Medien: Viessmann will Klimasparte an US-Konzern verkaufen

Allendorf/Eder (dpa) – Mitten in der Klimawende will der nordhessische Hersteller Viessmann laut Medienberichten seine Wärmepumpensparte an den US-Konzern Carrier Global verkaufen. Geplant sei eine Übernahme des Geschäftsbereichs Klimalösungen, der bei dem Familienunternehmen rund 85 Prozent des Umsatzes ausmacht und mit rund elf Milliarden Euro bewertet wird. Über die noch nicht abgeschlossene Transaktion berichten unter anderem das «Wall Street Journal» und «Handelsblatt». Ein Sprecher des Unternehmens lehnte am Dienstag jeden Kommentar ab.

Viessmann gehörte mit rund 14.500 Beschäftigten bislang zu den Gewinnern der Klimawende insbesondere im Gebäudebereich. Für 2022 hatte das Unternehmen von einem um 19 Prozent gesteigerten Umsatz von 4 Milliarden Euro berichtet. Entscheidender Treiber war das dynamische Wachstum bei Wärmepumpen, die schnell konventionelle Heizungen ablösen sollen. Viessmann hatte im Mai 2022 Investitionen von rund einer Milliarde Euro in diesem Bereich bekanntgegeben. Unter anderem wird eine neue Fabrik in Polen gebaut. Weiterlesen

Hoffnung auf Waffenruhe im Sudan – UN-Sicherheitsrat berät

Khartum (dpa) – Im von tagelangen Kämpfen erschütterten Sudan ist um Mitternacht eine Waffenruhe zwischen den beiden Konfliktparteien in Kraft getreten. Berichte über größere Gefechte gab es in der Nacht zu Dienstag zunächst nicht, aufgrund jüngster Erfahrungen herrschte jedoch Skepsis, ob die Feuerpause wirklich hält. Der UN-Sicherheitsrat will in einer Dringlichkeitssitzung erneut über die Lage im Sudan beraten – Diplomatenkreisen zufolge wahrscheinlich in öffentlicher Runde am Abend gegen 21:00 Uhr (MESZ).

US-Außenminister Antony Blinken hatte gestern darüber informiert, dass sich die sudanesischen Streitkräfte und die mit ihnen rivalisierenden paramilitärischen Einheiten (Rapid Support Forces, RSF) darauf geeinigt hätten, ab Mitternacht für 72 Stunden eine landesweite Waffenruhe einzuhalten. Die RSF bestätigten die Feuerpause und kündigten die Einrichtung humanitärer Korridore an, um Zivilisten Zugang zu ärztlicher Versorgung und Schutzzonen zu ermöglichen sowie die Evakuierung ausländischer Diplomaten zu unterstützen. Weiterlesen

Brendan Fraser: «Ich bin ein großer Softie»

Berlin (dpa) – Hollywoodstar Brendan Fraser ist laut eigenen Worten nah am Wasser gebaut. «Ich bin ein großer Softie», sagte er der dpa in Berlin. «Ich weine bei Rasierwerbung.» Der 54-Jährige wird am Dienstagabend in Berlin zur Vorführung des Dramas «The Whale» erwartet. Er spielt in dem emotionalen Film von Regisseur Darren Aronofsky die Hauptrolle – einen schwerkranken stark übergewichtigen Mann namens Charlie, der sich nach Jahren des abgebrochenen Kontakts wieder seiner Tochter annähern will. Fraser gewann dafür einen Oscar. Bei seiner Dankesrede hatten er – und einige Gäste im Zuschauerraum – Tränen in den Augen. Weiterlesen

Bergbau und Klimawandel: Goldman-Preis für Umweltschützer

San Francisco (dpa) – Für ihren Kampf gegen Umweltzerstörung sind sechs Aktivisten aus ebenso vielen Ländern mit dem renommierten Goldman-Preis ausgezeichnet worden. Der mit 150.000 US-Dollar dotierte Preis wurde Naturschützern aus den USA, der Türkei, Brasilien, Sambia, Finnland und Indonesien bei einer Zeremonie am Montagabend in San Francisco verliehen. Die Aktivisten setzen sich gegen Wasserverschmutzung, Monokulturen und Überfischung ein.

Der Goldman-Preis wird jedes Jahr an sechs Aktivisten aus verschiedenen Weltregionen verliehen. Zu den früheren Preisträgern und Preisträgerinnen zählen die brasilianische Umweltministerin Marina Silva und die kolumbianische Vizepräsidentin Francia Márquez.

