Ein Dorfladen in Ediger-Eller bleibt wohl obsolet

Investor mit begrenztem Angebot bereits auf der Überholspur

Ediger-Eller. Wie wichtig die Bevölkerung in Ediger-Eller das Thema Lebensmittelversorgung nimmt, konnte man dem Besucher-Andrang zu einem Informations-Abend entnehmen. Über 60 Personen waren der Einladung zum Runden Tisch in die ehemaligen Räume der Kreuzberg-Apotheke gefolgt. Da im Oktober der Pächter des einzigen Lebensmittelgeschäftes in Ediger nun wohl aus Altersgründen aufgibt und auch noch kein Nachfolger bekannt war, hatte man zu einen Vortrag mit einem erfahrenen Bürgermeister zum Thema DORFLADEN eingeladen.

Alfred Meyer und seine Frau referierten über eine Stunde über die Vorzüge, und auch über die Schwierigkeiten eines selbstbetriebenen Ladens im Wallfahrtsort Klausen. Im Detail, bis hin zu aktuellen Umsatzzahlen und Lohnkosten berichteten die Klausener über die Bedingungen für den Erfolg.

Erstaunt hörten die Zuhörer wie mutig die Ratsmitglieder sich dort einstimmig mit hohen Investitionen auf Kredit, und einem bewundernswerten Durchhaltevermögen auf den Weg machten um der Bevölkerung ein sehr breites Angebot-, und gleichzeitig ein Raum für Treff und Kommunikation zu bieten. Besonders die Alten seien ja schließlich nicht mehr so mobil. Gerade diese zuletzt genannten Aspekte waren einer der wesentlichen Begründungen für dieses Gemeinschafts-Projekt in einem alten Gasthof in Klausen. Wenn auch bis jetzt ein verhältnismäßig geringer Prozentsatz der einheimischen Bevölkerung den Laden in Klausen für den Großeinkauf nutzen würde, so die Meyers unisono, mache das Umland und machen die Pilger dieses Ungleichgewicht mehr als wett. Von der Strategie hielt Alfred Meyer einen bestehenden Laden besonders als aus- und aufbaufähig. Er assistierte der vorhandenen Einrichtung in Ediger eigentlich eine optimale Lage.

Da die Gemeindeverwaltung in Ediger-Eller jetzt auch, so die Auskunft der anwesenden Ortsbürgermeisterin Hennen-Servaty in ein privatwirtschaftlich geführtes Konzept mit sehr begrenztem Angebot, aber an anderem Standort involviert sei, entstand im Plenum plötzlich Aufregung und die berechtigte Frage, ob sich denn ein Dorfladen dann überhaupt noch rechnen könne. Bei zwei Betreiber wäre dann sicherlich doch einer zu viel, und das Thema Dorfladen geriete doch alleine schon wegen dem sehr späten Versuch ins Hintertreffen. Hier zeigte es sich für die Verantwortlichen, wie wichtig die Kommunikation und Transparenz in einer Gemeinde sein muss, will man positiv selbst agieren, um nicht vielleicht zu spät nur noch reagieren zu können. Und ein Teilnehmer des Abends formulierte es treffend:
„Die anwesenden Ratsmitglieder und Beigeordnete werden das doch jetzt sicherlich als einen wichtigen Auftrag für die Zukunft auffassen. Nämlich Transparenz und rechtzeitige Einbeziehung der Bevölkerung noch stärker ernst zu nehmen“. Das wäre dann ein schönes Ergebnis und letztlich auch eine wichtige Initiative des Runden Tischs von diesem Abend. Dieser will sich jetzt auflösen, und seine Mitglieder werden sich in den einzelnen Arbeitskreisen der jetzt angekündigten Dorfwerkstatt/Dorfmoderation aktiv einbringen.

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