Berlins SPD strebt Koalition an: Zustimmung der CDU erwartet

Berlin (dpa) – Knapp drei Wochen nach der Wiederholungswahl in Berlin deutet alles auf anstehende Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD hin. Die SPD entschied sich am Mittwochabend für diese Variante.

Der CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner will dem CDU-Landesvorstand heute vorschlagen, mit der SPD über die Bildung einer Koalition und eines neuen Senats zu verhandeln, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Parteikreisen erfuhr. Sollten diese Verhandlungen erfolgreich sein, wären die derzeit noch mitregierenden Grüne und Linke raus aus der Regierung.

«Respekt vor dem Wahlergebnis»

Im Landesvorstand der SPD hatte es 25 Ja-Stimmen und 12 Nein-Stimmen für die Verhandlungen mit dem Wahlsieger CDU gegeben. Die SPD-Landesvorsitzende und Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey sagte, man habe sich «aus Respekt vor dem Wahlergebnis» für die CDU entschieden. Die bisherige Koalition der Partei mit Grünen und Linken habe bei der Wiederholungswahl am 12. Februar um die 250.000 Stimmen verloren. «Das muss man ernst nehmen bei den Erwägungen, was man tut.» Zudem gebe es mit der CDU einen klaren Wahlsieger. Dem müsse Rechnung getragen werden.

Zudem habe es in den Sondierungsgesprächen mehr Schnittmengen mit der CDU als mit den bisherigen Partnern Grüne und Linke gegeben. Als Beispiele nannte Giffey eine «funktionierende Stadt», Wohnungsbau sowie Ordnung und Sicherheit. In der Spätausgabe der RBB-«Abendschau» sagte Giffey, die Frage sei gewesen, ob man mit dem bisherigen Bündnis einen echten Neubeginn hinbekomme. «Da haben wir große Zweifel», sagte sie.

Union berät sich in Sondersitzung

Die Berliner CDU-Spitze trifft sich heute Nachmittag um 17.30 Uhr zu einer Sondersitzung. Dabei sollen noch einmal die Ergebnisse der jeweils drei Sondierungstreffen mit SPD und Grünen diskutiert werden. Anschließend will der Landesvorsitzende und Spitzenkandidat Wegner das Ergebnis vorstellen.

Damit steht in der derzeit noch von SPD, Grünen und Linken regierten Hauptstadt ein Regierungswechsel an, obwohl auch das bisherige Dreierbündnis im neuen Parlament eine Mehrheit hätte. Sollten CDU und SPD ihre Koalition beschließen, müsste Franziska Giffey, seit Dezember 2021 Regierende Bürgermeisterin, das Rote Rathaus verlassen.

Ob sie dann als Senatorin weiterarbeitet, steht noch nicht fest. Sie selbst bot das bereits an und sagte: «Ja ich bin bereit, auch als Senatorin meinen Beitrag dazu zu leisten, dass gute Regierungsarbeit gelingt.» In den ARD-«Tagesthemen» sagte Giffey, ein solcher Wechsel wäre für sie ein sehr einschneidender Schritt. Sie habe aber immer gesagt, sie klebe nicht an ihrem Amt. Ihr Motiv sei, etwas für die Stadt zu bewegen. Giffey machte deutlich, dass die SPD in möglichen Koalitionsverhandlungen mit der CDU auch sozialdemokratische Politik wie soziale Gerechtigkeit, ökologische Entwicklung und der Einsatz für eine starke Wirtschaft unterbringen wolle.

Berlin dann seit langem wieder CDU-geführt

Sollte es zu Schwarz-Rot in der Hauptstadt kommen, würde Kai Wegner Regierender Bürgermeister. Einen Regierungschef in Berlin stellte die CDU zuletzt mit Eberhard Diepgen, der von 1984 bis 1989 und von 1991 bis 2001 amtierte. Auf ihn folgten die beiden SPD-Politiker Klaus Wowereit und Michael Müller.

Die CDU hatte die Wiederholungswahl am 12. Februar mit 28,2 Prozent gewonnen. SPD und Grüne bekamen beide 18,4 Prozent. Die Sozialdemokraten haben mit 53 Stimmen nur einen hauchdünnen Vorsprung vor den Grünen. Sie schnitten so schlecht ab wie noch nie bei einer Abgeordnetenhauswahl. Die Linke kam auf 12,2 Prozent, die AfD auf 9,1. Die FDP flog mit 4,6 Prozent aus dem Parlament, das nun fünf statt bisher sechs Fraktionen hat.

Berliner Jusos: CDU passt nicht zu Berlin und nicht zur SPD

Berlin (dpa) – Die Jugendorganisation der Berliner SPD lehnt eine Koalition mit der CDU strikt ab. «Wir Jusos sind enttäuscht von dem sich abzeichnenden Sondierungsergebnis. Wir werden uns jeder Bestrebung, eine Koalition mit der CDU zu bilden, entgegenstellen», sagte die Berliner Co-Vorsitzende Sinem Taşan-Funke am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

«Die CDU passt nicht zu Berlin und nicht zur SPD. Wer gegen migrantisierte Gruppen hetzt, gegen bezahlbaren Wohnraum ist und die Verkehrswende belächelt, disqualifiziert sich als Koalitionspartner für die Sozialdemokratie», so Taşan-Funke. Weiterlesen

Türkischer Präsident Erdogan hält an Wahl Mitte Mai fest

Ankara (dpa) – In der Türkei soll trotz der Erdbeben-Katastrophe mit insgesamt mehr als 50.000 Toten Mitte Mai gewählt werden. Dies gab Präsident Recep Tayyip Erdogan am Mittwoch in Ankara bekannt. «Dieses Volk wird, so Gott will und die Zeit naht, am 14. Mai das Nötige tun», sagte Erdogan. Zwischenzeitlich hatte es Spekulationen über eine Verschiebung der Präsidenten- und Parlamentswahl gegeben.

Regierungskandidat Tinubu gewinnt Präsidentenwahl in Nigeria

Abuja (dpa) – In Afrikas bevölkerungsreichstem Land Nigeria hat der Kandidat der Regierungspartei All Progressives Congress (APC), Bola Ahmed Tinubu, die Präsidentenwahl gewonnen. Der 70-Jährige kam auf 36 Prozent der Stimmen, wie die nationale Wahlkommission in der Hauptstadt Abuja mitteilte.

Auf Platz zwei landete demnach der Bewerber der oppositionellen Demokratischen Volkspartei (PDP), Atiku Abubakar mit 29 Prozent. Der Kandidat der Arbeiterpartei, Peter Obi, erhielt der Wahlkommission zufolge 25 Prozent. Die Wahl wird von Betrugsvorwürfen überschattet. Weiterlesen

Berichte: Giffey will Koalition mit CDU in Berlin

Berlin (dpa) – In Berlin könnten an diesem Mittwoch die ersten Entscheidungen über die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen fallen. Der Landesvorstand der Berliner Sozialdemokraten berät am Nachmittag darüber. Die Sondierungsgespräche zwischen den Parteien sind inzwischen abgeschlossen. Berlins Regierende Bürgermeisterin und SPD-Landesvorsitzende Franziska Giffey strebt nach übereinstimmenden Medienberichten eine Koalition mit dem Wahlsieger CDU an.

Giffey wolle dem SPD-Landesvorstand bei seiner Sitzung an diesem Mittwoch vorschlagen, Koalitionsverhandlungen mit der CDU aufzunehmen, berichteten die «Frankfurter Allgemeine Zeitung», «Tagesspiegel», «Bild/B.Z.» und andere Medien am Dienstagabend. Bisher regiert in Berlin eine rot-grün-rote Koalition, die neben einem schwarz-roten und einem schwarz-grünen Bündnis ebenfalls eine Mehrheit im neuen Abgeordnetenhaus hätte. Weiterlesen

Murdoch räumt Falschbehauptungen bei Fox News zu US-Wahl ein

Washington (dpa) – Der einflussreiche Medienunternehmer Rupert Murdoch hat die Verbreitung von Falschbehauptungen nach den Präsidentschaftswahlen 2020 durch einige Kommentatoren des konservativen US-Senders Fox News eingeräumt. Das geht aus Auszügen eines Gerichtsdokuments hervor, das von US-Medien am Montag verbreitet wurde und eidesstattliche Aussagen des 91-Jährigen von Anfang Februar wiedergibt.

