Gericht entscheidet im Zoff zweier Eierlikörhersteller

Düsseldorf (dpa) – Im Streit zweier Eierlikörhersteller wird das Düsseldorfer Oberlandesgericht heute (11.00) ein Machtwort sprechen. Der Spirituosenfabrikant Verpoorten aus Bonn hat seinen Konkurrenten Nordik aus dem niedersächsischen Jork wegen dessen Werbung verklagt.

Die Niedersachsen hatten fünf Eierlikörflaschen für fünf verschiedene Geschmacksrichtungen mit dem Zusatz «Ei, Ei, Ei, Ei, Ei» beworben. Darin sehen die Anwälte Verpoortens eine zu große Nähe zur seit Jahrzehnten geschützten Wortmarke «Eieiei Verpoorten» (Az.: I-20 U 41/22). Weiterlesen

Facebook-Konzern stoppt Umsatzschwund – Geld für Metaverse

Menlo Park (dpa) – Für den Facebook-Konzern Meta geht es nach neun Monaten mit Rückgängen wieder aufwärts. Im vergangenen Quartal gab es ein Umsatzplus von drei Prozent, während Analysten einen Rückgang erwartet hatten. Auch für das laufende Vierteljahr rechnet Meta mit einem Plus.

Gründer und Chef Mark Zuckerberg sieht in Software mit Künstlicher Intelligenz einen Wachstumstreiber. Zugleich verschlingt seine Zukunftsvision von virtuellen Welten weiter Milliarden – bleibt aber ein Nischengeschäft, das zuletzt schrumpfte.

Mitten im Hype um den Chatbot ChatGPT kommt derzeit kein Tech-Unternehmen bei der Vorlage von Quartalszahlen ohne Erwähnung Künstlicher Intelligenz aus – und Meta war keine Ausnahme. Zuckerberg stellte gestern Unterhaltungen mit Software in Metas Chatdiensten WhatsApp und Messenger sowie KI-Werkzeuge zum Erzeugen von Bildern bei Facebook und Instagram in Aussicht. Künstliche Intelligenz werde alle Apps und Dienste des Konzerns beeinflussen. Weiterlesen

Medikamenten-Werbung: «Fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt»

Von Sascha Meyer, dpa

Berlin (dpa) – Eigentlich werden Formulierungen aus Gesetzen selten zu allgemein bekannten Klassikern im Alltagsgebrauch. Bei einem Satz aus Paragraf 4, Absatz 3, Heilmittelwerbegesetz ist es so gekommen: «Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.»

Seit gut drei Jahrzehnten ist dieser vorgegebene Warntext für Arzneimittelwerbung «außerhalb der Fachkreise» Pflicht. Und in Funk und Fernsehen ist er immer auch noch extra vorzulesen. Jetzt soll eine eher sanfte Änderung kommen. Denn nachfragen kann man ja nicht nur bei männlichen Fachleuten.

Künftig soll die etwas verlängerte Formulierung lauten: «Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.» So steht es in einem Gesetzentwurf des Bundesgesundheitsministeriums, den das Kabinett auf den Weg gebracht hat.

Medizinerinnen erstmals knapp in der Mehrheit

Der Warnhinweis sei «seit Jahren wegen der Verwendung des generischen Maskulinums Gegenstand von Diskussionen», heißt es. Daher solle nun gleichstellungspolitischen Aspekten Rechnung getragen werden. Denn man dürfte in der Regel einen Bezug zu einer behandelnden Ärztin oder einem behandelnden Arzt haben – das solle die neue Formel ausdrücken. Und der Kauf von Arzneimitteln knüpfe auch nicht an eine Person an, das geschehe in der Apotheke.

Die Änderung greift auch Forderungen von Berufsverbänden auf. Dafür hatte sich etwa die Bundesärztekammer ausgesprochen, da die bisherige Formel nicht mehr in die Zeit passe. In den Praxen kommen Ärztinnen und Psychotherapeutinnen auf einen zusehends größeren Anteil. Zusammengenommen sind sie erstmals knapp in der Mehrzahl, wie das Bundesarztregister mit Stand von Ende 2022 ergab.

Der Frauenanteil überschritt die 50-Prozent-Marke und erreichte 50,7 Prozent. Dabei stieg er bei Psychotherapeutinnen auf 76,8 Prozent und bei Ärztinnen auf 45,2 Prozent. Unterhalb von 50 Jahren liegen Ärztinnen vorne.

Damit Pharma- und Werbebranche den Reklamezusatz ändern können, sind fünf Monate Übergangszeit nach Inkrafttreten der Gesetzesänderung vorgesehen. Der Entwurf kommt jetzt zu weiteren Beratungen in den Bundestag. Die Umstellungskosten sollten jedoch gering sein, heißt es im Entwurf. Gegebenenfalls könnten höhere Werbekosten anfallen, nämlich «aufgrund des geringfügig verlängerten Textes, der in der audiovisuellen Werbung zu sprechen ist».

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Medientyp: MultimediaWerbeverbote für ungesunde Kinder-Lebensmittel geplant

Berlin (dpa) – An Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel mit zu viel Zucker, Fett und Salz soll nach Plänen von Ernährungsminister Cem Özdemir gesetzlich beschränkt werden. «Wir müssen dafür sorgen, dass Kinder gesünder aufwachsen können», sagte der Grünen-Politiker am Montag in Berlin. Bisherige freiwillige Selbstverpflichtungen hätten beim Kinderschutz versagt. Unter anderem sollen mit Blick auf Unter-14-Jährige Werbeverbote in «allen für Kinder relevanten Medien» kommen. Demnach soll solche Werbung von 6.00 und 23.00 Uhr unzulässig sein, wenn sie regelmäßig auch von Kindern wahrgenommen werden kann. Weiterlesen

Urteil: Amazon haftet nicht für sogenannte Affiliate-Links

Karlsruhe (dpa) – Der Internet-Versandriese Amazon kann nicht für problematische Inhalte auf den Seiten von Teilnehmern seines «Partnerprogramms» zur Verantwortung gezogen werden. Für eine Haftung lägen hier nicht die Voraussetzungen vor, urteilte der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe am Donnerstag. Weiterlesen

Deutlich weniger Beschwerden über nervige Werbeanrufe

Bonn (dpa) – Die Zahl der Beschwerden über unerlaubte Telefonwerbung ist deutlich gesunken. Im vergangenen Jahr seien 64 704 schriftliche Beschwerden eingegangen und damit knapp 19 Prozent weniger als 2021, teilte die Bundesnetzagentur am Freitag in Bonn mit. Die Aufsichtsbehörde betonte, dass es trotz des Rückgangs ein hohes Niveau bleibe.

Telefonwerbung ist nur erlaubt, wenn die Verbraucher vorher eingewilligt haben. Die Nummer muss dabei übermittelt werden. Die Bundesnetzagentur geht den Beschwerden nach und verhängt gegebenenfalls Bußgelder. Im vergangenen Jahr seien es insgesamt 1,151 Millionen Euro gewesen (2021: 1,435 Millionen Euro). Weiterlesen

Fall am BGH: Haftet Amazon für sogenannte Affiliate-Links?

Karlsruhe (dpa) – Über Werbe-Links auf Partnerseiten lockt der Online-Versandhändler Amazon potenzielle Käufer zu seinen Produkten – was aber, wenn solche Partner mit unseriösen Methoden arbeiten? Ein betroffener Matratzenhersteller hat diese Frage bis vor den Bundesgerichtshof (BGH) gebracht. Er will erreichen, dass Amazon für problematische Inhalte auf den Partnerseiten haftet. Die Richterinnen und Richter sehen das allerdings eher skeptisch, wie sich am Donnerstag in der Verhandlung in Karlsruhe abzeichnete.

