem Angriff in Lebensgefahr geschwebt und war dann gestorben. Laut France Info besteht in dem Gymnasium in Saint-Jean-de-Luz unweit der spanischen Grenze keine Gefahr mehr. Unmittelbar nach dem Angriff waren Schülerinnen und Schüler gebeten worden, in ihren Klassen zu bleiben. BFMTV berichtete, der Schüler habe der etwa 50 Jahre alten Lehrerin mit einem Messer in den Brustkorb gestochen. Der Jugendliche habe psychische Probleme.

Amok-Alarm löst größeren Einsatz der Polizei an Schule aus

Germersheim (dpa/lrs) – Ein falscher Amok-Alarm an einer Berufsschule in Germersheim hat einen größeren Einsatz der Polizei ausgelöst. Der Alarm sei am Freitagvormittag offensichtlich grundlos und mutwillig ausgelöst worden, teilte die Polizei mit. Zahlreiche Einsatzkräfte hätten sämtliche Räumlichkeiten sowie das gesamte Schulgelände überprüft. Nach zweieinhalb Stunden gab die Polizei eine endgültige Entwarnung. Den Angaben zufolge sind die Ermittlungen nach dem Verursacher aufgenommen worden.

Afghanische Frauen fordern mehr Einsatz für ihre Rechte

Genf (dpa) – Die Unterdrückung von Frauen und Mädchen in Afghanistan droht nach Befürchtung von Aktivistinnen in Vergessenheit zu geraten. Die internationale Gemeinschaft müsse mehr tun, verlangten sie auf einer Geberkonferenz zur Finanzierung von Schulprogrammen für Kinder in Notsituationen. «Sonst geraten die Mädchen bald in Vergessenheit», sagte Friedensnobelpreisträgerin und Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai aus Pakistan in einer Videobotschaft. «Nur reden und nichts tun, reicht nicht aus», sagte die 20-jährige Somaya Faruqi, Kapitänin des afghanischen Robotik-Frauenteams, am Donnerstag in Genf.

Faruqi konnte Afghanistan nach der Machtübernahme der islamistischen Taliban im Sommer 2021 verlassen. Die Taliban grenzen Mädchen und Frauen immer weiter vom gesellschaftlichen Leben aus. Sie dürfen keine weiterführenden Schulen mehr besuchen und dürfen sich nicht mehr zu Aufnahmeprüfungen an Universitäten anmelden. Weiterlesen

Schule als Rettungsanker in Not: UN-Fonds braucht Spenden

Von Christiane Oelrich, dpa

Genf (dpa) – Schule ist in Kriegszeiten oder Krisensituationen wie Erdbeben für Millionen Kinder ein Rettungsanker. Sie brauchen sichere Zufluchtsorte, geregelte Abläufe im Chaos und natürlich Unterricht. In Genf sollen bei einer Geberkonferenz der Vereinten Nationen an diesem Donnerstag 1,5 Milliarden US-Dollar (ca. 1,4 Mrd. Euro) zusammengebracht werden, um allen Minderjährigen weltweit auch in Krisenzeiten sichere Räume, Betreuung und Unterricht zu ermöglichen.

«Die Kinder haben die Krisen auf der Welt nicht verursacht, aber sie leiden am meisten darunter», sagte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD), die an der Konferenz teilnimmt, der Deutschen Presse-Agentur. «Weltweit sind 222 Millionen Kinder im Schulalter von Konflikten, Dauerkrisen und Notsituationen betroffen – drei Mal so viele wie noch 2016. Wir können es uns nicht leisten, diese Generation zu verlieren.»

Deutschland gibt am meisten

Die deutsche Regierung ist der mit Abstand größte Geber. «Sie hat es uns ermöglicht, sieben Millionen Kindern unter den schwierigsten Bedingungen hochwertigen Unterricht zu ermöglichen», sagte die Exekutivdirektorin des UN-Fonds Education Cannot Wait (ECW – Bildung kann nicht warten), Yasmine Sherif, der dpa.

Fatuma (9) zum Beispiel hat in der von Dürre geplagten Somali-Region von Äthiopien ständig in Angst vor marodierenden Banden gelebt. Die Familie mit fünf Kindern wurde ständig vertrieben. Nun hat sie einen Ort mit relativer Ruhe gefunden, wo das Mädchen erstmals zu einer Schule geht, die der Fonds finanziert hat, mit einer warmen Mahlzeit pro Tag und sauberem Wasser – keine Selbstverständlichkeit in der Region. Fatuma lernt fleißig, wie der Fonds berichtet. «Wenn ich groß bin und ausgelernt habe, will ich Lehrerin werden», sagt sie.

