Römische Villa soll aus Donröschenschlaf erwachen

Wittlich. Die römische Villa Wittlich war kürzlich Thema bei einer Zusammenkunft im Stadthaus. Mit individuell auswählbaren Maßnahmen soll sie aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt und aufgrund ihrer Bedeutung als „größte römische Villa nördlich der Alpen“ touristisch endlich die Anerkennung finden, die sie verdient hat.

Die Mitglieder der „Projekt 2508“- Gruppe Matthias Burzinski, Katrin Hieke und Dr. Thorsten Smidt der Arbeitsgruppe „Entwicklungs- und Realisierungskonzept Römische Villa“ stellten dort ihr Grundkonzept für die Inwertsetzung der Römischen Villa vor. Vertretern der Stadtverwaltung, des Autobahnamtes, der Unteren Wasserbehörde, des Fördervereins Wittlicher Kulturgüter und dem Architekten Lubens Simon wurden dazu Vorschläge präsentiert. Sie können von der Stadt übernommen und je nach Priorität und Etat umgesetzt werden. Im Einklang mit allen Fachbehörden kann so ein modulartiger Maßnahmen- und Kostenplan erstellt werden, der u. a. eine Finanzierung durch Fördergelder der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich vorsieht.

Das Konzept schlägt z.B. eine bewusste Bepflanzung und Markierung der Villa selbst und ihrer Umgebung vor, da die Gesamtausdehnung der Villa heute kaum mehr erkennbar ist. Außerdem könnte der Brunnenweg in die Gestaltung miteinbezogen werden, um die damalige Größendimension der Villa besser spürbar zu machen. Auch die Kreisel Richtung Wittlich und Altrich könnten von regionalen Künstlern zum Thema passend gestaltet werden. Die Wiese vor der Villa könnte als Festwiese genutzt und landschaftlich angelegt werden, in dem beispielsweise der frühere Verlauf der Lieser sichtbar gemacht wird.

Durch verschiedene Perspektiven könnte auch eine Identifikationsfigur das Gelände an sich und das Leben und den Handel der Römer im speziellen erklären. Eine weitere Möglichkeit wäre eine Aussichtsplattform und ein verweisendes Autobahnschild. Die Autobahn sollte in das Gesamtbild miteinbezogen werden, in dem man unter ihr z.B. einen Zeitstrang präsentiert. Hier könnte auch künstlerisch eine so genannte Anamorphose integriert werden, d.h. es könnten auf die Autobahnpfeiler Teile eines Bildes angebracht werden, das sich dem Betrachter nur an einem ganz bestimmten Punkt zu einem Ganzen zusammenfügt.

Auch eine Internetseite und interaktive Konzepte für Smartphone-Besitzer könnten umgesetzt werden (QR-Codes, Augmented Reality) so wie eine archäologische Aufarbeitung. Als einer der wichtigsten Punkte wurde die Bestandssicherung des Denkmahls und die Sicherung des Lieserhangs, auf dem sich der sichtbare Teil der Villa befindet, festgehalten. Auch durch den Maare-Mosel-Radweg und die vom Deutschen Wanderverband zertifizierte Säubrennerschleife des Eifelsteigs könnte die Römische Villa zukünftig mehr Besucher anziehen. 
 

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