bffk-Kammerbericht

– Hohe Handwerkskammerbeiträge steigen weiter
– Löwenanteil der EU-Subventionen an die deutschen Kammern fließen an die Handwerkskammern
– Mangelnde Transparenz beim Thema Finanzen in der Handwerksorganisation

Region. Mit der Vorlage des „Kammerberichtes 2013“ werden nach Ansicht des Bundesverbandes für freie Kammern e.V. (bffk) erhebliche Mängel in der Handwerksorganisation sichtbar. „Die Beiträge in den Handwerkskammern liegen ohnehin um ein Vielfaches über denen der IHKn“, erläutert bffk-Geschäftsführer Kai Boeddinghaus. So muss ein Handwerksbetrieb in Hamburg mit einem Erlös von 25.000 Euro das 7-fache an die HWK zahlen wie ein vergleichbarer Gewerbebetrieb an die IHK. Dennoch haben etliche Handwerkskammern ihre Beiträge weiter erhöht, während in den IHKn diese seit Jahren sinken. „Die hohen Kammerbeiträge sind mittlerweile eine nachhaltige wirtschaftliche Belastung des Handwerks“, so Boeddinghaus und erinnert daran, dass Innungsbeiträge ggf. zusätzlich zu leisten sind.

Die hohen und weiter steigenden HWK-Beiträge stehen nach Ansicht des bffk auch im Gegensatz zu Forderungen aus der Handwerksorganisation zu Steuer- und Abgabesenkungen. „Wer vom Staat eine Entlastung des Handwerks fordert kann nicht gleichzeitig den Handwerksbetrieben so massiv in die Tasche fassen“, so Boeddinghaus. Nach den Recherchen des bffk gehören die Handwerkskammern gleichzeitig zu den größten Beziehern von EU-Subventionen. Der Löwenanteil der insgesamt 589 Millionen Euro, die zwischen 2009 und 2012 aus der EU in die Kassen der deutschen Kammern flossen, landete bei den Handwerkskammern. Auch hier sieht der bffk ein Glaubwürdigkeitsproblem. Denn auch aus der Handwerksorganisation gibt es immer wieder Forderungen zum Subventionsabbau, während man aber gleichzeitig massiv (über 350 Millionen Euro direkt an die HWKn) EU-Subventionen in Anspruch nimmt.

Noch problematischer wird dies aus Sicht des bffk beim Blick auf die Verwendung der Gelder.  „Vielfach machen die Handwerkskammern mit diesem EU-Geld gewerblichen Anbietern direkte Konkurrenz“, erläutert der bffk-Geschäftsführer. Der „Kammerbericht 2013“ des bffk verdeutlicht zudem wie intransparent gerade die Handwerkskammern beim Thema Finanzen sind. Während die Industrie- und Handelskammern in den letzten Jahren hier ihre Anstrengungen verstärkt haben, so

zeigt sich der Großteil der Handwerkskammern verschlossen, wie ein Blick in den Kammerbericht zeigt. „Es kann nicht sein, dass die Handwerkskammern extrem hohe Beiträge und Subventionen kassieren und gleichzeitg ihre Finanzdaten verheimlichen wollen“, kritisiert Kai Boeddinghaus. Der bffk fordert hier ein nachdrückliches Einschreiten der Politik.

Zum Kammerbericht des bffk

http://bffk.de/files/kammerbericht_2013.pdf
Seite 7 – EU-Subventionen
Seite 10 – Vergleich der Beiträge zwischen Handwerkskammern und IHKn
Seite 12/13 – Finanzdaten der HWKn

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