Bildung oft keine Priorität

Wenn Kinder bei Katastrophen wie Erdbeben oder durch Konflikte in die Flucht geschlagen werden, geht es erstmal ums nackte Überleben. Schule gehört oft nicht zu den Prioritäten. Das hat fatale Folgen, oft ein Leben lang, weil Menschen in eine Armutsfalle geraten.

«Klar braucht man zum Überleben erstmal Essen, sauberes Wasser, medizinische Versorgung, ein Dach über dem Kopf», sagte Sherif. «Aber zum Überleben braucht man auch Hoffnung, und die kommt mit Bildung.» Mädchen würden in der Schule vor sexueller Gewalt geschützt, Jungen, die zur Schule gingen, schlössen sich weniger oft Milizen oder Banden an. Und: «Wir reden immer von Würde und dass die Menschen sich langfristig selbst helfen können müssen. Wie soll das gehen, wenn sie nicht lesen und schreiben können?», sagte Sherif.

Weniger Einkommen wegen verlorener Schuljahre

Nyota (13) aus der Demokratischen Republik Kongo hat einen Überfall auf ihr Dorf überlebt, bei dem das Haus der Familie niedergebrannt wurde und der Vater und mehrere Brüder ums Leben kamen. Sie lebt nun in einem Vertriebenencamp. Dort hat der Fonds eine Schule finanziert, wo Nyota ihren Traum hegt: «Wenn ich meine Ausbildung fertig habe, will ich Präsidentin werden, um den Krieg zu beenden, damit Kinder in Frieden lernen können und nicht Horror erleben müssen wie ich.»

Bildungsexperten gehen davon aus, dass jedes verlorene Schuljahr die Einkommensmöglichkeiten später um rund zehn Prozent mindert. Hinzu kommt, dass Eltern mit mehr Schulwissen über Gesundheit, Hygiene und Nahrung gesündere Familien großziehen.

Kein Geld für Schuluniformen oder Material

Roho (13) aus Äthiopien wurde in einer Konfliktregion als kleines Kind vertrieben. Der Vater verließ die Familie, die Mutter stand mit acht Kindern alleine da. Roho musste auf dem Feld mitarbeiten. Für Schuluniformen und Material war nie Geld da. Jetzt lernt sie in einem vom Fonds unterstützten speziellen Programm für Ältere, die den Stoff von drei Schulklassen innerhalb von Monaten durchnehmen. Sie ist hoch motiviert: «Ich will Ingenieurin werden», sagt sie. Es gibt auch Bildungsprogramme per Radio für Kinder fernab von Schulen.

Der Fonds schätzt, dass weltweit 222 Millionen Kinder und Jugendliche in Notsituationen nicht oder nur eingeschränkt zur Schule gehen können. Das Geld geht in 44 Ländern an lokale Partner – nie Regierungen, wie Sherif betonte. Sie bauen Schulen und sorgen für Unterrichtsmaterial, Schulspeisung und psychosoziale Unterstützung zur Verarbeitung von Traumata.

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Wegen Lehrkräftemangel: Schule führt Vier-Tage-Woche ein

Wiefelstede (dpa) – Lehrermangel im niedersächsischen Landkreis Ammerland: Die Grundschule Wiefelstede führt mehreren Medienberichten zufolge ab sofort eine Vier-Tage-Woche für mehr als 300 Schülerinnen und Schüler ein. «Unsere Unterrichtsversorgung sieht sehr schlecht aus, und wir sehen uns nicht in der Lage alle Klassen gleichermaßen mit Unterricht zu versorgen», schrieb Schulleiterin Doris Tapken den Berichten zufolge in einem Elternbrief. Grund für den Unterrichtsausfall sei ein Beschäftigungsverbot, das zwei schwangeren Lehrerinnen erteilt wurde. Diese dürften nicht unterrichten, weil sie sich mit Corona anstecken könnten. Außerdem falle eine weitere Lehrerin langfristig aus. Weiterlesen

Projekt soll Familien enger mit Grundschulen zusammenbringen

Mainz (dpa/lrs) – Rheinland-Pfalz will die frühe Schulbildung mehr als bisher mit den Familien vernetzen. In zunächst drei Städten – Koblenz, Kaiserslautern und Wittlich – sollen nach einem Bericht der «Rhein-Zeitung» vom Montag Familiengrundschulzentren eingerichtet werden. Es sei das Ziel, die Eltern als Bildungspartner zu stärken, erklärte demnach Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD). Dabei sollen Angebote der Kommunen in der Kinder- und Jugendhilfe mit Angeboten der Schulen verknüpft werden. Weiterlesen