Diesmal wurde unter anderen Zafer Kizilkaya für seinen Einsatz gegen Überfischung vor der türkischen Küste geehrt. Gemeinsam mit lokalen Fischer-Kooperativen und den Behörden weitete er die Meeresschutzgebiete im Mittelmeer aus und entwickelte eine Strategie zur Reduzierung der invasiven Feuerfisch-Population. «Der Schutz der Ozeane ist entscheidend für die Zukunft des Planeten», sagte Kizilkaya bei der Preisverleihung. Weiterlesen

«The Whale»: Brendan Frasers überwältigendes Comeback

Von Lisa Forster, dpa

Berlin (dpa) – Die Geschichte des Films «The Whale» ist eine Geschichte über Brendan Fraser. Sie endet mit seiner Oscar-Auszeichnung für die Hauptrolle in diesem Drama. Und sie startet mit einem Mann, der nach einer beispielhaften Karriere lange von der Kino-Leinwand verschwunden war und unter Depressionen litt. Mit «The Whale» von Darren Aronofsky ist dem 54-Jährigen ein überwältigendes Comeback gelungen.

Er spielt darin einen Mann namens Charlie, der wegen extremen Übergewichts gesundheitlich stark angeschlagen ist und sich nach Jahren der Stille seiner Tochter wieder annähern will. Die sehr emotionale Geschichte rührte schon bei ihrer Premiere auf dem Filmfestival in Venedig Menschen zu Tränen. Im März gewann Fraser dafür seinen ersten Oscar.

Er kann sich kaum bewegen

Er wurde für die Rolle mit einem gewaltigen Fat Suit ausgestattet. Charlie kann sich nur noch mit einem Wägelchen von seiner Couch wegbewegen. In Venedig sagte Fraser, er habe für diese Rolle lernen müssen, sich auf ganz neue Weise zu bewegen. Wenn er abends nach einem Drehtag seinen Fat Suit abgenommen habe, sei ihm schwindlig geworden (neben den überwiegend positiven Reaktionen auf seine Rolle gab es übrigens auch Stimmen, die kritisierten, dass ein dicker Körper in diesem Film so negativ dargestellt werde).

Charlie gibt Online-Kurse als Schreiblehrer. Seine Wohnung verlässt er eigentlich nie, und wir sehen, warum: Das Bewegen macht ihm Mühe, sein Atem rasselt dann, Schweißperlen stehen ihm auf der Stirn. In Momenten, in denen er sich dem Ende nahe fühlt, rezitiert er aus einem Essay über «Moby Dick», der ihn besonders berührt.

Er sucht den Kontakt zu seiner Tochter

Manchmal kommt eine Freundin, Liz (Hong Chau), zu Besuch. Sie arbeitet als Krankenschwester und ermahnt ihn, dass er bald sterbe, falls er nicht ins Krankenhaus gehe. Doch Charlie hat keine Krankenversicherung und weigert sich. Angesichts seines drohenden Todes will er den abgebrochenen Kontakt zu seiner Tochter Ellie (Sadie Sink, bekannt aus «Stranger Things») wieder aufnehmen. Natürlich ohne ihr den Grund dafür zu sagen.

Die beiden hatten seit Jahren keinen Kontakt, nachdem Charlie Ellies Mutter für einen Mann verlassen hatte. Dieser Mann lebt nicht mehr. Ellie wiederum ist ein wütender Teenager ohne jegliches Verständnis für Charlies Situation.

Man könnte sagen, «The Whale» geht sehr offensiv mit Gefühlen um. Wenn Charlie mit belegter Stimme herauspresst, dass er wissen müsse, dass er «eine Sache im Leben richtig gemacht» habe – und die Zuschauer den Schmerz in Frasers signifikant wässrigen, großen blauen Augen ablesen können – ist es schwer, davon nicht berührt zu werden. Manche mögen das vielleicht etwas zu plakativ finden.

Doch Frasers Leistung sorgt dafür, dass jede Szene glaubhaft wird. Beeindruckend ist es zu beobachten, was in seinem Gesicht und seinem Körper passiert. Seine Gemütszustände wandeln sich manchmal in Sekunden. Ein Lachen wird zu einem erstickenden Glucksen, einem Hustenanfall, dann zu einer wütenden Entschlossenheit, wieder die Kontrolle über seinen Körper zu erlangen.

Dass Fraser für diese Performance den Oscar bekam, ist verdient. Vielleicht wollten manche Academy-Mitglieder damit neben seiner Leistung aber auch sein beispielloses Comeback belohnen.

Wer in den 90ern Kinofilme schaute, kam an Fraser eigentlich nicht vorbei. Mit Rollen in «George – Der aus dem Dschungel kam» und vor allem «Die Mumie» wurde der US-amerikanisch-kanadische Schauspieler berühmt. Danach wirkte Fraser weiter in Filmen mit, zum Beispiel dem Drama «L.A. Crash».

Opfer sexueller Belästigung

Doch privat sei in dieser Zeit viel passiert. In Interviews erzählte er zum Beispiel dem «GQ Magazin», dass er sich bei Action-Drehs, etwa der dritten Fortsetzung von «Die Mumie», immer mehr Verletzungen zuzog. Er sei fast sieben Jahre lang wegen diverser Operationen ständig im Krankenhaus gewesen. Schicksalsschläge wie seine Scheidung und der Tod seiner Mutter hätten ihn zusätzlich belastet.

Im Jahr 2003, so schilderte Fraser es im Interview des «GQ Magazin», erschütterte ihn ein Fall sexueller Übergriffigkeit. Ein ehemaliger Präsident des Verbands der Auslandspresse (HFPA/Hollywood Foreign Press Association) – also jener Gruppe, die die Golden Globes ausrichtet – habe ihn ungefragt am Hintern und umliegenden intimen Körperteilen angefasst. Der Mann widersprach dieser Darstellung, gab aber zu, ihm «aus Spaß» an den Hintern gegriffen zu haben. Fraser erzählte, er sei danach depressiv geworden.

Seine Karriere knickte ein. In seiner Lesart könnte das auch mit der Macht des Verbands zu tun haben, dessen Vorsitzenden er kritisiert hatte, erzählte er (der Verband dementierte das). 20 Jahre nach dem Übergriff wurde Fraser schließlich für seine Rolle in «The Whale» erstmals für einen Golden Globe nominiert – und boykottierte die Veranstaltung.

Tränenreiche Dankesrede bei den Oscars

Dann kamen die Oscars. Als Fraser auf die Bühne schreitet, hat er tränenerfüllte Augen. «Ich habe vor 30 Jahren in diesem Business angefangen», sagte er in seiner Dankesrede. «Und die Dinge fielen mir nicht leicht». Er habe die Filmindustrie damals nicht ernst genommen, sagte er. «Bis es aufhörte.» Sein Leben sei wie eine Tauchexpedition auf dem Grund des Ozeans gewesen und seine Söhne, sein Manager oder seine Freundin hätten ihn mit Luft versorgt. «Und ich möchte einfach Danke sagen für diese Anerkennung», so Fraser auf der Bühne.

30 Jahre nach seinen Anfängen, nach dem Karriereknick und zahlreichen emotionalen Rückschlägen ist Fraser also wieder da, größer als je zuvor. Und das mit einem Film, für den er körperliche Grenzen überschreiten musste, der ihn äußerlich nicht gerade in einem glorreichen Licht zeigt. Es ist eine Geschichte, wie kein Hollywood-Film sie besser hätte schreiben können.

The Whale, USA 2022, 117 Minuten, FSK ab 12, von Darren Aronofsky, mit Brendan Fraser, Sadie Sink, Hong Chau

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Hollywood-Andenken in den USA teuer

Beverly Hills (dpa) – Mit Andenken aus Hollywood-Filmen ist viel Geld zu machen: Fast 1400 Gegenstände kamen am Wochenende bei der Auktion «Hollywood: Classic & Contemporary» im US-Bundesstaat Kalifornien unter den Hammer – viele erzielten weitaus mehr als ihren Schätzpreis.

Ein Renner war John Travoltas weißer Anzug aus dem Kultfilm «Saturday Night Fever» (1977). Der weiße Polyesteranzug mit Jacke, Weste und Hose brachte 260.000 Dollar (rund 235.000 Euro) ein. Das Auktionshaus Julien’s Auctions hatte den Wert zuvor auf 100.000 bis 200.000 Dollar geschätzt. Weiterlesen

Sängerin Grimes befürwortet KI-Songs

Berlin (dpa) – Die kanadische Musikerin Grimes («Oblivion») hätte nach eigenen Worten nichts dagegen, wenn eine Künstliche Intelligenz (KI) ein Lied mit ihrer Stimme generiert. «Ihr könnt meine Stimme verwenden, ohne eine Strafe zu fürchten», schrieb die 35-Jährige bei Twitter.

