Eifelverein Ortsgruppe Adenau unterschreibt Petition an den deutschen Bundestag

Adenau. Bei der diesjährigen Hauptversammlung des Eifelvereins Ortsgruppe Adenau am 22.3. in der Adenauer Komturei stand das Thema “Windräder an der hohen Acht” im Fokus des Interesses. Der Vorsitzende Peter Menches demonstrierte in einer Power Point Präsentation sehr anschaulich wie das Gebiet rund um die Hohe Acht mit der Errichtung von Windrädern in ein reines Industriegebiet umgewandelt wäre. Es fand sich nach seinem Vortrag niemanden, der sich für die Räder aussprach. Im Gegenteil. Mit überwältigender Mehrheit wurde eine Petition an den Deutschen Bundestag unterschrieben. § 35 BauGB möge entsprechend geändert werden, dass die Privilegierten Bauvorhaben von Windenergieanlagen im Außenbereich, die heute ohne Einbeziehung der durch die Baumaßnahmen betroffenen Bürger möglich sind, abgeschafft werden. Die Bürger von Deutschland sollen in Abänderung von § 35 BauGB über “ihre Heimat” wieder selbst bestimmen

Es gab eine lebhafte Diskussion, wie die Windräder an der Hohen Acht nach jetziger Rechtslage zu verhindern seien. Es herrschte Verständnis dafür, dass sich Bürgermeister und Stadträte sehr intensiv dem Thema widmeten. Schließlich kann die Möglichkeit, dort oben an der Hohen Acht nicht unerhebliche Bruttogewinne einzustreichen, nicht geleugnet werden. Die Versuchung ist groß, den Windkraftbetreibern ihre Versprechungen zu glauben und einen Vertrag  “zum Wohle der Bürger” abzuschließen. Die Teilnehmer wollten sich aber nicht für dumm verkaufen lassen. Es blieben letztlich nur 0,7 Prozent der Einnahmen eines Windrades bei der Gemeinde. Die Nettoeinnahmen ergäben unter dem Strich eine Summe, für die es sich nicht rechtfertigen ließe, ein Hauptmerkmal der Eifel zu zerstören. Es wird nach der Nürburgringpleite der nächste Reinfall befürchtet. Ein nicht zu Ende gedachter Schnellschuss mit sehr negativen Auswirkungen auf die Zukunft der Region. Technisch stellten die Räder sowieso nur eine Zwischenlösung in der Energiewende dar. Der stellvertretende Vorsitzende Arne Krüger berichtete leidenschaftlich von seinen Detailkenntnissen aus dem Hunsrück. Dort seien ganze Dorfgemeinschaften inzwischen verfeindet untereinander. Die Windräder haben  unter dem Strich keinen Vorteil, sondern nur sozialen Unfrieden gebracht. Man dürfe keine Heimat zerstören, nur um Haushaltslöcher zu stopfen.

Es wurde gefordert, Geldeinnahmen zu erschließen, die in jeder Hinsicht allen nützen. Nicht nur oft einigen wenigen. Angeregt wurde direkt neben dem Adenauer Kreuzweg einen Ruhewald für Urnenbestattungen einzurichten. Die Einnahmen in anderen Gemeinden beweisen, dass kein Profit eines Windrades hier mithalten kann. Außerdem wurde begrüßt, Teile des Gebiets rund um die Hohe Acht in Form von „sanftem Tourismus“ mit einem Erlebnispark aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken. Inklusive  Baumkronenpfad und gastronomischen Angeboten. Die Region könne mit einer windkraftfreien Zone Zuzug von Bürgern und Touristen fördern, anstatt sie nachhaltig zu vergraulen.

Klar formulierten die Mitglieder des Eifelvereins Adenau ihre Wünsche an Bürgermeister und Stadtrat: Macht keinen historischen Fehler, der schwerwiegender wird als die Nürburgringpleite. Bitte keine Windräder  rund um die Hohe Acht und in der Hocheifel. C.K.

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