Bildungsausschuss berät über Lernstand an Grundschulen

Mainz (dpa/lrs) – Abgeordnete und Experten haben am Mittwoch im Bildungsausschuss des Landtags Rheinland-Pfalz kontrovers über die Ergebnisse der jüngsten Studie zum Lernstand von Grundschulkindern diskutiert. Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) kündigte eine Ausweitung von Programmen zum Lesen und Rechnen an. Die Lern- und Diagnoseprogramme «Lesen macht stark» und «Mathe macht stark» sollen an allen 961 Grundschulen im Land zum Einsatz kommen. «Dies ist ein weiterer großer und wichtiger Schritt, um die Basiskompetenzen unserer Grundschülerinnen und Grundschüler zu stärken.»

«Lesen macht stark» wurde im Schuljahr 2018/19 an 74 Grundschulen eingeführt und wird inzwischen an 227 Grundschulen genutzt. «Mathe macht stark» begann zur gleichen Zeit an 12 Grundschulen und ist zurzeit an 144 Grundschulen im Einsatz. Weiterlesen

Jugendliche zünden Böller in Schulbus

Kaiserslautern (dpa/lrs) – Drei Jugendliche haben in Kaiserslautern Böller in einem Schulbus gezündet. Beim Vorfall am Donnerstag wurde möglicherweise ein Mädchen verletzt, wie die Polizei in Kaiserslautern am Freitag mitteilte. Das Trio im Alter von 13 bis 15 Jahren habe die Feuerwerkskörper zunächst aus dem Fenster des fahrenden Busses geworfen, ehe einer der drei Jugendlichen einen Böller in die Mitte des vollen Busses warf. Daraufhin seien einige der Schülerinnen und Schüler ausgestiegen. Darunter sei ein Mädchen gewesen, das möglicherweise verletzt wurde. Die Polizei bittet nun um Hinweise zu der Schülerin oder zu weiteren möglichen Verletzten. Gegen die drei Jugendlichen ermittle das Haus des Jugendrechts wegen Verdachts auf gefährliche Körperverletzung.

Faktencheck: Schulschließungen auf Anraten der Wissenschaft?

Von Sebastian Fischer, dpa

Berlin (dpa) – Für Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) war es aus heutiger Sicht ein Fehler, Schulen und Kitas während der Corona-Pandemie so lange und in so weiten Teilen zu schließen. Einen Sündenbock hat er auch gefunden: Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Forschung, die die Bundesregierung seinerzeit beraten haben.

Behauptung:

«Damals war die Wissenschaft in Deutschland: Die Schulen müssen geschlossen werden, weil es dort zu Übertragungen kommt», sagte Lauterbach Anfang der Woche im ARD-«Morgenmagazin». Das hätten die Wissenschaftler der Bundesregierung angeraten.

Bewertung:

Eine gewagte These.

Fakten:

Richtig ist, dass am Anfang der Corona-Pandemie nur wenig über die Übertragungswege des Erregers Sars-CoV-2 bekannt war. Daher hat die Politik zunächst sehr rigorose Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung eingeleitet. In den ersten Corona-Wellen blieben Schulen und Kitas teils monatelang geschlossen.

Weitgehend gesichert ist schnell, dass Kinder nur sehr selten an Covid-19 erkranken. Doch inwieweit sie ohne Symptome ein Übertragungsrisiko darstellten, ist am Anfang der Pandemie eines der meistdiskutierten Themen. Und auch in Sachen Schule und Kitas gibt es damals keinen einheitlichen Standpunkt der Wissenschaft, sondern – je nach medizinischer Disziplin – unterschiedliche Standpunkte.

Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, stellte jüngst klar: «Wir haben immer Empfehlungen abgegeben, mit denen man den Betrieb in Schulen und Kitas hätte laufen lassen können, wenn auch unter Anstrengung.» Es habe nie nur die Alternative gegeben: entweder wenige Tote oder Schulen offen halten, sagte er Ende Januar im «Zeit»-Interview. Aufgabe der Politik sei es gewesen, neben epidemiologischen auch ökonomische, soziale und psychologische Aspekte zu berücksichtigen.

