Mit Spezialfaden schnell wieder in Bewegung kommen

Das St. Josef-Krankenhaus setzt bei der Implantation von Kniegelenkprothesen einen chirurgischen Spezialfaden ein, der durch seine besonderen Eigenschaften eine schnellere Mobilisation der Patienten ermöglicht. Damit wird der Genesungsverlauf spürbar verkürzt.

76965-58-drZell. Unser Kniegelenk steht täglich unter einer extremen Belastung. Mit rund 1.500 Beugungen pro Tag wird es häufig beansprucht. Es trägt nicht nur unser normales Körpergewicht. Beim Treppensteigen oder Gehen auf einer abschüssigen Strecke steigt die Belastung auf rund das vier- bis fünffache! Dieser Leistungsfähigkeit werden wir uns meist erst bewusst, wenn sie Schmerzen bereitet und dadurch eingeschränkt wird, wenn jeder Schritt zur Qual wird. Neben der äußerlichen Inspektion kann im Rahmen einer Arthroskopie, einer Kniegelenkspiegelung, beurteilt werden, woher die Schmerzen rühren. Teilweise kann sofort bei der Arthroskopie auch schon eine Behandlung durchgeführt werden.

Dies ist möglich, wenn es sich beispielsweise um einen kleinen Einriss am Meniskus oder an den Bändern handelt. Nach einer Arthroskopie ist der Patient schnell wieder mobil und kann das Kniegelenk wieder belasten. „Während sich ein Bänderriss mit einem plötzlichen Schmerz bemerkbar macht, gibt es auch Schmerzen im Kniegelenk, die sich langsam verstärken“, erläutert Dr. Faez Georg Chahoud, Chefarzt der Abteilung für Allgemein-, Unfall- und Spezielle Unfallchirurgie sowie Orthopädie des Klinikum Mittelmosel St. Josef-Krankenhaus Zell. „Dabei handelt es sich oft um eine Arthrose, eine Verschleißerscheinung, die beispielsweise durch Entzündungen und Fehlbelastungen hervorgerufen wird oder auch familiär bedingt ist.“

Ist die Arthrose im Kniegelenk soweit fortgeschritten, dass die Knochen aufeinander reiben sind meist auch unerträgliche Schmerzen damit verbunden. Dann ist über eine prothetische Versorgung nachzudenken. „Dabei geht es vor allem darum, dass die Patienten ihre Mobilität und Lebensqualität behalten. Nicht mehr schmerzfrei gehen zu können, stellt eine wesentliche Einschränkung im Alltag dar“, betont der Chefarzt. Für die prothetische Versorgung ist das erfahrene Zeller Orthopädenteam gut gerüstet. Damit die Patienten schneller wieder mobil werden, setzt die Klinik auf dem Barl einen chirurgischen Spezialfaden ein.

Dieser Faden zeichnet sich durch eine besondere Dehnbarkeit bei gleichzeitiger Zugfestigkeit aus. Da bei der Implantation eines Kniegelenkes in der Regel verschiedene Sehnen und Bänder genäht werden müssen, ist die Beschaffenheit des verwendeten Fadens von Bedeutung. Nach dem Motto „Wer rastet, der rostet“ sollte der Patient nach dem Eingriff bald mit krankengymnastischen Übungen beginnen. Wenn dann das Nahtmaterial hinderlich wäre, würde der Patient dies als erster spüren und sich weniger bewegen wollen. In der Folge verzögert sich die Belastbarkeit des neuen Kniegelenkes.

Zusätzlich steht in der Klinik auf dem Barl eine ganze Reihe unterschiedlicher Prothesen für die Operation zur Verfügung. „Mit den verschiedenen Größen und Formen erreichen wir eine sehr hohe Passform und Belastbarkeit. Schließlich ist nicht jeder Patient gleich gebaut. Da gibt es Gelenke von der Größe XS bis zu L plus“, beschreibt Dr. Chahoud. „Ferner haben wir auch noch spezielle Materialien im Einsatz für Allergiker oder für Patienten, bei denen der Verschleiß schon deutlich fortgeschritten ist.“

Vorbeugende Tipps für ein gesundes Kniegelenk hält der orthopädische Chefarzt und Sportmediziner für seine Patienten auch bereit. „Schonende Bewegung ist am ehesten für das Kniegelenk zu empfehlen. Hier sind Sportarten wie beispielsweise Nordic Walking, Radfahren, Wandern und Wassergymnastik zu nennen. Fußball, Handball oder Tennis stellen für ein nicht mehr ganz junges Kniegelenk eine extreme Belastung dar. Wer ehrgeizig den so genannten Alte Herren-Fußball betreibt, tut seinen Kniegelenken keinen Gefallen“, ergänzt Dr. Chahoud.

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