Die Falschnachricht, der damals noch amtierende Präsident Donald Trump sei durch Betrug um seine Wiederwahl gebracht worden, sei von einigen Fox-News-Kommentatoren unterstützt worden – aber nicht vom gesamten Sender, wird Murdoch darin zitiert. «Ich hätte mir gewünscht, dass wir das im Nachhinein stärker anprangern.» Weiterlesen

Kimmel: Vorfreude auf Amt als OB von Kaiserslautern

Kaiserslautern (dpa/lrs) – Nach Verkündung der vorläufigen Ergebnisse der Stichwahl hat Kaiserslauterns voraussichtliche künftige Oberbürgermeisterin Beate Kimmel große Vorfreude auf das Amt geäußert. Sie sei «sehr dankbar und glücklich» über die neue Aufgabe in ihrer Geburts- und Heimatstadt, sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. «Das ist eine wunderbare Ehre.»

Als Oberbürgermeisterin wolle sie auch «Brückenbauerin» sein, betonte die 54-Jährige. Als eine der dringendsten Aufgaben nannte sie «die herausfordernde Finanzsituation» der Stadt mit knapp 100.000 Einwohnern. «Ich möchte auch den Klimawandel mehr ins Bewusstsein rufen. Und ich möchte die Gesellschaft wieder zusammenrücken lassen.» Weiterlesen

Amtliches Ergebnis der Berlin-Wahl: SPD knapp vor Grünen

Berlin (dpa) – Nach der Wiederholungswahl in Berlin liegt die SPD nun endgültig knapp vor den Grünen auf Platz zwei, Wahlsieger ist die CDU. Das geht aus dem amtlichen Ergebnis hervor, das der Landeswahlausschuss nun feststellte.

Die CDU gewann die Wahl am 12. Februar demnach klar mit 28,2 Prozent. SPD und Grüne bekamen je 18,4 Prozent. Die Sozialdemokraten haben einen Minivorsprung von 53 Stimmen, nach dem vorläufigen Ergebnis hatte er noch 105 Stimmen betragen. Die Linke kam bei der Wahl auf 12,2 Prozent, die AfD auf 9,1 Prozent. Die FDP flog mit 4,6 Prozent aus dem Parlament.

An den bereits kurz nach der Wahl vorläufig festgestellten prozentualen Anteilen der Parteien und der Sitzverteilung hat sich nichts mehr verändert. Im neuen Berliner Landesparlament sitzen 159 Abgeordnete. Die CDU hat 52 Sitze, SPD und Grüne haben je 34 Sitze. Die Linke verfügt über 22 Sitze und die AfD über 17 Sitze. Weiterlesen

Beate Kimmel laut vorläufigen Ergebnissen neue OB

Kaiserslautern (dpa/lrs) – Die SPD-Politikerin Beate Kimmel wird nach vorläufigen Ergebnissen neue Oberbürgermeisterin von Kaiserslautern. Die 54-Jährige habe am Sonntag die Stichwahl um das Amt gewonnen, teilte die pfälzische Kommune mit. Kimmel setzte sich demnach nach Auszählung aller Stimmen mit 62,26 Prozent gegen Anja Pfeiffer durch. Die CDU-Kandidatin kam auf 37,74 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag der Stadt zufolge bei rund 27,5 Prozent. Weiterlesen

Kremlchef Putin stellt Weichen für Präsidentschaftswahl

Von Ulf Mauder, dpa

Moskau (dpa) – Nach einem Jahr Krieg in der Ukraine will Kremlchef Wladimir Putin an mehreren Fronten gleichzeitig Härte zeigen. Auf dem Schlachtfeld hat der 70-Jährige das Ziel, nicht nur die am 24. Februar 2022 überfallene Ukraine zu bezwingen. Er will gleich noch den gesamten «kollektiven Westen» mit den USA an der Spitze zurückdrängen, der mit Waffen Russlands Soldaten zusetzt und mit Sanktionen der Wirtschaft der Rohstoff-Großmacht.

Putin sieht sich längst in einem großen Krieg gegen ein «Anti-Russland» im Westen – den er als Anführer der Atommacht um jeden Preis gewinnen will. «Natürlich, es kann ein langer Prozess werden», meinte Putin im Dezember bei einem Treffen mit Kriegsveteranen. Und Moskaus Machtelite stellt sich ein Jahr vor der Präsidentenwahl darauf ein, dass der seit mehr als 23 Jahren regierende Putin im nächsten Jahr wieder antreten wird. Die Vorbereitungen auf die Wahl im März 2024 laufen bereits. Aber Putins viele Niederlagen in der Ukraine haben ein Jahr nach Kriegsbeginn und gut ein Jahr vor der Wahl auch innenpolitisch eine Front aufgemacht.

Der «Blitzkrieg» für eine Eroberung der Ukraine ist gescheitert. Jahrzehntelang aufgebaute Beziehungen mit dem Westen etwa bei der Gasversorgung Europas sind zerstört. Putin, der sich stets brüstete, das Land nach den chaotischen 1990er Jahren wieder auf die Beine gebracht zu haben, muss zuschauen, wie sein Lebenswerk zusammenbricht, sich erneut soziale Not breitmacht.

Trotz Niederlagen im Krieg sieht Putin viele Erfolge

Trotzdem spricht der Präsident von Erfolgen in dem Krieg – davon etwa, dass Russland jetzt die komplette Kontrolle über das Asowsche Meer erlangt hat. Zar Peter der Große, mit dem sich der Kremlchef gern vergleicht, habe im 18. Jahrhundert noch um einen Zugang zum Meer gekämpft. Zudem weist Russland gerne darauf hin, die Wasserversorgung der schon 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim – von der Ukraine lange blockiert – freigeschlagen zu haben.

Vor allem aber lobt Putin die Eroberung «neuer Gebiete» im Osten und Süden der Ukraine als «ein bedeutendes Ergebnis für Russland». Den Krieg will er mindestens so lange fortsetzen, bis Moskau die völkerrechtswidrig annektierten Regionen Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk vollständig kontrolliert. Das kann Jahre dauern – wenn es überhaupt gelingt.

Dagegen sehen Experten eine Vielzahl von Fehlern des Ex-Geheimdienstchefs, der in militärischen Dingen als Laie gilt. Kritik an einer zu zögerlichen Kriegsführung gibt es auch immer wieder von ultranationalistischen Kräften, Militärbloggern und der «Vorschlaghammer-Kriegspartei» um die Privatarmee Wagner des Geschäftsmanns Jewgeni Prigoschin. Kritiker ätzen, die von Korruption geprägte russische Armee sei als «Papiertiger» entlarvt worden. Aber das russische Militär lernt.

Experte sieht «Krieg gegen menschliches Kapital»

Lange scheute sich Putin, die unpopuläre Teilmobilmachung anzuordnen, um die Truppen zu stärken – und tat es dann doch. Hunderttausende Reservisten setzten sich ins Ausland ab. Die von einer Vielzahl von Pannen überschattete Aktion trug den Krieg in viele Familien. Es gab Proteste. Doch ungeachtet Tausender Toter in dem Krieg genießt Putin laut Umfragen weiter großes Vertrauen in der Bevölkerung, dass er das Richtige tut. Er sieht – wie er unlängst sagte – den Krieg inzwischen auch als Chance, die Armee zu modernisieren. Schon jetzt gehen die Militärausgaben aber zulasten der Entwicklung der Gesellschaft.

Angesichts der massenhaften Abwanderung junger Menschen, die keine Perspektive unter Putin sehen, spricht der russische Experte Andrej Kolesnikow von einem «zweiten, leisen Krieg Russlands gegen sein menschliches Kapital». Viele würden vor einer «Militarisierung des Lebens» in Russland fliehen, schreibt er in einer Analyse für die Denkfabrik Carnegie. «Für den Staat ist heute das Zerlegen und das Zusammensetzen eines Kalaschnikow-Sturmgewehrs eine wichtigere Fähigkeit.» Statt modern denkender Menschen bringe das Land nun folgsame Befehlsempfänger hervor.

Ein Jahr vor der Präsidentenwahl zielt Putin immer stärker darauf ab, seine Invasion in die Ukraine zu einem Krieg gegen den «kollektiven Westen» hochzustilisieren. Dem Westen die Stirn zu bieten, ist ein alter Wahlkampfschlager des Kremlchefs. In Russland ist die Meinung weit verbreitet, Ziel des Westens sei es, das flächenmäßig größte Land der Erde mit seinem Öl, Gas und anderen Rohstoffen in Einzelteile zerfallen zu lassen, um die Ressourcen dann maximal auszubeuten.

Kremlpropaganda läuft rund um die Uhr

Wer in Moskau Staatsfernsehen schaut, bekommt es von der Kremlpropaganda rund um die Uhr: Russland kämpfe gegen westliches Vormachtstreben. Dabei gerät immer mehr in den Hintergrund, dass Russland die Ukraine überfallen hat – und nicht der Westen Russland. Deutschland, die USA und andere, die Waffen liefern, sehen sich als Kriegsparteien angeprangert. Glauben sollen die Menschen, dass Russland selbst in seiner Existenz bedroht sei. So könne aus Putins Krieg gegen die Ukraine einer des russischen Volkes gegen den Westen werden, warnt der in London lebende Kremlgegner Michail Chodorkowski.

Der 59-Jährige sieht die Gefahr eines Auseinanderbrechens Russlands im Konflikt mit dem Westen – wie der Sowjetunion nach dem Ende des Kalten Krieges. «Die Grenzen zwischen einzelnen Objekten der Russischen Föderation könnten bei einem Zerfall des Landes schnell heiß werden. Und wegen der Atomwaffen ist das überaus gefährlich», sagt der einst reichste Russe, der Jahre wegen Kritik an Putin im Straflager saß. «Wir müssen eine Balance zwischen Chaos und einer Variante mit einer normalen Zukunft finden.»

Experte: Putin wird «Geisel» seines Sicherheitsapparats

Unabdingbar seien aber revolutionäre Veränderungen in Russland und eine offene Reue und Wiedergutmachung nach einem Ende des Krieges in der Ukraine, betont Chodorkowski. Er plädiert im Westen – wie zuletzt als Gast der Münchner Sicherheitskonferenz – dafür, zu Russland und den Russen weiter Kontakte zu halten. «Aber man darf nicht darauf setzen, dass es einen neuen guten Zaren gibt, sondern auf eine Änderung der Machtstrukturen im Land zugunsten eines parlamentarischen und föderalen Systems», sagte er. Doch ist eine Abkehr von einem zentralistischen Staat mit dem Kreml als Machtzentrum nicht in Sicht.

Aus Sicht des russischen Politologen Abbas Galljamow hat sich der Kremlchef durch immer neue Repressionen auf den Weg eines «Diktators» begeben, der auf Gedeih und Verderb seinen Geheimdiensten und anderen Sicherheitsstrukturen ausgeliefert sei. Putin habe die «goldene Regel» autoritärer Herrschaft vergessen, die Macht zu verteilen, sagt sein früherer Redenschreiber. «Selbst der dümmste General wird dann einmal verstehen, dass er selbst der Stützpfeiler der Macht ist», sagt Galljamow. Lange habe Putin Militär und Polizei selbst kontrolliert, nun sei er deren «Geisel». Nur durch «grobe Gewalt» könne Putin sich noch an der Macht halten.

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Sondierungsgespräche von CDU und SPD in Berlin gehen weiter

Berlin (dpa) – Gut eine Woche nach der Wiederholungswahl zum Berliner Abgeordnetenhaus haben CDU und SPD ihre Sondierungsgespräche fortgesetzt. Kurz nach dem ersten Treffen am vergangenen Freitag kamen die Sondierungsteams der beiden Parteien am Montagvormittag erneut zusammen. Der CDU-Landesvorsitzende Kai Wegner sagte, am Freitag sei noch eine ganze Menge offen geblieben. «Wir haben eine lange Tagesordnung. Ein paar Stunden werden es schon.» Weiterlesen

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