Das Partnerprogramm von Amazon funktioniert so, dass angemeldete Teilnehmer auf ihrer eigenen Internetseite Links zu Produkten im Amazon-Angebot setzen können. Kommt darüber ein Kauf zustande, zahlt Amazon eine Provision. Je nach Produktkategorie und monatlichem Umsatz können das bis zu zwölf Prozent sein. Die Links, die zum Beispiel mit «Bei Amazon kaufen» beschriftet sind, werden Affiliate-Links genannt. «Affiliate» ist Englisch und heißt Partner. Weiterlesen

Bündnis fordert Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel

Berlin (dpa) – Ein Bündnis aus Ernährungs- und Kinderschutzorganisationen will Werbung für ungesunde Lebensmittel in Deutschland stark eindämmen. In einem dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vorliegenden Appell fordert die Gruppe, entsprechende Werbung zwischen 6 und 23 Uhr zu verbieten. Darüber hinaus schlagen die 40 Unterzeichner eine 100-Meter-Bannmeile für solche Werbeplakate um Schulen, Kitas und Spielplätze vor. Weiterlesen

Musk droht abtrünnigen Twitter-Werbekunden

San Francisco (dpa) – Der neue Twitter-Besitzer Elon Musk hat gedroht, Werbekunden öffentlich bloßzustellen, die keine Anzeigen mehr auf der Plattform schalten. Der Tech-Milliardär reagierte damit auf den Vorschlag eines rechten Lobbyisten, er solle solche Firmen nennen, damit seine Anhänger sie mit einem «Gegenboykott» belegen könnten. Musk schrieb in seiner Antwort am Wochenende: «Danke. Ein thermonukleares Benennen und Schämen ist exakt das, was passieren wird, wenn das nicht aufhört.»

In den vergangenen Tagen hatten unter anderem die Volkswagen-Gruppe, der Pharmakonzern Pfizer und der Lebensmittelriese Mondelez angekündigt, Werbung bei Twitter aussetzen zu wollen. Musk beklagte sich über einen «massiven Umsatzeinbruch» und machte «Aktivistengruppen» verantwortlich, die Druck auf die Unternehmen ausübten.

Die Unternehmen reagieren auf Sorgen, dass unter Musks Führung und nach dem von ihm durchführten großen Stellenabbau mehr Hassrede und Beschimpfungen auf der Plattform landen könnten. Weiterlesen

Entlassungen bei Twitter laufen an – Ausmaß unklar

Wolfsburg/San Francisco (dpa) – Der neue Twitter-Besitzer Elon Musk beklagt sich über einen Umsatzeinbruch, nachdem große Unternehmen ihre Werbung beim Online-Dienst ausgesetzt haben. Am Freitag schloss sich der Volkswagen-Konzern anderen Werbekunden an, die Anzeigen auf Twitter auf Eis legen wollen. Twitter startete am selben Tag Entlassungen, von denen laut Medienberichten jeder zweite Job betroffen sein könnte. Ihr Ausmaß blieb zunächst unklar.

Musk sprach von einem «massiven Umsatzeinbruch». Werbung macht fast das gesamte Geschäft von Twitter aus. Für die meisten Werbetreibenden sind aber andere Plattformen wie Facebook wichtiger.

Musk machte für den nicht näher bezifferten Umsatzrückgang «Aktivistengruppen» verantwortlich, die Druck auf Werbekunden ausübten. Dabei habe sich beim Umgang mit kontroversen Inhalten auf der Plattform nichts verändert, und man habe alles unternommen, um diese Aktivisten zufriedenzustellen, schrieb Musk auf Twitter. «Sie versuchen, die Redefreiheit in Amerika zu zerstören», behauptete er, ohne die Gruppen näher zu benennen. Weiterlesen

Snapchat-Geschäft wächst kaum noch – Aktie stürzt ab

Venice (dpa) – Das Geschäft der einst explosiv wachsenden Foto-App Snapchat legt kaum noch zu. Mit einem Umsatzplus von sechs Prozent auf 1,13 Milliarden Dollar (1,15 Mrd Euro) verbuchte die Betreiberfirma Snap im vergangenen Quartal ihr bisher langsamstes Wachstum. Die Anleger treibt das in die Flucht: Der Aktienkurs brach im nachbörslichen Handel am Donnerstag um 27 Prozent ein. Seit Jahresbeginn verlor das Papier mehr als drei Viertel seines Werts.

Snap verwies auf «erheblichen Gegenwind» für das Geschäft, unter anderem weil Werbekunden wegen Konjunktursorgen die Marketingbudgets kürzten. Inzwischen habe der Trend viele Branchen erfasst. Snap hatte im vergangenen Quartal bereits den Abbau von rund einem Fünftel der Stellen eingeleitet, um die Kosten zu senken und sich auf Wachstumsbereiche zu fokussieren. Weiterlesen

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