Dreyer/Schweitzer: Pflegeberufe auch für Arbeitslose eine Chance

Mainz. „Im September ist die Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz deutlich gesunken“, unterstrichen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Arbeitsminister Alexander Schweitzer am 01.10.2013 in Mainz anlässlich der Bekanntgabe der aktuellen Arbeitsmarktzahlen. Die Zahl sank danach um rund 7.000 auf 111.495 arbeitslose Menschen. Die Arbeitslosenquote sank um 0,3 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent. „Rheinland-Pfalz hat damit nach wie vor die drittniedrigste Arbeitslosenquote im Ländervergleich“, betonten Dreyer und Schweitzer.

Potenziale für Arbeitslose, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, sehen Dreyer und Schweitzer vor allem in den Gesundheits- und Pflegeberufen. „Mit dem demografischen Wandel gibt es eine wachsende Zahl älterer und pflegebedürftiger Menschen. Damit auch in Zukunft eine gute Pflege möglich ist, müssen wir es schaffen, den steigenden Bedarf an professionellen Pflegekräften zu sichern“, so die beiden Politiker. Die Landesregierung unternehme daher seit Jahren bereits große Anstrengungen, um den Fachkräftebedarf in den Gesundheitsfachberufen zu decken. Ziel sei es auch, vor allem junge Menschen, aber auch Menschen mit einer ursprünglich anderen Qualifikation für einen Beruf in der Pflege zu gewinnen. So richteten sich einige von der Landesregierung initiierte arbeitsmarktpolitische Projekte speziell an langzeitarbeitslose Menschen.

„In diesen Projekten werden die Teilnehmenden durch Betreuung und Qualifizierung auf eine einjährige staatlich anerkannte Ausbildung zur Altenpflegehelferin oder zum Altenpflegehelfer vorbereitet. Damit wird ihnen gleichzeitig die Möglichkeit eines Einstiegs in die dreijährige Fachkraftausbildung in der Altenpflege eröffnet“, erläuterte Arbeitsminister Schweitzer. Neun Projekte, an denen rund 130 Personen teilnehmen, hätten im Laufe des Sommers begonnen. Die Landesregierung fördere diese Projekte aus Landesmitteln sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds mit insgesamt rund 630.000 Euro.

„Die Qualifizierung von arbeitslosen Menschen für eine berufliche Tätigkeit in der Pflegebranche hat für uns Priorität. Gleichwohl sind wir gut beraten, angesichts des Fachkräftebedarfs auch die Potenziale zu nutzen, die uns der grenzüberschreitende Arbeitsmarkt bietet“, betonte die Ministerpräsidentin. Schweitzer ergänzte: „Die grenzüberschreitende Mobilität von Arbeitskräften innerhalb der Großregion eröffnet uns Möglichkeiten, birgt aber auch gleichzeitig Herausforderungen.“ Die Nutzung des Fachkräftepotenzials werde durch unterschiedliche Ausbildungsgänge und Berufsbilder, Anforderungen und Bedarfe zusätzlich erschwert. Um zu Handlungsansätzen zu kommen, die in der Großregion abgestimmt werden können, sei zunächst die systematische Erhebung und Auswertung von Daten notwendig.

Im Rahmen der rheinland-pfälzischen Präsidentschaft des Gipfels der Großregion habe das Arbeitsministerium daher ein Forschungsprojekt auf den Weg gebracht, das erstmalig aus einer grenzüberschreitenden Perspektive die Pflegesituation in der Großregion detailliert betrachtet. Die Ergebnisse der von einem großregionalen Forschungsverbund durchgeführten Studie werden die Grundlage für daran anknüpfende Initiativen und Strategien zur Fachkräftesicherung in den Pflegeberufen in der Großregion bilden. Das Forschungsprojekt wird im Rahmen der ersten rheinland-pfälzischen Demografiewoche am 31. Oktober 2013 im Krankenhaus in Pirmasens einem Fachpublikum aus der Großregion vorgestellt.

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