Nur noch Mini-Gewinn für Continental – trotzdem Zuversicht

Hannover (dpa) – Die starken Kostenzuwächse für Energie, Rohstoffe und Transporte haben den Gewinn des Autozulieferers Continental 2022 unterm Strich fast komplett aufgezehrt – im laufenden Jahr soll sich das Geschäft aber erholen. Wie der Dax-Konzern mitteilte, schrumpfte das Nettoergebnis von 1,4 Milliarden Euro (2021) auf 67 Millionen Euro zusammen. Auch hohe Abschreibungen wegen des wieder gestiegenen Zinsniveaus und der Russland-Sanktionen spielten dabei eine Rolle, erklärte Finanzchefin Katja Dürrfeld.

Vorstandschef Nikolai Setzer sprach von einem «weiteren Jahr mit Gegenwind». Aber: «In Anbetracht der zahlreichen Herausforderungen haben wir uns 2022 operativ gut behauptet.» Die wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine und des Covid-Lockdowns in China hatten die Hannoveraner erheblich belastet. Hinzu kam der Mangel an Elektronik, der das weltweite Auto- und Maschinenbaugeschäft ausbremste. Seine zuvor angepassten Ziele erreichte Conti jedoch. Weiterlesen

Schaeffler zieht es stärker nach China und in die USA

Herzogenaurach (dpa) – Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler will stärker Chancen in China sowie den USA nutzen und vor allem dort auch die Möglichkeiten des Investitionsprogrammes der US-Regierung ausloten. Das kündigte Konzernchef Klaus Rosenfeld heute bei der Bilanz-Pressekonferenz der Schaeffler AG in Herzogenaurach an.

«Es gibt global unterschiedliche Regulierungsansätze. Der sehr akzentuierte Inflation Reduction Act in den USA könnte zu einem Umdenken auch in Europa führen», sagt Rosenfeld. «Wir wollen ganz bewusst die Chancen, die wir in Amerika haben, nutzen.»

In China wolle Schaeffler künftig «mehr selbst machen», sagt Rosenfeld. «Ein Rückzug aus China ist für Schaeffler keine Alternative», betont er. China stehe derzeit für einen Anteil am Umsatz von 23 Prozent, Amerika für 22 Prozent. Rosenfeld sieht in beiden Fällen Luft nach oben, gerade bei der E-Mobilität. «Die Investitionen gehen dahin, wo die Zukunfts-Wachstumschancen sind», sagt er. Die USA böten da im Moment bessere Chancen als Europa. Weiterlesen

ZF will Zukunft des Saar-Standorts «bestmöglich» absichern

Saarbrücken (dpa) – Der Automobilzulieferer ZF will die Transformation des Standortes Saarbrücken mit Land und Arbeitnehmern gestalten. «Die gemeinsame Absicht aller Beteiligten ist, die Zukunft des Standorts und der Beschäftigten mit wettbewerbsfähigen Strukturen und innovativen Produkten bestmöglich abzusichern», teilte eine Sprecherin von ZF anlässlich einer regulären Betriebsversammlung am Montag in Saarbrücken mit.

«Wir sprechen seit Jahren ganz transparent über die Tatsache, dass der Standort Saarbrücken aufgrund der geringeren Wertschöpfung bei den Produkten der E-Mobilität nicht mehr wachsen, sondern schrumpfen wird.» Aufgrund der mittelfristig «sehr guten Auslastung» mit den elektrifizierten Automatikgetrieben habe ZF «aber genügend Zeit, diesen Prozess sozialverträglich zu gestalten». Bis Ende 2025 gilt für die Mitarbeiter in Saarbrücken eine Beschäftigungssicherung. Weiterlesen

Wieder mehr Zuversicht in der Autoindustrie

München (dpa) – Die deutsche Autoindustrie ist nach einer langen Durststrecke dem Ifo-Institut zufolge wieder zuversichtlicher geworden. Die Geschäftslage der Fahrzeughersteller und ihrer Zulieferer habe sich im Januar deutlich verbessert, teilte das Institut am Freitag in München als Ergebnis einer eigenen Umfrage mit. Weiterlesen

Wandel in der Autoindustrie – Scholz ist optimistisch

Friedrichshafen (dpa) – Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht Deutschland für den Wandel in der Autoindustrie gut gewappnet. «Wir haben die besten Aussichten, dass wir bei der Zukunft mitmischen können», sagte Scholz nach einem Besuch beim Automobilzulieferer ZF am Samstag in Friedrichshafen am Bodensee. «Man geht hier wieder weg mit großer Zuversicht», sagte der Kanzler. Der technologische Wandel sei keine Bedrohung, sondern eine Aussicht. Weiterlesen

Großaufträge bringen Lichtblick in gemischte Conti-Bilanz

Hannover (dpa) – Der hohe Druck aus Energiekrise, Lieferstress und wieder steigender Zinsbelastung setzt dem Autozulieferer und Reifenhersteller Continental weiter zu.

