Extremwetterlagen häufen sich

Hochwasserschutzkonzepte werden immer wichtiger

Region. Rheinland-Pfalz ist weiterhin stark betroffen von heftigen Unwettern, die in zahlreichen Eifelgemeinden zu schweren Überschwemmungen geführt haben. Viele Häuser und Wohnungen sind durch die Wasser- und Schlammmassen stark beschädigt worden. Die Gemeinde Dudeldorf im Kreis Bitburg-Prüm innerhalb von zwei Tagen ein zweites Mal. Die vielen Helfer und Einsatzkräfte überall vor Ort kommen an ihre Leistungsgrenzen. Auch Biersdorf am See, Ließem, Ehlenz und Kyllburg waren in der Nacht zum Montag und teilweise auch zum Dienstag vom Unwetter überrascht worden, zahlreiche Gebäude standen auch dort unter Wasser.

„Die vergangenen Tage und Wochen zeigen, dass der Klimawandel vor unserer Haustür angekommen ist. Vorsorge wird immer wichtiger, denn Hochwasser in dieser Form können uns alle treffen. Wir helfen den Kommunen daher bei der Aufstellung und Finanzierung von Hochwasserschutzkonzepten – 300 Kommunen haben dies bereits in Anspruch genommen“, so Umweltministerin Höfken.

Ein Hochwasserschutzkonzept dient dazu, Schäden durch enorme Wassermengen, die bei einem Unwetter wie Sturzbäche durch die Ortschaften fließen, zu verringern. Hierfür arbeiten die Kommunen mit Ingenieuren zusammen. „Wir stellen Daten zur Verfügung, mit denen sich ermitteln lässt, welche Wege sich das Wasser im Extremfall bahnt.

Außerdem gibt es Ortsbegehungen, um zu sehen, welche Hindernisse das Wasser in diesem Fall zu überwinden hätte und was die Wasser- und Schlammmassen in so einem Fall mitreißen könnten“, erklärt die Ministerin.

Auf dieser Grundlage werden Hochwasserschutzmaßnahmen entwickelt und umgesetzt. Das Umweltministerium übernimmt 90 Prozent der förderfähigen Kosten für die Erstellung des Konzeptes. Hierfür ist wichtig, dass die Bürgerinnen ihre Dokumentationen an die Orts-, Verbandsgemeinden und die SGD weitergeben. Sie bilden bei der Erstellung von Konzepten ebenfalls eine wichtige Grundlage.

Folgen und Schäden der Unwetter versicherbar

„Extreme Wetterlagen und Hochwasser lassen sich nicht verhindern. Aber die Kommunen können Vorsorge treffen, dass das Wasser in einem solchen Fall weniger Schäden anrichtet. Kommt es zu Schäden wie in diesen Tagen und Wochen, etwa an Flussbetten und Ufern der Gewässer oder an wasserwirtschaftlichen Anlagen, unterstützt das Land ebenfalls und übernimmt 50 Prozent der Kosten“, ergänzt Höfken. Dazu gehören auch die Behebung von Seiten- und Tiefenerosion oder Verstopfungen der kommunalen Rohre. Die Ministerin appellierte zudem an die Bürgerinnen und Bürger, sich über die Möglichkeiten einer Elementarschadenversicherung zu informieren: „Die ungewöhnlich heftigen Regenfälle führen dazu, dass der Boden das Wasser nicht mehr aufnehmen kann. Auch die Kanalisation ist binnen weniger Minuten überlastet. Das ist anders als bei Hochwassern an Fließgewässern und bedeutet, dass auch kleine Flüsse, die noch nie über die Ufer getreten sind, zu reißenden Flüssen werden oder die Wassermassen in den Ort stürzen“, so die Ministerin. „Eine zusätzliche Elementarschadenversicherung kann daher sehr ratsam sein, auch, wenn es auf den ersten Blick nicht notwendig erscheint.“ 

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