Dazu postete sie einen Screenshot eines Artikels über das KI-Duett zwischen Drake und The Weeknd, das in den vergangenen Tagen für Aufregung sorgte. Sie teile 50 Prozent der Tantiemen für jeden erfolgreichen KI-generierten Song, der ihre Stimme verwendet, schrieb Grimes weiter. «Das ist der gleiche Deal wie mit jedem anderen Künstler, mit dem ich zusammenarbeite.» Weiterlesen

USA liefern Perus Ex-Präsidenten Toledo aus

Lima (dpa) – Der frühere peruanische Präsident Alejandro Toledo ist wegen Korruptionsvorwürfen aus den USA an sein Heimatland ausgeliefert worden. Die Polizei des südamerikanischen Landes veröffentlichte gestern auf Twitter ein Foto des 77-Jährigen am internationalen Flughafen der Hauptstadt Lima nach dessen Ankunft aus Los Angeles. Es zeigt Toledo umgeben von Polizeichef Jorge Ángulo und anderen Beamten. Nach einem Termin zur Identitätsbestätigung vor Gericht wurden 18 Monate Untersuchungshaft im Gefängnis angeordnet. Weiterlesen

Treffen in Ramstein: USA werben um weitere Ukraine-Hilfe

Ramstein (dpa) – US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat die westlichen Partner bei einem Treffen in Ramstein auf eine weitere Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland eingeschworen. «Die Ukraine braucht dringend unsere Hilfe, um ihre Bürger, Infrastruktur und Einheiten vor der Bedrohung durch russische Raketen zu schützen», sagte Austin auf dem amerikanischen Militärstützpunkt in der Pfalz. Man werde die Ukraine so lange wie nötig unterstützen.

Der US-Verteidigungsminister hat die internationale Kontaktgruppe zur Koordinierung von Militärhilfe für die Ukraine zum vierten Mal seit Kriegsbeginn im Februar 2022 nach Ramstein eingeladen. An der Konferenz am 422. Tag des russischen Angriffskrieges nehmen Vertreter aus mehr als 50 Ländern teil – unter anderem Verteidigungsminister Boris Pistorius, sein ukrainischer Amtskollege Olexij Resnikow sowie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Weiterlesen

Sind Matthew McConaughey und Woody Harrelson Brüder?

Los Angeles (dpa) – Zwei Hollywood-Stars heizen die Gerüchteküche an – und zwar in einer eigenen Familienangelegenheit: Matthew McConaughey und Woody Harrelson, die sich auf manchen Fotos ähnlich sehen, spekulieren derzeit öffentlich über eine mögliche Verwandtschaft. Sind sie Halbbrüder oder nur gute Freunde, die auch gemeinsam vor der Kamera stehen?

«Wir wollen uns testen», sagte Harrelson bei einem TV-Auftritt in der US-Show von Moderator Stephen Colbert am Dienstag (Ortszeit). Damit bestätigte der 61-Jährige eine Vermutung, die zuvor bereits McConaughey (53) in einer Radiosendung geäußert hatte. Die Stars spekulierten beide über eine mögliche Affäre von McConaugheys Mutter mit Harrelsons Vater. Weiterlesen

Blink-182 sind neue Headliner beim Coachella-Festival

Los Angeles (dpa) – Die Punk-Rock-Band Blink-182 («Adam’s Song») hat einen Auftritt beim zweiten Wochenende des legendären Coachella-Festivals angekündigt. «Wir sehen uns am Sonntag», schrieb die Gruppe bei Twitter zu einem Foto des aktualisierten Konzertprogramms.

Das Festival bestätigte, dass Blink-182 auf der Hauptbühne auftreten, indem es auf Twitter Bilder des Zeitplans postete. Dabei fällt auf: Das Festival ließ für den Sonntag einen Slot offen und schrieb statt eines Künstlernamens lediglich «TBA», die englische Abkürzung für «wird noch bekannt gegeben». Dahinter könnte sich der DJ Skrillex verbergen, dessen Auftritt das Festival in einem weiteren Posting für Sonntagabend ankündigte. Weiterlesen

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