Deutlicher Anstieg bei Empfängern von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung

Im Dezember 2017 erhielten in Rheinland-Pfalz 45.101 Frauen und Männer staatliche Unterstützung in Form von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung (4. Kapitel SGB XII „Sozialhilfe“). Das waren nach Angaben des Statistischen Landesamtes 1.707 Personen bzw. 4 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Nach einem zwischenzeitlichen Rückgang im Jahr 2016 setzt sich damit der in den vergangenen Jahren zu beobachtende Trend steigender Empfängerzahlen weiter fort. Im Vergleich zum Jahr 2005 – dem Jahr der Einführung der Grundsicherungsleistungen nach SGB XII – hat die Zahl der Menschen, die auf eine staatliche Unterstützung angewiesen waren, um 48 Prozent zugenommen.

Die Leistungsberechtigten verteilten sich im Dezember 2017 jeweils gut zur Hälfte auf Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherung im Alter (23.100 Personen bzw. 51 Prozent) bzw. Grundsicherung wegen dauerhafter Erwerbsminderung (22.000 Personen bzw. 49 Prozent). Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts im Alter wurden hauptsächlich Frauen gewährt (60 Prozent), während Ansprüche infolge einer Erwerbsminderung häufiger an Männer geleistet wurden (55 Prozent).

Mehr Leistungsberechtigte in den Städten

Regional betrachtet zeigen sich große Unterschiede in der Inanspruchnahme. In den kreisfreien Städten entfielen im Durchschnitt 19,1 Leistungsempfänger auf 1.000 volljährige Einwohnerinnen und Einwohner, in den Landkreisen hingegen 11,1. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Empfängerzahlen in den Kreisen um 4,1 Prozent gestiegen; in den Städten beträgt die Veränderungsrate +3,7 Prozent.

Die höchste Empfängerdichte hatten unter den kreisfreien Städten Kaiserslautern (25,4 Leistungsbezieher je 1.000 Volljährige) und Pirmasens (23,6) zu verzeichnen, bei den Landkreisen erreichten Birkenfeld (16,1) und Neuwied (15,4) Spitzenwerte. Die höchsten Zuwachsraten im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten die Stadt Frankenthal (+18 Prozent) sowie der Rhein-Hunsrück-Kreis (+15 Prozent).

Werden nur die Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherung im Alter betrachtet, fallen die regionalen Unterschiede noch größer aus. In den kreisfeien Städten kamen im Mittel auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner, die die Regelaltersgrenze erreicht oder überschritten hatten, 47 Bezieher von Grundsicherung im Alter, bei den Landkreisen lag die Quote bei 21. Spitzenreiter waren unter den kreisfreien Städten Kaiserslautern (68), Trier (60) und Koblenz (59). Unter den Landkreisen weist Neuwied (34) die höchste Quote auf.

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