Über fünfzig junge Herdentiere auf der Bühne in Dockweiler

Dockweiler. „Tuishi pamoja“ ist kein fremdländisches Nationalgericht, dafür Swahili und die Bedeutung für: „Wir wollen gemeinsam leben!“ Ein tiefgründiges Kindermusical von Sandra Engelhardt (Text) und Martin Schulte (Musik) trägt diesen klangvollen afrikanischen Titel und lässt Freundschaft darin hochleben.

Was war das für ein tolles Bild auf der Bühne! Vor einem riesigen Bühnenbild (6 m x 2,5 m – Frau Sesterheim, Frau Schmitt, Frau Fritze und Frau Ertus) mit nachempfundener afrikanischer Savanne spielten sich die Zebras, Giraffen, Erdmännchen und Löwen in die Herzen der Zuschauer. Eindrucksvoll präsentierten die Schüler der Klasse 3, 4a und 4b der Grundschule Dockweiler die mit Humor gewürzte Geschichte über Vorurteile, Freundschaft und Toleranz. Verschiedenartigkeit nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung und Chance zu sehen, Andersartigkeit zu akzeptieren und zu tolerieren und die Überzeugung, dass man nur zusammen neue Wege beschreiten und Herausforderungen bewältigen kann.

Das Anderssein akzeptieren, aufeinander zugehen, neugierig auf neue Begegnungen sein – das alles sind Themen, die nicht nur für Kinder heute im Schulalltag und im täglichen Miteinander von großer Bedeutung sind. Mit erstaunlichem schauspielerischen Talent und gesanglichen Qualitäten und Tanzeinlagen (Choreographie Frau Schüßler) begeisterten die kleinen Schauspieler, Sänger und Tänzer das Publikum mit ihren Leistungen. Tolle Kostüme, tolle Schauspieler und eine tolle Kulisse machten das Musical mit dem rhythmisch-afrikanischen Groove zum Erlebnis und verwandelten die Mehrzweckhalle in einen Musicaldome.

Machen Streifen wirklich doof? Und stimmt es, dass man mit langhalsigen Tieren sowieso nicht vernünftig reden kann? Wichtige Fragen für das Giraffenkind Raffi und das kleine Zebra Zea, die mitten in der Savanne letztlich eine ungewöhnliche Freundschaft auf Lebenszeit eingehen. Über 50 junge „Herdentiere“ sprachen und sangen mit großem Können auf der Bühne von Vorurteilen, Klischees, Toleranz und dem Anderssein, um schließlich „alte Muster“ aufzulösen und diese freudig stampfend über den Haufen zu werfen.

„Tiere mit Streifen sind einfach zu blöd und bewegen sich albern“, lästert die Giraffenherde über die Zebras. „Mit den gepunkteten Giraffen kann man nicht vernünftig reden“, sind dagegen die Zebras überzeugt. Und so leben die beiden Herden feindselig nebeneinander. Eine Situation, die sich wahrscheinlich nie geändert hätte, gäbe es nicht Raffi (Lukas Gansen / Katharina Pohs), das Giraffenkind, und das kleine Zebra Zea (Tonja Remberg / Pascal Schneider). Schließlich sind es die pfiffigen, quirligen Erdmännchen (Salomé Priebe, Michelle Pütz, Nils Lamberty und Julian Weber), die die Tierkinder aufrütteln und daran erinnern „zur Abwechslung das Hirn einzuschalten“, um zu erkennen, dass man auch den schlimmsten Bedrohungen – in diesem Fall den Löwen – entgegentreten kann, wenn man nur zusammenhält. Diese drei witzigen, erdigen Zeitgenossen Tatu, Moja und Mbili vereinen am Ende Zebras und Giraffen, die seit Generationen in ihren Herden streng voneinander getrennt leben.

Dank an alle, die zum Gelingen beigetragen haben, den fleißigen Helferinnen und Helfern, die bei der Herstellung der Kostüme, dem Schminken der Akteure, der Bereitstellung der Technik, und besonders dem Förderverein der für das leibliche Wohl und die Organisation des Sommerfestes gesorgt hat.

Allen Helfern einen ganz, ganz herzlichen Dank!

von Jürgen Köhler, Rektor
 

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