Kadaverspürhunde aus Rheinland-Pfalz helfen bei Suche nach toten Wildschweinen in Brandenburg

Um die Afrikanische Schweinepest einzudämmen, müssen tote Tiere schnell gefunden werden. So wird vermieden, dass sich noch lebende Tiere infizieren und den Virus weiterverbreiten.

Der Virus der Afrikanischen Schweinepest ist enorm stabil und kann Monate überdauern. Daher ist es immens wichtig, verendete Wildschweine schnellsten aufzuspüren, die Kadaver aus dem Gebiet heraus zu bringen und unschädlich zu beseitigen, damit hier kein weiterer Infektionsherd entsteht. Wildschweine sind neugierig und als Allesfresser auch an verwesenden Artgenossen interessiert, weshalb sie sich schnell mit dem Virus infizieren können. Damit genau das nicht passiert, helfen nun speziell ausgebildete Hunde aus Rheinland-Pfalz. Sie spüren die Kadaver auf, ohne sie zu berühren und zeigen diese ihrer Hundeführerin beziehungsweise ihrem Hundeführer an. „Hunde haben einen extrem guten Geruchssinn und können Kadaver viel schneller finden als wir Menschen. Infizierte Tiere ziehen sich zum Sterben meist in Dickungen und ins Unterholz zurück. Der Mensch kann sie dann nur sehr schwer finden. Gerade in unübersichtlichen, unwegsamen Gelände sind sie uns daher mehr als nur eine Nase voraus. Deshalb setze ich auf deren Unterstützung bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest und freue mich, dass wir in Rheinland-Pfalz so engagierte Hundehalterinnen und Hundehalter haben, die mit ihrer Expertise in Brandenburg helfen können“, so Umweltministerin Ulrike Höfken.

Insgesamt sind Anfang dieser Woche drei Mensch-Hunde-Teams nach Brandenburg gereist, wobei ein Team gleich mit zwei Hunden hilft. Dabei handelt es sich um einen Jagd- sowie um drei Hütehunde.

Die Hundeführerinnen und Hundeführer haben die Ausbildung mit ihren Hunden in einem Projekt des Umweltministeriums absolviert. In Brandenburg werden sie vom Tierseuchenkrisenzentrum des Landkreises Oder-Spree koordiniert. Die Teams bleiben voraussichtlich bis Ende dieser Woche. Der Einsatz findet ehrenamtlich statt.

Eine große Herausforderung bei der Ausbildung der Hunde ist es, dem Hund anzutrainieren, einen Kadaver nicht zu berühren, also auch nicht an ihm zu schnüffeln oder zu lecken. Auch dürfen in Rheinland-Pfalz nur Kadaverspürhunde zum Einsatz kommen, die keine Schärfe gegenüber Wildschweinen zeigen, also diese nicht angreifen. Dies ist sehr wichtig, damit keine Virusverbreitung beziehungsweise ein Vertreiben von infiziertem Schwarzwild durch die Hundeteams erfolgt. Es benötigt einen großen persönlichen Einsatz und viel Zeit von den Hundeführern und Hundeführerinnen die Hunde auf diesen Ausbildungsstand zu trainieren und diesen auch zu halten. Daher werden die Hundeteams sorgfältig ausgewählt und ihr Trainingsstand wird regelmäßig überprüft.

 

 

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