Bereits im Herbst des ersten Corona-Jahres 2020 heißt es vom RKI: Bildungseinrichtungen hätten zwar eine Rolle im Infektionsgeschehen. Zugleich seien Schulen und Kitas entscheidend für Entwicklung, Bildung und Sozialisierung von Kindern und Jugendlichen und für die Berufstätigkeit der Eltern. «Es ist wichtig, diese Einrichtungen durch Einhalten von Hygienekonzepten weiter offen zu halten.»

Schon bevor Mitte März 2020 die meisten Schulen und Kitas bundesweit fast flächendeckend dicht machen, erklären Forschende wie die Virologin Ulrike Protzer von der Technischen Universität und vom Helmholtz Zentrum München einschränkend: «Schulschließungen können sinnvoll sein, wenn man Hygiene-Maßnahmen nicht gewährleisten kann.»

Damals fordert etwa die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH), Schulen und Kitas so zu organisieren, dass Kinder und Jugendliche lernten, Hygieneregeln umzusetzen. Der auf Infektiologie spezialisierte Facharzt und DGKH-Sprecher Peter Walger sagt: «Es lohnt nicht, Schulen zu schließen.»

Auch der Berliner Charité-Virologe Christian Drosten, der bis heute von diversen Protagonisten immer wieder wieder für die Corona-Politik der Bundesregierung persönlich verantwortlich gemacht wird, sieht Maßnahmen in Sachen Schule und Kita schon frühzeitig differenziert.

Einen Tag nachdem die meisten Bundesländer erstmals Schulschließungen festlegen, sagt er im NDR-Podcast «Coronavirus Update»vom 13. März 2020:  Es gebe «natürlich Unsicherheiten, auch vom wissenschaftlichen Hintergrund her». Die Politik möge Entscheidungen «an die lokalen Gegebenheiten» anpassen – «auch mit Leuten, die sich mit Schule auskennen, mit Sozialstrukturen und so weiter.» Neben Virologen sollten auch Fachexperten anderer Disziplinen herangezogen werden.

Später im Jahr stellt Drosten noch einmal klar: «Mitte März ist nicht von der wissenschaftlichen Seite, wo ich auch dazugehörte, empfohlen worden, die Schulen zu schließen.» Es sei vielmehr ein regionaler Ansatz empfohlen worden, so der Virologe am 15. September 2020.

Im Mai 2020 fordern unter anderem die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte eine unbeschränkte Wiederöffnung der Kindergärten und Schulen. Der Schutz von Lehrkräften, Erziehenden und Eltern sowie Hygieneregeln stünden dem nicht entgegen, heißt es in dem Papier der Wissenschaftler. Der Unterricht selbst in kompletten Klassen sei möglich, wenn sich Kinder in der Pause dann nicht mit anderen Klassen träfen.

Dieser weitreichenden Forderung der medizinischen Fachgesellschaften erteilt seinerzeit Lauterbach – damals noch als SPD-Gesundheitsexperte in der Regierung mit der Union an wichtigen Entscheidungen beteiligt – eine Absage: Die Kinderärzte meinten es sehr gut. Leider sei es aber falsch, dass Kinder eine geringe Bedeutung für die Pandemie hätten, schreibt er auf Twitter.

Nach den Sommerferien im August 2020 wiederum heißt es in der Stellungnahme einer Kommission, der neben Drosten weitere Virologen wie Jonas Schmidt-Chanasit, Sandra Ciesek oder Melanie Brinkmann angehören: «Wir befürworten jede Maßnahme, die dem Zweck dient, die Schulen und Bildungseinrichtungen in der kommenden Wintersaison offen zu halten.» Dies sei für das Wohlergehen der Kinder unabdingbar. Es müssten pragmatische Konzepte vorliegen, um das Risiko einer Infektionsausbreitung an Schulen zu reduzieren.

Es lässt sich sagen: Die strikte Forderung einer großflächigen Schließung der Kitas und Schulen durch wissenschaftliche Berater der Bundesregierung lässt sich nicht finden. Die entsprechende Entscheidung ist schlussendlich auf politischer Ebene gefallen.

Die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte das Verhältnis von Politik und Forschung denn auch einmal auf den Punkt gebracht: Wissenschaftliche Erkenntnisse über das Coronavirus könnten sich im Laufe der Zeit ändern – «damit müssen wir leben», sagte sie Ende April 2020. Entscheidungen hingegen müssten politisch getroffen werden, unter Einbeziehung der Erkenntnisse verschiedener Disziplinen und der Abwägung unterschiedlicher Interessen.

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