Kulturkreis Obere Kyll

Jünkerath. Der Kulturkreis Obere Kyll (KOK) präsentiert in seiner diesjährigen Herbstausstellung mit einer Vernissage am 19.11.10 um 19 Uhr in der „Postille“ Jünkerath erstmalig eine Malerin und eine Bildhauerin gemeinsam in einer Ausstellung.

Dr. Gabriele Nadimi, vielen an der Oberen Kyll als Praktische Ärztin in Stadtkyll bekannt, wurde in Frankfurt a. M. geboren und kennt die Eifel seit 1973. Nach anfänglicher Skepsis wurde sie im Laufe der Jahre zur passionierten Eifelerin, die ihr Herz unwiderruflich an die Eifel verloren hat. Seit Ende ihrer Vollzeittätigkeit als Allgemeinärztin im Jahre 1990 widmete sie sich verstärkt ihrer künstlerischen Ausbildung, die sie u. a. zu so namhaften Lehrern wie Wolfgang Steinbrecher, Prof. Dieter Brembs und Prof. Wolf Wrisch führte. In zahlreichen Gruppenausstellungen in der  näheren Umgebung, aber auch in Eupen, Mainz, Gelsenkirchen und Trier und in Einzelausstellungen in der Eifel präsentierte sie bisher ihr Werk.

Maria Sowietzki wurde seit ihren Kinderjahren durch ihren Vater, der heute die Natursteinfirma Justen führt, mit Steinen vertraut gemacht. Fasziniert von der unvorstellbar langen Zeit, in der sich das von ihr bearbeitete Material, Stein, formte, absolvierte sie von 1977-80 ihre Ausbildung an der Bundesfachschule für Steinmetze und Bildhauer in Kaiserslautern bei Prof. Roman Heid. Nach ihren Gesellenjahren in zwei Natursteinfirmen legte sie 1985 ihre Meisterprüfung ab.  Seit 1987 ist sie freie Mitarbeiterin der Natursteinfirma ihres Vaters und führt seit 2008 ein eigenes Atelier in ihrem Heimatort Wershofen. Mit ihrer Skulptur „Die Steinböckin“ belegte sie 2009 in einem bundesweiten Wettbewerb für Bildhauer unter 63 Teilnehmern den dritten Platz. In mehreren Ausstellungen in Adenau, Köln, Gerolstein, Euskirchen und bei der EVBK 2010 in Prüm war eine Auswahl ihrer Werke zu sehen. Die Ausstellung des Kulturkreises Obere Kyll (KOK) wird in diesem Jahr von vielen Spannungsbögen zwischen dem Kunstschaffen einer Malerin und einer Bildhauerin geprägt.

Dem Eifelwald und seinen Bäumen, ihrem ständigen Wandel im Rhythmus der Jahreszeiten steht die ewig erscheinende Beständigkeit des Steins gegenüber. Beide Künstlerinnen sind fasziniert vom Material und Gegenstand ihres Schaffens, von der Vielfalt des Ausdrucks, den sie in ihren Objekten finden. Und beide zeichnen sich in ihrem Kunstschaffen durch eine geradezu leidenschaftliche Begegnung mit Steinen und Bäumen aus. Bei beidem – Wald und Stein – handelt es sich um etwas, was jeder, der das Glück hat, in der schönen Eifel zu leben, genau kennt. Sieht man Wald und Stein jedoch mit den Augen der beiden Künstlerinnen, so wird schnell deutlich, dass wir bestenfalls ungefähr wissen, was dies ist. Durch die farbmächtigen, dynamischen, zum Teil plakativ wirkenden Entwürfe von Gabriele Nadimi wird die Vielfalt des Wandels, der die Natur und unser Leben ständig begleitet, unübersehbar deutlich. Maria Sowietzki formt ihre künstlerische Idee durch die einfühlsame Modellierung der im Stein vorgegebenen, festen Strukturen. Dies geschieht im Bewusstsein, dass sie dem Stein ein „Gesicht“ gibt, das unvorstellbar lange in ihm vorgeprägt war und nun durch die Künstlerin eine dauerhafte Zukunft erhält.

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