„Burnout“ oder Wege zu neuer Energie

Burnout ist ein Sammelbegriff für ein überwältigendes Phänomen, das sich äußert als totale Erschöpfung, Niedergeschlagenheit, Selbstzweifel, Konzentrationsschwäche. Darunter leiden besonders Menschen, die sehr engagiert sind, sich in vielen Bereichen qualifizieren, die überall gebraucht werden – und sich dabei total verbrauchen, innerlich ausbrennen bis zur Entkräftung und dabei häufig das Schuldgefühl plagt, versagt zu haben.

Burnout ist aber auch oft das gesellschaftlich legitimierte Wort für Depression. Wer sich als Ausgebrannt outet, steht höher in der Achtung als jemand, der durch sein überzogenes Leistungskonto schwach wird und klinisch auf Depression behandelt werden muss. Oft sind es die heimlichen Workaholics mit hoch gesteckten Zielen, die überengagiert sich für vieles verantwortlich fühlen und dabei pausenlos ihr persönliches Leistungskonto überziehen. Schleichend entwickeln sich psychische und organische Funktionsstörungen, die sich bald pathologisch äußern in Bluthochdruck, Verdauungsstörungen, Infektanfälligkeiten, Schlafstörungen, Kopf- und Rückenschmerzen bis hin zu Infarkten. Falsche Ernährung, zu wenig Bewegung, Genussgiftekonsum bewirken das Übrige. Es entsteht eine Leidensspirale, aus der eine Befreiung aus eigener Kraft nicht möglich erscheint.

Die Ursachen sind vielfältig: Neben den Einflüssen am Arbeitsplatz kommen weitere in der Freizeit durch pausenlose Aktivität, Konfliktsituationen in Familie und Partnerschaft, im Ehrenamt, durch Mobbing, Unzufriedenheit mit der Lebenssituation und der sozialen Stellung und Anerkennung.

Nach einer Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK setzt sich der Anstieg psychischer Erkrankungen unvermindert fort, jeder zehnte Ausfalltag sei bereits auf psychische Erkrankungen zurückzuführen. Zwar kann Burnout nicht als eigenständige psychische Erkrankung kodiert werden, sie wird aber bei Diagnosen als Zusatzinformation angegeben. Ärzte dokumentieren den Zustand zunehmend als physische und psychische Erschöpfung unter der Diagnosegruppe „Probleme in Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“.

„Burnout“ entsteht, wenn die Balance fehlt

Hinweise auf Burnout sind
• krankhaftes Leistungs- und Anerkennungsstreben zu Lasten persönlicher Bedürfnisse und sozialer Kontakte,
• innere Leere, sich motivations- und lustlos fühlend ohne Hoffnung und Perspektiven,
• Sinnkrisen in Beruf und Partnerschaft, Gedanken, dem Leben ein Ende zu setzen,
• Genussmittelmissbrauch aus Abhängigkeit.

Eine 60 Stunden-Arbeitswoche mit Termindruck und Stress lässt sich noch einregulieren, wenn wir unserem Nervensystem dazu Gelegenheit geben. Überwältigen wir es durch pausenlose Anforderung, beginnen die Organfunktionen nach und nach zu streiken, wir spüren es auf unterschiedlichen Ebenen:

• Körperlich durch Herz- und Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskelverspannungen oder Rückenschmerzen.

• Mental durch Konzentrationsstörungen, Lustlosigkeit und mangelnde Motivation, durch Entscheidungsschwäche und verminderte Belastbarkeit.

• Emotional plagen wir uns mit Unruhe, Nervosität, Gereiztheit, Pessimismus, mit Gefühlen der inneren Leere, depressiven Verstimmungen und mangelndem Selbstwertgefühl.

Statt diese Signale zu ‚erhören‘, werden die Symptome kompensiert mit Hyperaktivität, Flucht in Genussmittelmissbrauch und Suchtmittel, Rückzug aus sozialen Kontakten zu Mitarbeitern, Freunden und Angehörigen und schließlich kommt es zur Resignation und dem Aufschrei „Es ist mir alles zuviel, ich kann nicht mehr!“

Wege zu neuer Energie

Nicht jede Erschöpfung ist gleich ein Burnout-Syndrom! Die Natur hat uns zum Schutz unseres Lebens mit Empfindungen und Gefühlen ausgestattet, die uns signalisieren, wenn‘s reicht: Wir werden müde, wir suchen instinktiv körperlich oder geistig eine Abwechslung oder wollen einfach unsere Ruhe haben. Wenn wir diesen Empfindungen nachgeben, füllt sich nach einer bemessenen Pause oder Nachtruhe der Energiespeicher wieder auf, die Motivation und die Antriebskraft kehren ganz natürlich wieder zurück.

Was bringt uns wieder in Balance?

Die Naturheilkunde kann auch hier mit wirksamen Therapien helfen: Zur gesunden Bewegung, wertvollen Ernährung, Anwendung des Wassers und der Heilpflanzen steht als Krönung die Pflege des Ausgleichs, die Lebensbalance als ordnende Kraft in unserer Innen- und Außenwelt. Oft bringt allein die Regulierung der Disbalance die Lösung.  Unter der Asche des Ausgebranntseins glimmt noch immer ein Rest an Feuer, das es behutsam anzufachen gilt. Es kann durch ein Schutzprogramm gegen Burnout gelingen.  Die Natur legte uns bei der Geburt ein Leistungskonto an; davon immer nur abzuheben führt ins Minus. Aus den roten Zahlen zu kommen gelingt uns durch Investitionen in neue Energie, in Zeit für sinngebende Arbeit und erholsamen Ausgleich. 

Quelle: Deutscher Naturheilbund e.V.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen