Solarverband Agri PV – Wo bleiben die Initiativen aus Rheinland-Pfalz?

Angesichts der Dringlichkeit, mit der die Solarenergie in Rheinland-Pfalz ausgebaut werden müsste, bittet der Solarverband Rheinland-Pfalz das Klimaschutzministerium um eine aktivere Rolle bei der Umsetzung von Agrophotovoltaikprojekten. Der unter der international üblichen Bezeichnung Agri-PV bekannte neue Projektansatz soll eine Doppelnutzung von Agrarflächen durch aufgeständerte Photovoltaikanlagen und landwirtschaftliche Nutzung vereinen. Dabei handele es sich nicht um eine Freiflächenanlage, die nur der Stromerzeugung dient.

Während Länder wie Italien oder Frankreich in Europa sich an die Spitze der Agri-PV Bewegung gesetzt haben, fristet das Thema in dem agrargeprägten Rheinland-Pfalz noch ein Schattendasein. Gerade in diesem Bundesland wären aber auf Grund der besonderen Eignung im Sonderkulturbereich bei Obst- & Weinbau große Fortschritte denkbar. An der Grenze zu Nordrhein-Westfalen sei im Landkreis Ahrweiler eine erste Apfelplantage mit einer Agri-PV Anlage überdacht worden. Das renommierte Fraunhofer ISE Institut aus Freiburg ist dort für die Begleitforschung zuständig. Ansonsten seien in Rheinland-Pfalz lediglich an einigen Orten weitere Ideen formuliert ohne konkrete Umsetzungen. So sei in Heimbach eine bifaziale Anlage im Gespräch, die aber von der Landwirtschaftskammer blockiert werde. Im Hunsrück in der Gemeinde Briedel sei eine 50 ha Anlage von der Orts- und Verbandsgemeinde positiv aufgenommen worden, aber noch nicht realisiert. In Neustadt an der Weinstraße werde ebenfalls an einer Agri-PV Projektidee gearbeitet.

Der Landesverband Solarenergie bedauert, dass Bundes- und Landesregierung sowie die Planungsbehörden für die Agri-PV noch sehr hohe Hürden aufgebaut haben. Auch die starre Haltung der Landwirtschaftskammer sei ein Problem. Deshalb wünscht sich der Solarverband eine Initiative des Klimaschutzministeriums im Bundesrat sowie Abbau von Planungshürden in Rheinland-Pfalz. Für den Verband müsse auch über eine Privilegierung solcher Maßnahme ähnlich wie bei der Windkraft nachgedacht werden. Die Doppelnutzung landwirtschaftlicher Flächen könnten nicht nur Landwirten ein zweites Einkommen bescheren, sondern auch einen großen Beitrag zur Energiewende leisten, so der Verband.

 

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