Im laufenden Geschäft konnte der Dax-Konzern das dritte Quartal aber verhältnismäßig solide abschließen, neue Großbestellungen sollen zudem frisches Geld in die Kasse bringen. Dabei sind die Hannoveraner auch auf das Mitziehen von Verbrauchern und Firmenkunden angewiesen – Conti deutete an, dass Endprodukte wie Fahrzeugtechnik und Reifen teurer werden dürften.

Unterm Strich blieb zuletzt ein Verlust von 211 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Von Juli bis September 2021 hatte derAuto- und Maschinenausrüster noch 309 Millionen Euro Gewinn erzielt, obwohl schon damals Chipengpass und Corona-Nachfrageschock durchgeschlagen hatten. Die Probleme in den Lieferketten vor allem bei Elektronik sind nicht vorbei. Hinzu kommen nun die ausufernden Beschaffungskosten für verschiedene wichtige Rohstoffe und Vorerzeugnisse sowie im Einkauf von Energie. Weiterlesen

Stabilus knackt Umsatzmilliarde

Luxemburg/Koblenz (dpa) – Gute Geschäfte mit Antrieben zum elektrischen Öffnen von Auto-Heckklappen vor allem in Übersee haben den Auto- und Industriezulieferer Stabilus im abgelaufenen Geschäftsjahr angetrieben. Der Umsatz stieg auf Basis vorläufiger Zahlen in den zwölf Monaten bis Ende September im Jahresvergleich um fast ein Fünftel auf 1,12 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Damit knackte der Konzern erstmals die Milliardenschwelle und übertraf das im Sommer angehobene eigene Ziel. Vor Zinsen und Steuern (Ebit) sowie bereinigt um Sondereffekte blieben vom Umsatz 14 Prozent hängen, was einen Anstieg des operativen Ergebnisses um 15,7 Prozent auf 156,2 Millionen Euro bedeutet. Damit übertraf Stabilus die durchschnittliche Analystenschätzung deutlich. Weiterlesen

Auto-Zulieferer fordern Energiepreisdeckel

Hagen (dpa) – Sieben Verbände der Auto-Zuliefererindustrie haben von der Politik eine Begrenzung der Strom- und Gaspreise gefordert.

«Wenn der Staat die Energiepreise jetzt nicht deckelt, ruiniert er in kürzester Zeit die Unternehmen und viele Tausende Arbeitsplätze», sagte der Geschäftsführer des Industrieverbands Blechumformung (IBU), Bernhard Jacobs, laut einer Mitteilung vom Donnerstag in Hagen. «Es ist fünf vor zwölf», so Jacobs. Die Energiekosten seien «wahnwitzig». Er berichtete von Strompreissteigerungen um das 15-Fache des Vorjahres und Gaspreisanstiegen um das 11-Fache. Weiterlesen

Michelin will sich aus Russland zurückziehen

Clermont-Ferrand (dpa) – Der französische Reifenhersteller Michelin will sich angesichts des Kriegs gegen die Ukraine bis zum Jahresende vollständig aus Russland zurückziehen.

Alle Aktivitäten dort sollten übergeben werden, hieß es in einer Mitteilung des Konzerns mit Sitz im französischen Clermont-Ferrand vom Dienstag. Es werde überlegt, Administration, Verkauf und den Industriebetrieb an das aktuelle örtliche Management in Russland zu übertragen. Weiterlesen

Continental stoppt vorerst Produktion und Handel in Russland

Hannover/Kaluga (dpa) – Nach anderen Unternehmen aus der Auto- und Maschinenbaubranche hat sich auch Continental zu einem vorläufigen Stopp seiner Produktion und Geschäfte in Russland entschlossen.

Dabei geht es vor allem um das Werk Kaluga, in dem Reifen sowie Teile für die Industriesparte Contitech entstehen. «Wir haben entschieden, vor dem Hintergrund des Krieges gegen die Ukraine und der damit verbundenen aktuellen Verwerfungen die Produktion vorerst auszusetzen», hieß es am Dienstag auf Anfrage aus der Konzernzentrale in Hannover. Das gelte ab sofort. Außerdem sei das komplette Im- und Exportgeschäft mit der Russischen Föderation zunächst beendet. Weiterlesen

Cyberangriff auf Autozulieferer Eberspächer

Esslingen (dpa/lsw) – Der Autozulieferer Eberspächer ist Ziel eines Cyberangriffs geworden. «Unser Team arbeitet gemeinsam mit externen Cyber-Security-Spezialisten mit Hochdruck daran, die Gefährdung zu beseitigen und den Normalbetrieb wiederherzustellen», teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Stuttgart teilte mit, es werde wegen des Verdachts der Computersabotage und der versuchten Erpressung ermittelt. Weiterlesen

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