Aufwärtstrend für den Feldhasen

Rund 16 Feldhasen pro 100 Hektar haben Jägerinnen und Jäger 2019 durchschnittlich in den bevorzugten Lebensräumen der Langohren in der Vorderpfalz und Rheinhessen  gezählt. Das sind zwei Tiere mehr auf 100 Hektar als noch in 2018. Auch im restlichen Rheinland-Pfalz gab es einen leichten Anstieg bei den Feldhasen.

thumbnail of OsterGrafik_2020_EW02Trocken und warm: 2019 war ein gutes Hasenjahr in Rheinland-Pfalz. Nach der vorläufigen Auswertung der Frühjahrszählung leben durchschnittlich 16 Feldhasen pro Quadratkilometer in den Gunsträumen Rheinhessen und der Vorderpfalz. Dort finden Hasen geeignete Habitate und günstige klimatische Bedingungen. Die Regionen gehören zur Großlandschaft Südwestdeutsches Mittelgebirge, wo es ein Populationszuwachs von acht Prozent im Vergleich zu 2018 gab. Aber auch im übrigen Rheinland-Pfalz, das zur Großlandschaft Westdeutsches Mittelgebirge gehört, gab es einen Anstieg: Hier leben durchschnittlich 12 Feldhasen pro 100 Hektar und damit ein Mümmelmann mehr auf der gleichen Fläche als 2018.

 

Für das vom DJV initiierte Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) zählen auch in Rheinland-Pfalz Jäger jährlich im Frühjahr und Herbst Feldhasen. Der Unterschied zwischen beiden Ergebnisse wird als Nettozuwachsrate bezeichnet. Ist sie hoch, geht es dem Hasen gut. Negative Werte weisen auf einen Rückgang des Feldhasens hin. Im Jahr 2019 lag die Rate in Rheinland-Pfalz bei plus 18 Prozent, im Jahr davor bei 16 Prozent. Nach dem zurückliegenden milden Winter stehen die Chancen damit gut, dass sich die Feldhasenpopulationen 2020 weiter erholen. Entscheidend ist ein trockenes Frühjahr.

 

Günstige Witterung allein reicht nicht. Wissenschaftler haben in Niedersachsen aktuell herausgefunden, dass sich große zusammenhängende Felder negativ auswirken. Es fehlen die krautreichen Feldränder. Besonders Maisfelder meidet der Feldhase. Vor dem Hintergrund des Verlustes an Artenvielfalt im Offenland hatte der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V. (LJV) im Jahr 2017 das Wildschutzprogramm Feld & Wiese gestartet. Mit einer Vielzahl von Maßnahmen trägt das WFW seither aktiv zum Schutz und zur Förderung der Biodiversität in Rheinland-Pfalz bei – was auch dem Feldhasen zu Gute kommt. Dem WFW ist es gelungen, rund 460 Hektar wertvollen Lebensraum für Insekten, Bodenbrütern und Feldhasen zu schaffen. Auch aus diesem Grund wurde dem LJV-Projekt Anfang März die Auszeichnung „UN-Dekade Biologische Vielfalt“ verliehen.

 

Zudem fördert das WFW ein tierschutzgerechtes Prädatorenmanagement, denn maßgeblich für das Überleben des Feldhasens ist – neben Witterung und Lebensraum – die Zahl der Beutegreifer. Raubsäuger wie Rotfuchs und Marder müssen intensiv bejagt Dazu sind auch Fallen notwendig.

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