SGD Nord veröffentlicht aktuellen Monitoringbericht zu Erneuerbaren Energien

Vergleich Windenergieanlagen in den Jahren 2004 – 2017

Koblenz. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord hat den aktuellen Report zur Entwicklung der Erneuerbaren Energien für den Bereich des nördlichen Rheinland-Pfalz veröffentlicht. Der Monitoringbericht Erneuerbare Energien wertet im Rahmen der Raumbeobachtung die Themen Windenergie, Bioenergie, Photovoltaik, Wasserkraft und Geothermie in den Regionen Trier und Mittelrhein-Westerwald sowie in der nördlichen Teilregion Rheinhessen-Nahe statistisch und räumlich aus. Grundlage der Auswertung ist der Datenbestand der Raumordnung und Landesplanung der SGD Nord mit Stand 31.12.2017.

Die über die Regionalplanung und die Flächennutzungsplanung für die Windenergie gesicherte Fläche blieb im vergangenen Jahr auf einem Wert von rund 11.900 Hektar, was 0,91 % der Fläche der SGD Nord entspricht. Durch die dritte Teilfortschreibung des LEP IV zum Thema Erneuerbare Energien ist die Ausschlusskulisse für Windenergieanlagen insbesondere aufgrund der Vorgabe größerer Siedlungsabstände vergrößert worden. Aufgrund dessen wurden im vergangenen Jahr keine neuen Sonderbauflächen Windenergie über die Flächennutzungsplanung ausgewiesen.

Lediglich der Regionalplan der Planungsregion Mittelrhein-Westerwald, in dem erstmalig Vorranggebiete Windenergie ausgewiesen werden, wurde in 2017 genehmigt. Der Regionalplanentwurf der Region Trier ebenso wie viele Flächennutzungspläne sind an die neuen Vorgaben des LEP IV anzupassen. Zum Stichtag 31.12.2017 waren im Bereich der SGD Nord 1.188 Windenergieanlagen mit einer Gesamtnennleistung von rund 2.432 Megawatt (MW) am Netz oder genehmigt.

Die Anlagenzahl stieg somit im Vergleich zum Vorjahr um 58 Anlagen, die Gesamtnennleistung um 188 MW. Die Zahl der am Netz befindlichen Windkraftanlagen hat sich seit 2004 von 463 Anlagen auf 1099 Anlagen etwas mehr als verdoppelt, während sich die installierte Nennleistung im selben Zeitraum von 429 MW auf 2180 MW mehr als verfünffacht hat. Dies ist auf das Repowering zurückzuführen, also den Ersatz bestehender Anlagen durch leistungsstärkere. In der Anlagenplanung ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Höhepunkt in den Jahren 2013/2014 zu verzeichnen.

Entwicklung der Leistung am Netz in den Jahren 2004 – 2017

Auch die Zahl der Genehmigungen ist rückläufig. (vgl. Grafiken 1 und 2) Bei einer Auswertung der Auslastung der rechtswirksamen Vorranggebiete Windenergie der Regionalplanung zeigt sich, dass in allen Planungsregionen immer noch Flächen unbelegt sind und weitere Potentiale für die Errichtung von Windenergieanlagen vorhanden sind. Diese nehmen jedoch durch die zahlreichen Neuplanungen kontinuierlich ab. Zum Thema Solarenergie werden die großflächigen freistehenden Photovoltaikanlagen im Raumordnungskataster geführt.

Dachgebundene Anlagen werden hier nicht erfasst. Im Bereich der SGD Nord waren zum Stichtag 31.12.2017 Freiflächen-Photovoltaikanlagen an 143 Standorten mit rund 404 MW Nennleistung und rund 920 ha Grundstücksgröße genehmigt und am Netz. Dies sind 23 Anlagen mit einer Leistung von 91 MW mehr als im Vorjahr. An 42 Standorten mit einer Flächengröße von in Summe 269 ha sind weitere Anlagen projektiert. Der Schwerpunkt der Anlagenentwicklung liegt nach wie vor in der Region Trier in den Landkreisen Trier-Saarburg, Bitburg-Prüm und Bernkastel-Wittlich.

Inzwischen sind jedoch in allen Landkreisen im Bereich der SGD Nord und der kreisfreien Stadt Trier Freiflächen-Photovoltaikanlagen geplant oder bereits am Netz. Es handelt sich bei den Flächen für Photovoltaikanlagen zumeist um Flächenumnutzungen landwirtschaftlicher Flächen. Zunehmend werden jedoch auch gewerbliche Bauflächen und um militärische Konversionsflächen sowie ehemalige Deponien genutzt. Bioenergieanlagen befanden sich zum 31.12.2017 im Bereich der SGD Nord insgesamt 180 Anlagen in Betrieb mit einer installierten Gesamtnennleistung von rund 407 MW, weitere 28 Anlagen mit einer Gesamtnennleistung von 32 MW waren genehmigt.

Somit ist bei der Bioenergie ein Zuwachs von 14 in Betrieb befindlichen Anlagen im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen, die Zahl der Neuplanungen ist jedoch weiterhin rückläufig.Bedeutende Wasserkraftanlagen befinden sich an den größeren Flüssen wie Mosel, Lahn, Nahe und Saar. Hier sind 27 Anlagen mit einer Gesamtnennleistung von 225 MW erfasst und es gibt bei den großen Anlagen keine Veränderungen zu den Vorjahren.Die Geothermie spielt im nördlichen Rheinland-Pfalz weiterhin keine Rolle.

Gesamtübersicht Erneuerbare Energien im Bereich der SGD Nord zum Stichtag 31.12.2017

Insgesamt standen zum Stichtag 31.12.2017 im Bereich der SGD Nord bereits eine gesamte Nennleistung von 3.163 MW aus erneuerbaren Energien bereit, was einen Zuwachs von 350 MW im Vergleich zum Vorjahr bedeutet, weitere 345 MW waren genehmigt. (vgl. Grafik 3) Der Monitoringbericht Erneuerbare Energien steht auf der Homepage der SGD Nord unter folgendem Link zum Download bereit. Das Energieportal der SGD Nord informiert zu aktuellen Entwicklungen und stellt Fachdaten bereit: Energieportal der SGD Nord

 

 

 

 

 

 

 

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