Kann man den plötzlichen Herztod verhindern?

Hand aufs Herz: Dr. Alae Bourakkadi (links), zukünftiger Chefarzt der Inneren Medi-zin im St. Elisabeth, macht sich gemeinsam mit Herbert Ternes und Maria Dahms von der Deutschen Herzstiftung stark für die Aufklärung des plötzlichen erztodes.

Dr. Alae Bourakkadi informiert zur Erkennung und Behandlung

KOBLENZ. Das Herz gerät von einer Sekunde auf die andere komplett aus dem Takt. Es hört auf zu schlagen, der Blutdruck sinkt auf null. Der Patient verspürt nach vier Sekunden eine „Leere“ im Kopf. Nach acht Sekunden bricht er bewusstlos zusammen. Nach zwei bis drei Minuten hört er auf zu atmen. Nach zehn Minuten sind Wiederbelebungsmaßnahmen in aller Regel erfolglos. Die Rede ist vom plötzlichen Herztod, den jedes Jahr in Deutschland rund 65.000 Menschen erleiden – etwa 60.000 versterben daran. In zirka 80 Prozent der Fälle handelt es sich um eine Folge der sogenannten Koronaren Herzerkrankung, also einer Durchblutungsstörung des Herzmuskels.

Kann man ihn verhindern? „Jein“, meint der zukünftige Chefarzt der Inneren Medizin im St. Elisabeth, Dr. Alae Bourakkadi, bei der Abendveranstaltung im Mayener Krankenhaus. „Aber es gibt Warnhinweise: zum Beispiel ein Druck- und Engegefühl in der linken Brust-hälfte, Luftnot, Wassereinlagerungen in den Beinen, Schwindel, Ohnmachtsanfälle oder Herzrhythmusstörungen. Achten Sie auf sich, dann ist die Gefahr geringer – gehen Sie sofort zum Arzt!“, appelliert der Mediziner.

Grundsätzlich besteht die beste Strategie, einen plötzlichen Herztod zu vermeiden, darin, Herzerkrankungen und Risikofaktoren so früh wie möglich zu erkennen und zu behandeln. Bei der Erkennung helfen das EKG und die Echokardiographie, also eine Ultraschallunter-suchung. Behandelt wird mit Medikamenten oder herzaktiven Geräten, wie beispielsweise implantierbarer Defibrillatoren.

Und was, wenn es doch unerwartet und plötzlich zum Herzstillstand kommt? Dann gibt es nur eine Überlebenschance für den Betroffenen: die Herzdruckmassage. Hierbei zählt jede Minute. Deswegen muss zwingend mit ihr begonnen werden, bevor der Rettungsdienst eintrifft und übernimmt. „Drücken, drücken, drücken“, ermuntert Dr. Alae Bourak-kadi die Zuhörer. „Sie können nichts falsch machen, außer nicht zu helfen.“

Der Chefarzt wird ab 1. Januar 2020 mit einer verstärkten Mannschaft und einem erweiterten Leistungsspektrum in der Kardiologie im St. Elisabeth für die Patienten da sein.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen